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Wenn die Kirche zum Konzerthaus wird…Evangelische Posaunenchöre Maulbach und Lehrbach begeistern mit gemeinsamen Konzert in Homberger Stadtkirche

Homberg Ohm (ol). Die evangelischen Posaunenchöre Maulbach und Lehrbach hatten zu einem gemeinsamen Konzert in der Homberger Stadtkirche eingeladen und begeisterten das Publikum mit einem vielfältigen Programm aus klassischer Musik, Musicalsongs und Filmtitelsongs. Die Veranstaltung sorgte für eine harmonische Verbindung der beiden Gemeinden und zeigte, wie Musik Menschen zusammenbringen kann.

Viele Menschen hatten sich laut einer Pressemitteilung der evangelischen Posaunenchöre Maulbach und Lehrbach am Samstag, dem 22. November bereits sehr zeitig auf den Weg in die Homberger evangelische Stadtkirche aufgemacht, um einen für Sicht und Gehör guten Platz zu bekommen.

Bereits zum Ende der Sommermonate sei man sich einig gewesen, dass die beiden befreundeten, jedoch je einem anderen Kirchspiel zugehörigen, evangelischen Posaunenchöre Maulbach und Lehrbach ein gemeinsames Konzert miteinander spielen möchten. 2019 hatte der Maulbacher Posaunenchor bereits sein Konzert erstmalig – aufgrund des größeren Platzangebotes – in der Homberger Stadtkirche vor großem Publikum präsentiert und so kam auch dieses Mal nur die größte Kirche in dieser Region als Präsentationsort in Frage, so die Vertreter der Posaunenchöre.

Dass sich Kirche zukünftig auch immer mehr über kirchliche Angebote hinaus öffnen möchte, schien hier auch willkommen zu sein, denn das Gotteshaus war voll von Gästen in freudiger Erwartung auf das nun beginnende Konzert, hieß es. Selbst die Orgelempore wurde als Logis gerne hinzugenommen. Beim „Einmarsch“ der Musiker/innen sei diesen dann auch die Freude darüber geradezu anzusehen gewesen.

Mit dem für besondere Anlässe komponierten und sehr oft gespielten „The Prince of Denmark’s March“ eröffneten die beiden Posaunenchöre im großen Ensemble dann auch das Konzert fulminant. Symbolisiert der Marsch eine historische Verbindung Englands mit Dänemark, so betonte er hier gleichermaßen die befreundete Verbindung beider Chöre miteinander und gab den passenden Auftakt, so hieß es.

Stefan Haumann vom Posaunenchor Maulbach begrüßte daraufhin im Namen aller Musiker/innen das Publikum und veranschaulichte wie es zu der Idee eines gemeinsamen Konzertes kam. Beide Chöre hatten im Vorfeld zunächst ihre eigenen Chorproben und ihre eigenen Dirigenten, so Frank Dörr und Lorenz Schmidt für Maulbach und für Lehrbach Wolfgang Scheidt. Zum Ende der Probephase traf man sich dann immer öfter, um die gemeinsam gespielten Stücke in harmonischen und dynamischen Einklang zu bringen. Selbst einen Drummer (Collin Malkus) und Paukisten (Reinhard Kropp) scheute man nicht mit ins Boot zu holen. Darüber hinaus präsentierte jedoch auch jeder Chor seine eigene dem Programm zugedachte Liedauswahl.

Im nun folgenden ersten Teil des Konzertes favorisierte man eher Klassisches sowie interessante Arrangements zu Chorälen („Der Herr segne und behüte dich“), fröhlich klingende Fanfaren und Eröffnungstücke, wie „Fanfare Esprit“ oder die Ouvertüre zur Händel’schen Feuerwerksmusik, und eine Canzone. Das Publikum tat seinGefallen und Dank immer wieder mit großem Beifall kund, hieß es.

Zum Ende der ersten Hälfte des Konzertes ertönte noch die sehnsuchtsvoll klingende Ballade „Five hundred miles“ der amerikanischen Folksängerin Hedy West in einem wundervollen Arrangement des bei Posaunenchören beliebten Musikers Richard Roblee sowie ein ebenso aus dessen Feder stammendes „swingiges“ Arrangement zu „Hello Dolly“, was dann auch eine Vorahnung auf die nun folgende zweite Spielzeit in weltlicherem Genre ankündigte – Musicalsongs, Popsongs, Balladen, Filmtitelsongs und Polka im Blaskapellencharakter.

Mit einem donnernden „Also sprach Zarathustra“ holte das Ensemble unter dem Dirigat von Wolfgang Scheidt die Gäste nach der Pause wieder zurück zum weiteren Programm: So das musikalisch sehr spannende und die Gäste verzaubernde  „Somewhere over the rainbow“ aus dem Zauberer von Oz, das zunächst langsam-gefühlvoll daher kam, dann aber zum flotten Swing überging. Ebenso „I will follow him“ aus dem Film „Sister Act“. „Wie im Himmel“  konnten sich die Gäste bei den sanften Tönen der bekannten Melodie von „Gabriella’s song“ fühlen, hieß es.  Viele weitere wunderbare Stücke wie zum Beispiel „One moment in time“, „North and south“ oder „New York, New York” folgten bis zur finalen Verabschiedung durch Frank Dörr, der mit „La Brass Polka“ den letzten Titel ansagte. Hier habe es niemanden mehr still auf seinem Platz gehalten. Tosender Beifall forderte zur Zugabe auf.

Die musikalisch krönende Spitze mit dem „Böhmischen Traum“, der auch wieder im großen Ensemble gespielt wurde, wusste Lorenz Schmidt zum Ende hin bestens zu inszenieren, hieß es weiter. Ihm gelang neben des Dirigats seiner Musiker auch Dirigieren des Mitklatschens der Gäste, die – der Dynamik des Stückes folgend – immer wieder von Lorenz Schmidt mit einem auf den Mund gelegtem Finger zur Zurückhaltung oder mit weit ausgreifender Gestik zum Ausdruck ihrer Freude aufgefordert wurden. Wie viel Spaß und Freude das Miteinander in musikalischer Arbeit bereitet, sei allen Gästen am Ende des Abends ins Gesicht geschrieben gewesen.

Nun galt es nur noch, die Gäste in die friedliche Stille der dunklen Nacht zu entlassen. Dazu sprach Pfarrer Ingmar Bartsch zunächst noch Worte des Dankes und danach abschließende Segensworte für alle. Die „Blechbläser“ folgten ihrem Ritual: Da man sich, so Stefan Haumann, nach jeder Übungsstunde gesanglich mit dem Choral „Komm Herr segne uns“ voneinander verabschiedet, wählte man als allerletzte Zugabe auch hier diesen wunderschönen, in vier charakterlich-unterschiedlichen Begleitsätzen gespielten Segensgruß, so hieß es abschließend.

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