Kreatives Malprojekt der Vogelsberger Lebensräume am Krankenhaus Eichhof eröffnetKunst für die Psyche – „Mein Krafttier“
LAUTERBACH (ol). 13 Hobbymaler\:innen aus den Tagesstätten Lauterbach und Alsfeld der Vogelsberger Lebensräume haben in einem besonderen Projekt ihr persönliches „Krafttier“ künstlerisch dargestellt. Die entstandenen Bilder sind dauerhaft im Verbindungsflur des Krankenhauses Eichhof ausgestellt. Ziel des Projekts war es, Selbstwertgefühl, innere Stärke und emotionale Verbindung zu fördern – ganz unabhängig von künstlerischer Erfahrung.
In einer besonderen Projektarbeit zum Thema „Mein Krafttier“ haben 13 Hobbymaler:innen aus den Tagesstätten Lauterbach und Alsfeld der Vogelsberger Lebensräume ihre kreativen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Die Malaktion wurde im Rahmen einer Gruppen- und Einzelbetreuung psychisch Erkrankter durchgeführt und ist dauerhaft im 1. UG im Verbindungsflur vom Krankenhaus Eichhof in das Gebäude C/D ausgestellt, das gibt die Eichhof Stiftung in einer Pressemitteilung bekannt.
Ziel des Projekts war es, den Teilnehmer:innen eine Möglichkeit zu bieten, ihr Selbstwertgefühl zu steigern und sich gedanklich auf die Krafttiere und deren Wesenseigenschaften zu konzentrieren, dabei aber auch emotionale Gemeinsamkeiten zu entdecken. Nicht das Malen selbst, sondern die Beschäftigung mit den Lebewesen stand im Vordergrund.
Die Hobbymaler:innen konnten anhand von Karten, die „blind“ nach Gefühl gezogen wurden und auf denen die Tiere abgebildet waren, ihre persönliche Verbindung zu „ihrem“ Tier prüfen. Auf jeder Karte waren die besonderen Eigenschaften der Lebewesen beschrieben und die Teilnehmenden konnten so herausfinden, ob es emotionale Gemeinsamkeiten gibt und ob das Motiv zur eigenen Persönlichkeit passt. Gemalt wurde je nach Vorliebe mit Kreide oder Ölfarbe.
Fuchs, Hase oder Opossum
Zu den Tieren, die in diesem Projekt eine Rolle spielten, gehörten Schaf, Hase, Pferd, Adler, Habicht, Eichhörnchen, Elefant, Stier, Fuchs, Delfin, Widder, Katze und Opossum.
Die kreative Arbeit wurde bewusst so gestaltet, dass keine Malerfahrung notwendig ist. „Man muss nicht zwangsläufig malen können, um an dieser vor allem meditativen Arbeit teilzunehmen“, erklärt Projektleiterin Katharina Ruch. Sie ist Ergotherapeutin mit einer Fortbildung zur Fachtherapeutin „Kunst kreativ“ bei den Vogelsberger Lebensräumen und betreute die Kunstaktion. Sie weiß aus ihrer langjährigen Erfahrung, wie wichtig Kraft und Selbstbestimmung im Leben von Menschen mit psychischen Problemen sind, und die große Nachfrage seitens der Klienten zu geplanten Folgeprojekten gibt ihr recht.
„Es war ungewöhnlich, blind zu ziehen und herauszufinden, ob Tier und Text zu einem passen“, beschreibt Tanja die erste Zusammenkunft. Sie habe das Schaf gezogen und sich gleich für das Motiv begeistern können, da sie selbst sehr naturverbunden sei. Eine ähnliche Assoziation hatte auch Mitmalerin Antonia, die das Pferd gezogen hat: „Ich liebe Pferde und reite auch selbst und hatte gleich eine Idee für einen speziellen Hintergrund mit verschiedenen Farben. Ich habe mich mit meinem Motiv gleich wohlgefühlt.“
Die entstandenen Bilder spiegelten ihrer Einschätzung nach nicht nur die vielfältigen Tiermotive wider, sondern laden den Betrachter zum Nachdenken und Staunen ein, sind die beiden Hobbymalerinnen überzeugt.
„Das Projekt fördert nicht nur die kreative Ausdruckskraft, sondern auch die Selbstwahrnehmung und das innere Gleichgewicht der Teilnehmenden. Es zeigt, wie Kunst und kreative Tätigkeiten als Mittel zum Austausch, aber auch zur Stille im Malen genutzt werden können – eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten“, sagt die Leiterin des Regionalzentrums Lauterbach, Sabrina Borho. Sie freue sich, dass die Arbeiten im Krankenhaus Eichhof ausgestellt würden und die Bilder auf diese Weise eine größere Öffentlichkeit erführen.
Das sieht auch Presse- und Öffentlichkeitsreferentin Marika Heiß so: „Wir unterstützen die Vogelsberger Lebensräume sehr gerne, zumal sie ebenfalls zur Eichhof-Stiftung gehören.“ Die Ausstellung bleibe für einen längeren Zeitraum im Haus und sei eine gute Plattform, um Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden einen Moment der Betrachtung und des Nachdenkens zu schenken und nicht nur die Gesamtwerke, sondern auch die angebrachten Karten mit den Tieren und deren Beschreibungen auf sich wirken zu lassen.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren