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Seit mehreren Monaten wartet Izet Kelmendi darauf, endlich eröffnen zu dürfenKartoffelsack-Pächter Izet Kelmendi: „Wir stehen in den Startlöchern“

ALSFELD (akr). Im November vergangenen Jahres wurde es bekannt gegeben: Der Kartoffelsack hat einen neuen Pächter – und zwar Izet und Gabriele Kelmendi. Eigentlich war die Eröffnung des Restaurants für Dezember geplant, doch der damalige „Lockdown-Light“ machte dem Vorhaben des Ehepaars einen Strich durch die Rechnung. Lockerungen gab es bislang keine, die Gastronomie ist seitdem geschlossen. „Wir stehen in den Startlöchern“, betont Kelmendi, der sehnsüchtig darauf wartet, endlich eröffnen zu dürfen.

Izet Kelmendi sitzt zusammen mit seinem Restaurantleiter an einem der runden, größeren Tische im Kartoffelsack und bespricht noch ein paar letzte Details der Speisekarte. „Wir haben ein paar Neuerungen auf der Karte, einige neue Gerichte sind dazu gekommen, ein paar alte haben wir von der Karte genommen“, erzählt der Pächter. Stolz hält er die Speisekarte mit schwarzen Ledereinband, goldenem Logo und neuem Design in seinen Händen. Doch bis auch endlich die Gäste in der Karte stöbern können, wird es noch dauern.

Eine Öffnungsperspektive für die Gastronomie war zu dem Zeitpunkt des Gesprächs noch nicht in Sicht. An diesem Mittwoch tagte allerdings auch das hessische Corona-Kabinett, wobei über mögliche Öffnungsschritte der Gastronomie bei einer Inzidenz unter 100 beraten werden sollte. Ein Ergebnis gab es dabei allerdings noch nicht, erklärte Hessens Ministerpräsidenz Volker Bouffier im Nachgang. In der kommenden Woche sollen über weitere Öffnungsschritte beraten werden. 

Seit mehreren Monaten wartet Izet Kelmendi nun schon darauf, endlich eröffnen zu dürfen. „Wir warten eigentlich nur auf das Go und dann kann es losgehen“, lächelt er. Die Eröffnung war eigentlich schon für Dezember vergangenen Jahres geplant, doch dann kam der Lockdown-Light, die Eröffnung musste warten – und wartet immer noch. „Es ist schon sehr traurig, gerade wenn man einen Blick in die anderen Länder wirft, wo die Gastronomie wieder offen hat“, erzählt der Pächter.

Die Speisekarte steht bereits.

Während Kelmendi also schon seit Monaten wartet, hat er in der Zwischenzeit einige kleinere Renovierungsarbeiten gemacht, beispielsweise gestrichen, für neue Vorhänge gesorgt, eine neue Zapfanlage einbauen lassen oder auch die Säule inmitten des Restaurants mit dem Motiv des Alsfelder Rathauses verschönert. Und auch das Kartoffelsack-Team steht bereits fest. Ebenso wird es, wie Kelmendi mit voller Vorfreude erzählt, eine komplett neue Außenbestuhlung geben. Sobald die Baustelle vor dem Restaurant fertig ist, soll dort nämlich eine größere Terrasse hin.

Der Kartoffelsack hat einen neuen Pächter

„So langsam ist die Geduld aber schon am Ende, ich hoffe, dass endlich mal etwas passiert. Man macht, man tut, weiß aber gar nicht, wie es weiter gehen soll“, erzählt er. Kelmendi weiß, dass es einfach eine schwierige Situation ist, doch auch er ist davon überzeugt, dass die Infektionsherde nicht in der Gastronomie liegen.

Seine Speisen to go anzubieten, das kommt für Kelmendi nicht in Frage. „Wenn man schon mal offen hatte und die Menschen einen kennen, dann ist das natürlich etwas anderes“, erklärt er. Aber ihn und sein Team kennt man eben noch nicht. „Die Speisen dann nur zum Abholen anzubieten, das ist mir einfach zu unpersönlich. Ich möchte richtig eröffnen können“, betont er. Er will, dass seine Gäste ihn kennenlernen, mit ihm ins Gespräch kommen, ihre Gesichter sehen, wenn ihnen das Essen geschmeckt hat – einfach das, was die Gastronomie eben ausmacht.

„Es wird Zeit, wieder ein Stückweit Normalität ins Leben zu bekommen – langsam, aber sicher“, betont er. Izet Kelmendi hofft, dass die Gastronomie bald schon wieder ihre Türen öffnen darf – und das eben nicht nur zur Abholung der Speisen. Seine Entscheidung, den Kartoffelsack zu übernehmen, bereut er nicht, schließlich sei es schon lange sein Wunsch gewesen, ein deutsches Lokal zu führen. Trotz all der Ungewissheit könne er es kaum erwarten, seine Leidenschaft und Liebe zur Gastronomie endlich wieder ausüben zu dürfen – „wir stehen in den Startlöchern“, lächelt Kelmendi.

6 Gedanken zu “Kartoffelsack-Pächter Izet Kelmendi: „Wir stehen in den Startlöchern“

  1. Auch ich frage mich, warum hier so viele Daumen nach unten gehen! Hier können viele wohl nicht gönnen. Gerade im Gastronomie Bereich, gehen die Betreiber in der heutigen Zeit ein immens großes Risiko ein. Etwas mehr Zuspruch wäre da angebracht. Aber jetzt weis Herr Kelmendi wenigstens, wie die Alsfelder Ihre neuen Selbstständigen begrüßen. Es wird Zeit, dass alle Bewertungen nur noch mit vollständigen Namen möglich gemacht werden. Dann hört das hinterrücks schießen aus dem sicherem Dickicht auf.

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      1. @Kartoffel, Sie sind im aufmerksamen lesen von Texten wohl ein Stoffel! Versuchen Sie es doch noch einmal ;-)

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  2. Die Speisekarte sieht ja schon sehr vielversprechend aus und macht Appetit auf das Angebot! Ich wünsche Ihnen jetzt schon viel Erfolg und dass die Wartezeit bis zur Neueröffnung mit der Beendigung des Lockdowns nicht mehr lange dauern wird!

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    1. Ich frag mich gerade, warum auf so einen netten Post so viele Daumen runter kommen? Ich freu mich jedenfalls über alle, die in der Alsfelder Gastronomie was bewegen und wünsche dem Kartoffelsack ebenfalls baldige Eröffnung und viel Glück.

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