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Jedes Konzert einzigartig„Duo Four Te“ bei Weltklassik am Klavier in Melchiorsgrund

SCHWALMTAL (ol). Ein außergewöhnliches Konzert des „Duo Four Te“ erlebten die Besucher am vergangenen Sonntag als es in Melchiorsgrund wieder hieß „Weltklassik am Klavier“. Neben tadellosen, brillianten und sehr fokussierten Vorträgen gab das Duo auch Eigenbearbeitungen von bekannten Stücken zum Besten.

An die Qualität und Virtuosität der Künstler, die in der Weltklassik Konzertreihe monatlich in Melchiorsgrund gastieren, haben sich die Konzertbesucher inzwischen schon beinahe gewöhnt und werden in dieser Hinsicht auch nie enttäuscht heißt es in einer Pressemitteilung von Melchiorsgrund. Darüber hinaus biete jedes Konzert doch wieder eine Besonderheit. So auch diesmal mit dem „Duo Four Te“, ein Künstlerpaar, vier – englisch „Four“, Hände – japanisch „Te“ die sich der Erforschung des europäisch-asiatischen Klangraums des Klaviers, auch in eigenen Kompositionen verschrieben haben.

Neben den tadellosen, brillanten und außergewöhnlich fokussierten Vorträgen der Werke Schuberts, Debussys und Liszts, begeisterten Maria Weinreich und Tomohito Nakaishi mit einer eigenen Bearbeitung des „Donauwalzer“ von Johann Strauss, in der sie asiatische Elemente, Jazz und Rock’n Roll -Arrangements verwendeten.

Berührend und tragisch zugleich mutete dann die Erzählung über den Komponisten Erwin Schulhoff und der Vortrag seiner Werke an, die zwar selten gehört, dennoch in heiterer, leichter Art, irgendwie vertraut klingen. Erwin Schulhoff war einer jener „klassischen“ Komponisten, die bereits vor dem zweiten Weltkrieg Elemente des Jazz in ihre Kompositionen einfügten.

Wegen seiner Nähe zu kommunistischen Strömungen und der Absicht in die Sowjetunion zu übersiedeln, wurde er nach dem Beginn des Russlandfeldzugs 1941 verhaftet, in die Festung Wülzburg, einem Internierungslager für „Nichtdeutsche“ verbracht und starb dort wenig später an Tuberkulose. Seine Werke wurden nach dem Krieg wenig beachtet, da sich alles im Aufbruch befand, nach Erneuerung strebte und lebende zeitgenössische Komponisten der Avantgarde bevorzugt wurden.

Den besinnlichen Abschluss und Abrundung des Abends bildete dann die vierhändige Klavierfassung des haikuartig- feinsinnigen Werks „Lied der Vögel“ des katalanischen Cellisten Pablo Casals.

Die nächste Gelegenheit, ein besonderes „Weltklassik“ Konzert zu erleben, gibt es am Sonntag, den 13. November 2022 um 17 Uhr im Theatersaal Melchiorsgrund. „Der wahre Herr der Ringe“ ist der Titel des Programms von Konstantin Zvyagin, mit Orchesterwerken von Richard Wagner und Liszt, die vom Pianisten selbst für Klavier bearbeitet wurden. Reservierungen sind für Interessierte per Email an info@weltklassik.de oder über die Homepage der Weltklassik: www.weltklassik.de sowie telefonisch unter: 0151 125 855 27 möglich.

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