Kein Rückgang der Spendenbereitschaft - 484 Blutspenden in 2021Blutspenden in Alsfeld: Trotz Corona ein gutes Jahr
ALSFELD (akr). In der vierten Corona-Welle sind mancherorts die Blutspenden deutlich zurückgegangen. In Alsfeld ist das zum Glück nicht der Fall, noch ist die Versorgungslage aber stabil. Durch die neue Omikron-Variante könne sich das aber in kürzester Zeit drastisch verschärfen.
Es ist ein kleiner Piks, der eine große Wirkung hat: Wer Blut spendet, rettet Leben. Doch in der vierten Corona-Welle gibt es in einigen Regionen deutlich weniger Blutspender. So berichtet zum Beispiel der SWR, dass in Rheinland-Pfalz die Menge der Blutkonserven derzeit rund 20 Prozent unter dem Bedarf liege, Lieferungen an Kliniken gekürzt würden.
„Ein Nachlassen der Spendenbereitschaft können wir in Hessen aktuell nicht bestätigen“, teilt Eberhard Weck, Pressesprecher beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen auf Nachfrage von OL mit. 2021 sei trotz Corona ein gutes Jahr gewesen, nicht nur in Alsfeld, sondern hessenweit.
„Dank der enormen Unterstützung unserer Blutspender ist die Versorgungslage mit Blutpräparaten derzeit bedarfsdeckend“, so Weck. 484 Blutspenden kamen 2021 in Alsfeld an fünf Terminen zusammen. 2020 waren es 358 an vier Terminen. 2019 insgesamt 428 Spenden an fünf Blutspendeterminen und ein Jahr zuvor 365.
Vor dem Hintergrund einer weiteren stärkeren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus könne sich jedoch die Versorgungslage in kürzester Zeit drastisch verschärfen. Deshalb appelliert der DRK-Blutspendedienst auch in den kommenden Wochen weiter Blut zu spenden, um so die Versorgung der Patienten auch während der Pandemie sicherstellen zu können.
„Blutprodukte aus gespendetem Blut sind für viele Patienten überlebenswichtig, für gespendetes Blut gibt es hier keinen Ersatz“, betont er. Trotz aller wissenschaftlichen Entwicklungen und des medizinischen Fortschritts kann Blut nämlich nicht künstlich hergestellt oder ersetzt werden. „Sollten über einen Zeitraum von mehr als einer Woche nicht genügend Blutspenden eingehen, wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht mehr lückenlos abzusichern“, erklärt der Pressesprecher.
Der Grund ist die kurze Haltbarkeit einiger Blutpräparate. Aus einer Blutspende werden drei verschiedene Typen von Blutpräparaten gewonnen. Ein Erythrozytenkonzentrat, das die roten Blutkörperchen enthält – umgangssprachlich Blutkonserve-, kann maximal 42 Tage eingesetzt werden.
Die Thrombozyten, also die Blutplättchen, sind jedoch nur vier bis fünf Tage einsetzbar. „Nur Blutplasma ist länger lagerfähig, jedoch kann es auch hier schnell zu Engpässen kommen“, erklärt Weck. Denkbare Folgen wären eine Gefährdung insbesondere von Krebspatienten während einer Chemo- beziehungsweise Strahlentherapie. Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten, Sport- und Verkehrsunfälle, erklärt Weck.
Für eine sichere Blutspende
Damit auch in diesen schwierigen Zeiten Blutspendetermine stattfinden können, gelten bestimmte Hygieneregelungen, denn die Sicherheit der Spender und Mitarbeiter im Rahmen der Blutspende hat oberste Priorität. Seit dem 29. November gilt auf allen DRK-Blutspendeterminen der 3G-Status. Sprich: Zutritt erhalten ausschließlich Menschen, die geimpft, genesen oder getestet (Antigen-Schnelltest nicht älter als 24 Stunden oder PCR-Test nicht älter als 48 Stunden) sind.
Um Wartezeiten und größere Menschenansammlungen vor Ort zu vermeiden, können die Menschen aber nicht vor Ort getestet werden. Pflicht beim Blutspendetermin ist auch das Tragen einer FFP2-Maske, die man notfalls aber auch am Eingang erhält. Bei Erkältungssymptomen, Kontakt zu einem Corona-Infiziertem beziehungsweise Corona-Verdachtsfall muss man bis zur nächsten Blutspende 14 Tage pausieren, heißt es auf der Blutspende-Homepage.
Auch wer bereits eine Corona-Infektion hatte, darf weiterhin Blut spenden – aber erst vier Wochen nach der Genesung. Bezüglich der Corona-Impfung muss man sich auch keine Gedanken machen: Wer sich gut fühlt, der kann bereits 24 Stunden nach dem Piks wieder spenden gehen.
Der nächste Blutspendetermin in Alsfeld findet am Donnerstag, 3. Februar von 15.30 Uhr bis 20 Uhr in der Albert-Schweitzer-Schule in der Schillerstraße 1 statt. Alle weiteren Termine sind auf der Homepage des DRK-Blutspendedienstes zu finden.
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