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17. internationale ADAC Bergpreis SchottenringDas Fahren nicht verlernt

SCHOTTEN (ol). Mit zwei Jahren Verspätung wurde nun der 17. internationale ADAC Bergpreis Schottenring ausgetragen. Vor großem Publikum kämpften mehr als 140 Teilnehmer am Berg um Bestzeiten oder Gleichmäßigkeit. Nach Jahren, in denen eine kleine Gruppe von Favoriten den Gesamtsieg unter sich ausgemacht hatten, gab es diesmal mit Mario Minichberger einen neuen Sieger.

Mit einer Gesamtzeit von drei Minuten 59,388 Sekunden blieb er als einziger Fahrer in der Wertung aus drei Läufen unter der Schwelle von vier Minuten. Mit einer Bestzeit von 1.19.369 für die 3.033 Meter zur Poppenstruth war er trotz schlechterer Wetterverhältnisse nur rund eine halbe Sekunde langsamer als der Gesamtsieger von 2019 Holger Hovemann mit seinem bärenstarken Opel Kagett C GT/R V8.

Auf ein Kräftemessen zwischen Minichberger und Hovemann bei einem der kommenden Rennen darf man mit Spannung warten, heißt es in der Pressemeldung der Motorsportclub Rund um Schotten.

Foto: Motorsportclub Rund um Schotten

Ralf Kroll konnte sich mit seinem Silver Car S2  EVO den zweiten Platz in der Gesamtwertung mit einem Rückstand von 6,066 Sekunden auf Minichberger sichern. Erwin Buck erreichte mit dem VW Spiess-Scirocco den dritten Platz. In der Summe der drei schnellsten Läufe blieb er um 7,662 Sekunden hinter dem Gesamtsieger.

Der schnellste Fahrer aus der Region in der Gesamtwertung war in diesem Jahr Stefan Bodin aus aus Ober Mörlen mit seinem Porsche 944 GTR. Mit 4:21,703 erreichte er einen guten elften Platz.

Franz Weißdorn. Foto: Motorsportclub Rund um Schotten

In der Gleichmäßigkeitswertung holte sich Mike Sukiennicki auf einem Fiat Uno Turbo den Sieg mit nur 0,672 Sekunden Abweichung aus den Läufen zwei bis vier zur Referenzzeit aus Lauf eins fuhr er beeindruckend gleichmäßig schnell. Seine Zeit von 1.43,531 im ersten Lauf wurde nur von sehr wenigen Teilnehmern der Gleichmäßigkeitsprüfung unterboten.

Einer von ihnen war Michele Carenuto aus Buseck, der mit seinen Zeiten in den Läufen zwei bis vier jeweils rund drei Sekunden unter seiner Referenzzeit blieb. Damit verspielte er einen besseren als den 40. Platz. Das dürfte ihm der Spaß auf der Strecke aber wert gewesen sein.

Roland Herget. Foto: Motorsportclub Rund um Schotten

Den zweiten Platz in der Gleichmäßigkeitsprüfung belegte Jörg Dries (Ford Focus Mk1 ST 170) mit einer Abweichung von 1,127 Sekunden. Auf dem dritten Platz folgte Manfred Pape mit einem VW Golf 2 16 V und 1,171  Sekunden Abweichung. Die folgenden drei Plätze belegte ein Trio aus der Region.

Adrian Mirthes (Grünberg) fuhr mit seinem Opel Ascona B 2,4i mit 1,183 Sekunden nur unwesentlich weniger konstant als der Drittplatzierte. Auf Platz fünf reihte sich Ralf Köhl mit seiner Opel Kadett C Limousine ein (1,238 Sekunden). Mit seiner Toyota Celica RA 28 erreichte Edgar Lampas aus Nidda den sechsten Platz der Gleichmäßigkeitsprüfung (1,286 Sekunden).

Harald Ludwig. Foto: Motorsportclub Rund um Schotten

Besonders die Gleichmäßigkeitsklasse bot eine bemerkenswerte Vielfalt an Fahrzeugen, die inzwischen im täglichen Straßenverkehr fast gar nicht mehr zu sehen sind. Fiat Ritmo, insbesondere der ersten Serie, Opel Kadett C und D, sind auf öffentlichen Straßen ebenso nahezu ausgestorben wie Fiat 128. Beim Bergpreis Schottenring werden sie nicht als Museumsstücke präsentiert, sondern sportlich engagiert aber mit dem gebotenen Respekt vor der historischen Substanz bewegt.

Am Berg zeigt ein Porsche 914, dass er seinerzeit zu unrecht als Volks- oder Hausfrauenporsche verspottet wurde, sondern ein ernstzunehmender Sportwagen ist.

Andrä Schrörs. Foto: Motorsportclub Rund um Schotten

Wie sehr sich die zahlreichen Besucher nach der Pause durch die Corona-Pandemie nach hochklassigem Motorsport gesehnt haben, zeigte sich am Sonntag. Trotz einsetzenden Regens ließen sich die rund 2500 Zuschauer auf den Wiesenhängen das Vergnügen nicht verderben und genossen die Rennläufe.

Die Fahrer hatten auf der durch Nässe und Reifenabrieb teilweise extrem rutschigen Fahrbahn oft Schwierigkeiten, die Leistung auf die Straße zu bringen. Dementsprechend fuhren sie in dieser Phase des Bergrennens meist extrem vorsichtig. Auch deshalb blieb es bei den meist kleineren Unfällen bei Blechschäden. Den spektakulärsten Abflug hatte Peter Hoßfeld. Kurz nach dem Start verlor er in einer leichten Linkskurve die Kontrolle über seinen Porsche 986 GT/H1 und kam von der Strecke ab. Trotz der großen Schäden an seinem Fahrzeug blieb auch er unverletzt.

Jens Weber. Foto: Motorsportclub Rund um Schotten

„Ich finde es so was von geil, dass wir wieder fahren können“, freute sich der Vorsitzende des MSC Rund um Schotten Wolfgang Wagner-Sachs. Bei der Siegerehrung hob er  hervor, dass keine schweren Unfälle die Freude über den 17. internationalen Bergpreis getrübt hätten. „Ihr habt in den zweieinhalb Jahren das Fahren nicht verlernt.“ Dem schloss sich auch Bürgermeisterin Susanne Schaab an, die ebenso wie die Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag Ines Claus und der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Ruhl ihre Unterstützung für den Bergpreis und den Verein betonten. Schaab lobte, dass sich der MSC Rund um Schotten auch Zukunftsthemen nicht verschließe. So sei diesmal mit einem Mini erstmals ein Elektrofahrzeug bei dem Bergrennen gestartet.

Die Ergebnisse der Wertungsläufe werden in den nächsten Tagen auf der Internetseite veröffentlicht.

Christian Schier.Foto: Motorsportclub Rund um Schotten

5 Gedanken zu “Das Fahren nicht verlernt

  1. Klimaanlage geht gar nicht. Ich hab im Auto eine Standheizung und drehe während der Fahrt zu Hause die Heizung zurück. Wenn ich als Rentner schon keinen Heizkostenzuschuss bekomme spare ich auch nichts ein – basta.
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  2. Weil ich sowas nicht unterstützen will, bin ich schon vor vielen Jahren in den AvD eingetreten. Die helfen mir bei Pannen auch zuverlässig, fördern aber nicht solche unzeitgemäßen Rennen.

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  3. „Ich finde es so was von geil, dass wir wieder fahren können“,…

    Sicherlich richtig! Man sollte auch bedenken, dass es darum geht, ein Zeichen zu setzen gegen Ökowahn und Ölembargo.

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    1. Und wenn die Sommer immer heißer werden, baut sich Herr brumm brumm eine noch leistungsfähigere Klimaanlage ins Auto, weil der Klimawandel ja eh gelogen ist.

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