Multiprofessionelle Teams für mehr individuelle FörderungAlbert-Schweitzer-Schule in Alsfeld bekommt eine Schulgesundheitsfachkraft
ALSFELD (ol). Die Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld wird ab dem neuen Schuljahr eine Schulgesundheitsfachkraft erhalten. Dies ist Teil einer Initiative der GRÜNEN, die im Rahmen eines Modellversuches 30 neue Stellen für Schulgesundheitspflege in ganz Hessen schafft, um eine ganzheitliche Förderung der Schüler zu gewährleisten, insbesondere in Schulen mit herausfordernder Schülerschaft. Die Gesundheitsfachkräfte werden eine wichtige Rolle in den multiprofessionellen Teams der Schulen einnehmen und dazu beitragen, auf die unterschiedlichen pädagogischen, sozialen, psychischen und gesundheitlichen Bedürfnisse der Schülerinnen einzugehen, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Ganztagsschulen.
Die Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld erhält laut einer Pressemitteilung der Bündnis 90/Die Grünen Hessen zum neuen Schuljahr eine Stelle für eine Schulgesundheitsfachkraft vom Land zugewiesen. Schulgesundheitsfachkräfte kümmern sich um die Gesundheitsvorsorge und -versorgung von SchülerInnen. Die GRÜNE Landtagsabgeordnete Eva Goldbach erläutert, dass auf Initiative der GRÜNEN hessenweit 30 neue Stellen im Bereich der Schulgesundheitspflege geschaffen werden, um die multiprofessionelle Arbeit an Hessens Schulen weiter auszubauen und eine ganzheitliche Förderung der SchülerInnen zu unterstützen. Damit werde der erfolgreiche Modellversuch mit derzeit 20 Stellen weiter ausgebaut. Die 30 neuen Stellen verteilen sich gleichmäßig über alle hessischen Schulamtsbezirke und wurden vorrangig weiterführenden Schulen, die aufgrund der Zusammensetzung ihrer Schülerschaft besonders herausgefordert sind, zugewiesen.
Hierzu erklärt die für den Vogelsbergkreis zuständige Abgeordnete, Eva Goldbach: „Die pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen beiden Jahre haben ExpertInnen zufolge die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit psychischen, physischen und motorischen Problemen deutlich erhöht. Schulgesundheitsfachkräfte können in diesem Zusammenhang helfen, die gesundheitliche Bildung, Aufklärung und Versorgung an Schulen zu stärken, stellen eine Bereicherung der multiprofessionellen Teams an unseren Schulen dar und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit. Deswegen wollen wir mit einem stetigen Ausbau der Schulgesundheitspflege an Schulen noch besser auf die verschiedenen pädagogischen, sozialen, psychischen und gesundheitlichen Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen. Insbesondere im Zuge der Ganztagsschulentwicklung, mit der sich Schule zunehmend von einer reinen Lernstätte zu einem sozialen Lebensraum entwickelt, an dem Kinder und Jugendliche teilweise acht Stunden am Tag und länger verbringen, wird diese multiprofessionelle Unterstützung immer wichtiger.“
Hintergrund
2017 haben die Länder Hessen und Brandenburg ein Modellprojekt zum Einsatz von Gesundheits‑, Kinder- und Krankenpflegekräften an Schulen gestartet – in Hessen mit zunächst 10 Fachkräften, 2020 kamen weitere 10 Kräfte hinzu. Schulgesundheitsfachkräfte ermöglichen eine grundlegende Gesundheitsversorgung an Schulen, insbesondere für behinderte oder chronisch kranke SchülerInnen, fördern die Gesundheitskompetenz von SchülerInnen, führen Projekte und Maßnahmen zur Gesundheitsprävention durch und koordinieren die Arbeit mit anderen inner- und außerschulischen Angeboten oder kommunalen Fachdiensten und KooperationspartnerInnen. Nicht zuletzt können sie eine wichtige Vertrauens- und Ansprechperson für alle gesundheitlichen Fragen von SchülerInnen, Eltern und Lehrkräften darstellen. Sie führen hierfür während der Schulzeiten selbstständig ein Sprechzimmer auf dem Schulgelände.
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