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Jutta Stumpf, Barbara Schlemmer und Thorsten Müller kandidieren gemeinsam für das Bürgermeisteramt in Homberg OhmDrei Kandidaten als „Team“

HOMBERG OHM (akr). Aus eins mach vier: In Homberg Ohm gibt es drei weitere Kandidaten für das Amt des Rathauschefs. Jutta Stumpf, Barbara Schlemmer und Thorsten Müller haben ebenfalls ihren Hut in den Ring geworfen. Das Ungewöhnliche: Sie treten gegeneinander, aber dennoch gemeinsam als „Team“ an.

Am 13. März steht in Homberg Ohm die Bürgermeisterwahl auf dem Programm. Die amtierende Rathauschefin Claudia Blum wird nicht erneut zur Wahl antreten, wie sie bereits im September vergangenen Jahres mitteilte. Zwei Tage vor Heiligabend, knapp zwei Wochen bevor an diesem Montag die Bewerbungsfrist endete, gab Simke Ried bekannt für das Bürgermeisteramt in Homberg Ohm zu kandidieren. Als parteiunabhängige Kandidatin wird sie von der CDU, SPD und den FW unterstützt.

Simke Ried möchte Bürgermeisterin von Homberg Ohm werden

Drei weitere Kandidaten haben aber ebenfalls ihren Hut in den Ring geworfen, wie diese an Montag in einer Pressekonferenz bekannt gaben: Jutta Stumpf, Barbara Schlemmer und Thorsten Müller kandidieren nämlich ebenfalls für das Amt des Homberger Rathauschefs – zwar gegeneinander, aber dennoch als „Team“. Insgesamt, so teilt es Hombergs Wahlleiter Markus Haumann mit, gab es bis zum Fristende am Abend die genannten vier Wahlvorschläge.

Ein Bürgermeister aus Homberg für Homberg

„Wir von hier, wir für hier“, fasste es Thorsten Müller, der aktuell für das Bürgerforum im Magistrat sitzt, kurz und knapp zusammen. Wenn man Entscheidungen mittragen soll, müsse man auch von den Entscheidungen in Homberg Ohm betroffen sein. Deswegen war es den Dreien ein ganz wichtiges Anliegen, dass ein Bürgermeisterkandidat für Homberg Ohm auch in Homberg Ohm wohnt. „Homberg braucht einen Bürgermeister, der von hier ist. Wir wissen was Homberg fehlt, wo es hakt und wir haben auch die Bürgernähe“, betonte Müller.

Stumpf, Schlemmer und Müller hätten zwar geeignete Kandidaten gefunden, doch keiner sei bereit gewesen, nach Homberg Ohm zu ziehen. „Man muss vor Ort leben und nicht von wo anders die Leute regieren“, betonte auch Stumpf, Fraktionsvorsitzende des Demokratischen Bürgerforums. Mit ihrer Kandidatur, „überparteilich und unparteiisch“, wollen die Drei den Homberger Bürgern eine „Auswahl“ bieten.

Die drei Kandidaten

Barbara Schlemmer ist 63 Jahre alt und vor allem durch ihr Engagement in der Bürgerinitiative „Keine A49“ bekannt. Seit 2015 ist die Oberstudienrätin und ausgebildete Mediatorin in der Kommunalpolitik aktiv und ist Vorsitzende des Grünen-Ortsverbandes in Homberg Ohm, den sie selbst mitbegründete. Während Schlemmer die letzten Jahre im städtischen Magistrat mitwirkte, ist sie seit der Kommunalwahl in 2021 wieder als Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtparlament aktiv. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied im Kreistag.

Die 53-jährige Jutta Stumpf ist Rechtsanwältin und bereits seit 2011 Mitglied in der Homberger Stadtverordnetenversammlung. Dort war sie zunächst in der SPD-Fraktion, dann bis 2020 als CDU-Mitglied aktiv, trat im gleichen Jahr allerdings aus und gründete mit Eckhard Hisserich und Markus Klapp das Demokratische Bürgerforum. Seit 2021 ist sie Fraktionsvorsitzende.

Thorsten Müller ist 51 Jahre alt und als Gruppenleiter bei dem Homberger Unternehmen Kamax angestellt. Seit der Kommunalwahl 2021 sitzt Müller für das Demokratische Bürgerforum im Magistrat.

Jutta Stumpf.

Sie würden „eine gemeinsame Linie“ verfolgen, sodass sich die „Homberger einen aus Homberg für Homberg aussuchen können“, so Schlemmer, Fraktionsvorsitzende der Grünen.  „Wir stehen hier für die Bevölkerung, jeder mit seiner eigenen Kompetenz, in einem Team, das auch überdauernd zusammenarbeiten wird“, erklärte sie.

„Das sieht die hessische Gemeindeordnung so nicht vor, dieses Job-Charing gibt es da nicht“, sagt Stumpf auf die Frage, ob auch künftig zu dritt regiert wird – sollte ein Kandidat aus dem Trio gewinnen. Es werde so sein: Derjenige, der gewinnt, bekomme von den anderen die Unterstützung, und zwar in jeglicher Form sei es von der fachlichen oder von der persönlichen Seite.

Schlemmer betonte, dass auch die Persönlichkeit bei Wahlen eine große Rolle spiele. Zwei Leute könnten thematisch das gleiche verkörpern, aber dennoch könne man ja den einen mehr mögen, als den anderen. So hätten die Homberger also dennoch eine Wahl, aus dem „Dreier-Pack“ jemanden zu finden, der „wählbar“ sei.

Kein „Lagerwahlkampf“

Es sei auch kein „Lagerwahlkampf“, den habe man nämlich verhindern wollen. Nur einen in die „Manege“ zu schicken, der dann stellvertretend kämpft, sei für Stumpf „furchtbar“. Deshalb würden sie auch zu dritt antreten, doch es werde immer individuelle Dinge geben, die der einzelne anders machen würde. Wen sie selbst als am „fähigsten“ für das Amt halten? Hierzu wollten die Drei nichts sagen.

Barbara Schlemmer.

Einen klassischen Wahlkampf soll es ebenfalls nicht geben. Alles, was Mainstream ist, würde es bei Jutta Stumpf nicht geben. Ihr Gesicht auf einem Plakat? Nicht mit ihr. „Schon das Wort Plakat, plakativ, das ist mir zu wider. Plakate wird es von mir nicht geben“. Ebenso öffentliche Diskussionen. Wer mit ihr in Kontakt treten möchte, der könne Sie gerne anrufen, dann stehe sie für Gespräche bereit. Ob man damit genug Menschen erreiche, werde man sehen, so Stumpf.

Schlemmer, die sich selbst als Fan von Social Media und der Presse bezeichnete, sieht das Wahlkampfthema etwas anders. Sie werde ihren Twitter Account nutzen, sie habe auch Menschen, die mit ihr Youtube-Videos drehen werden und sie werde auch weiterhin über die klassische Presse gehen, hier würde man sicherlich auch gemeinsam zu bestimmten Themen Stellung nehmen – schließlich gehen die Vorstellungen für Hombergs Zukunft in die gleiche Richtung.

Thorsten Müller.

„Wir ticken schon gleich, sonst würden wir nicht hier stehen“, erklärte Müller. Ein gemeinsames Thema: Der Bau der A49. Hier gelte es dafür zu sorgen, dass die Auswirkungen des Autobahnbaus Homberg nicht noch mehr Schaden bringe und dass Homberg hier noch „Benefits“ raus ziehen kann. Gemeinsam wolle man, so Schlemmer, „übergreifend an den sachorientieren Themen arbeiten“ – beispielsweise bei Arbeitsplätzen, Digitalisierung oder Umwelt.

So sei es Stumpf beispielsweise ein wichtiges Anliegen, dass die Menschen hier in Homberg Ohm noch Arbeit haben. Die örtliche Wirtschaft müsse „massiv“ unterstützt werden. „Wir haben hier ganz außergewöhnliche Handwerksbetriebe“, betonte Stumpf. Die gelte es zu stärken, so wie auch die Infrastruktur. Ebenso wichtig sei auch der Naturschutz. Der Natur in der Stadt würde es nicht gut gehen, so Schlemmer.

Immer wieder betonte Stumpf auch, wie wichtig es sei, um die Ecke zu denken, neu zu denken. „Wir müssen unserem Kopf erlauben zu fliegen“, so Stumpf. „Mainstream“ sei nicht das, was Homberg brauche und man solle auch nicht immer die „alten Geschichten“ aufwärmen. Es gelte nun, die wichtigen Weichen für Hombergs Zukunft zu stellen.

4 Gedanken zu “Drei Kandidaten als „Team“

  1. Sehr dürftig. 3 ausgewiesene Neinsager und Blockierer wollen Homberg regieren. Die Frage nach Konzept und Programm dürfte sich erübrigen, hier wohnen und dagegen sein reicht den dreien. Wer die einmal in einer StVO-Sitzung erlebt hat ist traumatisiert für lange Zeit. Homberg leidet schon länger an einer zerstrittenen Politik, nichts geht vorwärts außer Geldverschwendung für juristische Streitigkeiten ohne brauchbare Ergebnis, für private Security die die Feldwege „bewacht“ statt wie z. B. Gemünden einfach still und. leise einen Nutzungsvertrag mit der Deges zu schließen. So bleibt Homberg auf Dauer abgehängt und eine Lachnummer im Kreis.

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  2. Schön das wir jetzt eine echte Wahl haben.
    Schön wäre es jetzt auch Programme der Kandidaten zu bekommen, wohin die Reise gehen soll.
    Nur in Homberg zu wohnen reicht nicht aus um Bürgermeister/- in zu werden.

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  3. Ach, wie nett. Die Homberger Dreierlei GbR, mit der Außenstelle Stuttgart. Drei opportunistische Visionäre, die mit ihrem klassischen Populismus seit Monaten die Homberger Stadtpolitik auf Schrittgeschwindigkeit bremsen.

    Wird mal wieder Zeit für einen Homberger-Adventskalender. Schade, dass die Adventszeit vorbei ist. Genügend Leaks lassen sich auftreiben. Kussi

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