Übersicht: Sanierung, Neubau und Co.Wenn die Schulen in den Ferien zu Baustellen werden
VOGELSBERG (akr). Ruhig war es an den Schulen im Vogelsberg in den vergangenen Wochen nicht – in den Sommerferien haben sich nämlich wieder viele Gebäude in Baustellen verwandelt, zusätzlich zu denen, die gerade eh schon saniert oder erneuert werden. Doch was wird eigentlich an welcher Schule im Kreis gerade gemacht? Was ist derzeit das größte Projekt und welches steht als nächtses auf der Agenda? Eine Bestandsaufnahme.
Trotz Sommerferien herrscht an den Vogelsberger Schulen reges Treiben. Es sind aber nicht die Schüler, die ihre Zeit in der Schule verbringen, sondern Handwerker. Die Zeit der Sommerferien bietet nämlich die beste Gelegenheit, um Renovierungs-, Instandhaltungs-, und Modernisierungsarbeiten umzusetzen. 2,7 Millionen Euro sind in diesem Jahr im Kreishaushalt für die Instandhaltung der Schulen veranschlagt. Für Neubauten, beziehungsweise Umbauten und Erweiterungen, nimmt der Kreis 4,8 Millionen Euro in die Hand, 1,5 Millionen gibt es nochmal aus Fördermitteln dazu, wie die Kreis-Pressestelle auf Nachfrage von OL mitteilt.
Aktuell ist der Ersatzneubau der Gesamtschule Schlitzerland, der künftig rund 214 Tonnen weniger CO2 pro Jahr ausstoßen soll, mit Kosten von rund 19,5 Millionen Euro das größte Projekt, das über mehrere Haushaltsjahre verteilt finanziert wird. „Am Neubau laufen die Ausbauarbeiten auf Hochtouren“, heißt es aus dem Kreishaus. Parallel hierzu hat auch die Möblierung und Ausstattung bereits begonnen. Auch an den Außenanlagen wird kräftig gearbeitet, sodass die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte das neue Schuljahr im Neubau beginnen können – und das ist schon am kommenden Montag der Fall.
Die Erweiterung und Sanierung der Oberwaldschule in Grebenhain mit über 21 Millionen Euro Investitionsvolumen wird übrigens die nächste große Maßnahme sein – auch hier haben die Arbeiten bereits begonnen. „Im ersten Bauabschnitt wird zurzeit ein Erweiterungsbau errichtet, der zukünftig die Mensa, Aula, die Verwaltung und die Naturwissenschaften beheimatet. Aktuell laufen die Rohbauarbeiten zum technischen Ausbau und daran anschließend der sonstige Ausbau“, so die Kreis-Pressestelle.
Hochwasserschutz, Pausenhofgestaltung und Barrierefreiheit
Aber auch an vielen anderen Schulen im Kreis sind gerade die Handwerker zu Besuch und nutzen die Zeit der Ferien für die unterschiedlichsten Arbeiten. So zum Beispiel in der Freiherr-vom-Stein-Schule Herbstein. Hier erfolgen noch Restarbeiten aus den vorangegangen Brandschutzmaßnahmen, die sonst während des Betriebs zu erheblichen Behinderungen geführt hätten. Pünktlich zum Schulbeginn sollen die Arbeiten fertig sein.
Rund 40.000 Euro werden in den Pausenhof der Grundschule in Homberg (Ohm) investiert, in den Sonnenschutz der Eichberggrundschule Lauterbach rund 45.000 Euro und in den Hochwasserschutz der Cornelia-Funke-Schule in Brauerschwend etwa 30.000 Euro. Durch die Umgestaltung des Außengeländes soll die Schwalmtaler Grundschule und Turnhalle vor Überflutungen besser geschützt werden. Die Arbeiten sind Teil eines Gesamtkonzepts, an dem auch die Gemeinde Schwalmtal und HessenMobil beteiligt sind.
Als im März 2020 der Vogelsbergkreis von schweren Unwettern getroffen wurde, blieb auch die Cornelia-Funke-Schule nicht verschont. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr pumpten die Wassermassen aus der Schule in Brauerschwend. Foto: archiv/akr
An der Alsfelder Albert-Schweitzer-Schule in der Krebsbach steht seit einigen Monaten die barrierefreie Erschließung für rund 400.000 Euro auf dem Programm. Bereits seit April laufen die Bauarbeiten für den Einbau eines Aufzug mit vier Haltestellen sowie eines Plattformliftes, um Rollstuhlfahrern besseren Zugang zu ermöglichen. „Aufgrund von Lieferengpässen kann die Maßnahme leider nicht bis Schuljahresbeginn abgeschlossen werden. Eine organisatorische Interimslösung wird für die zweiwöchige Übergangszeit geschaffen“, erklärt der Kreis.
Viel zu tun gibt es in der Gesamtschule Mücke – der hohe Sanierungsbedarf der Schule ist nicht selten Thema im Vogelsberger Kreistag. So wurde unter anderem im vergangenen Jahr ein Antrag der Grünen, das über 50 Jahre alte Gebäude wie versprochen ab 2022 zu sanieren, abgelehnt. Die Schule stehe aber auf der Agenda, wie der Kreis mitteilt. Einen aktuellen Planungsstand gebe es noch nicht.
Fleißig gewerkelt wird an der Schule in Nieder-Ohmen aber dennoch. So wurde unter anderem eine neue Sicherheitslichtanlage – komplett nach Brandschutzvorgaben – eingebaut, da die alte ihre „technische Lebensdauer“ überschritten hatte. Erneuert werden muss auch die Außenbeleuchtung. Sie hatte laut Kreis im Laufe der Jahre derart viele Mängel, dass eine Reparatur nicht mehr als zielführend angesehen wurde. „Daher wird die Anlage komplett, inklusive Verkabelung, erneuert und bedarfsgerecht angepasst“, so der Kreis.
In den Herbstferien sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, „damit für die dunkle Jahreszeit die neue Beleuchtung zum Einsatz kommen kann“. Die Kosten dafür: rund 80.000 Euro. In den Damen- und Herren WCs wurde außerdem eine mechanische Lüftungsanlage eingebaut, zusätzlich gab es kleinere Renovierungsarbeiten.
Rund 100 Millionen Euro in Gebäude und digitale Ausstattung investiert
In den vergangenen 15 Jahren sind laut Kreis nahezu 100 Millionen Euro in die Schulgebäude und die digitale Ausstattung geflossen. Seit 2012 wurden über die Kommunalinvestitionspakete I und II bisher 17,5 Millionen Euro investiert. „Dazu zählen Projekte wie etwa der Betreuungsbau an der Grundschule Schlitz, der Neubau des Mehrzweckbaus an der Stadtschule Alsfeld, Erweiterungsbau Klassen und Verwaltung an der Grundschule Homberg Ohm, die Klassenhauserweiterung der Gesamtschule Schotten sowie Dach- und Brandschutzsanierung an der Großsporthalle in Alsfeld und der Erweiterungsbau der Oberwaldschule Grebenhain.“
Finanziert als Eigeninvestition des Kreises würden sich die Ausgaben von 2012 bis heute auf 29 Millionen Euro belaufen. Der Ersatzneubau der Gesamtschule Schlitzerland, die Komplettsanierung der Vogelsbergschule Schotten, der Erweiterungsbau Landesfachklasse Max-Eyth-Schule, der Neubau Vulkan-Sporthalle Lauterbach, und der Erweiterungsbau der Brüder-Grimm-Schule in Alsfeld fallen unter anderem hierunter.
Auch die digitale Ausstattung der 38 Schulstandorte im Vogelsbergkreis wurde ausgebaut, wie es in der Antwort des Kreises weiter heißt. Bereits ab 2009 seien die ersten grünen Wandtafeln in Schulen durch Activboards ersetzt worden.“ Fünf Jahre später hing in jedem Klassenraum ein solches Board – rund 650 Stück insgesamt.“ Mittlerweile müssten die Geräte der ersten Generation bereits durch interaktive Displays ersetzt werden. Darüber hinaus gibt es an mehreren Schulen spezielle Ipad-Klassen, und auch der pädagogische Schulserver „Iserv“ ist seit einiger Zeit Routine. Das dafür nötige schnelle Internet über Glasfaser-Anschluss sei an allen Schulstandorten gegeben.
Great, da wird in ein ziemlich altes ASS-Oberstufengebäude für fast eine halbe Million ein Fahrstuhl eingebaut? Wären da nicht ev. Fenster die auf und zu gehen und etwas Isolierung und und und und … sinnvoller? Für Barrierefreiheit könnte man überlegen andere Räume zu nutzen, da der Bedarf erfahrungsgemäß ja prozentual bei weniger als 1 Prozent der Schülerzahl liegen wird?