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Entscheidung wird am 28. Januar getroffen – Neue Klinik könnte 2027 in Betrieb gehenKreiskrankenhaus Alsfeld: Landrat Manfred Görig favorisiert nun doch Neubau

ALSFELD (ol). „Ich werde dem Kreistag empfehlen, sich für einen Neubau des Alsfelder Kreiskrankenhauses auszusprechen“, erklärt Landrat Manfred Görig im Vorfeld der entscheidenden Beratungen in der Koalitionsrunde am Samstag, im Finanzausschuss am nächsten Mittwoch und im Kreistag am 28. Januar. In dieser letzten Sitzung des Kreistages in dieser Legislaturperiode wird final entschieden, ob in Alsfeld ein neues Krankenhaus entsteht oder ob das alte Gebäude grundlegend saniert wird. Görig war vorher für eine Sanierung.

Diese beiden Varianten hat die Beratungsgesellschaft Andree Consult in einer Untersuchung gegenübergestellt. Die Studie liegt jetzt vor, sie wird am heutigen Donnerstag an die Parlamentarier verschickt und am Mittwoch, 20. Januar, in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschusses vorgestellt, heißt es in der Pressemitteilung des Vogelsbergkreises.

Görig vollzieht damit eine Kehrtwende – auch wenn bekannt war, dass ein Neubau nochmal durchgerechnet werden sollte und mit auf der Liste der Möglichkeiten stand. Der SPD-Landrat hatte zu Beginn der aktuellen Diskussionen eine geplante Sanierung des Krankenhauses verkündet. Die Linkspartei im Kreistag brachte schließlich einen Neubau ins Spiel.

Er sei nicht überrascht über die jetzige Entscheidung des Landrats, sagte Michael Riese, Fraktionschef der Linken, zu OL. Zum einen habe sich die Kehrwende Görigs abgezeichnet, offenbar habe es „erheblichen Diskussionsbedarf“ in der Koalition gegeben. Zum anderen sei man derartige Meinungsänderungen vom Landrat gewöhnt. „Was vorher unumstößlich und alternativlos war, geht dann plötzlich doch, so Riese.

Rund 75 Millionen Euro müssen für die grundlegende Sanierung des Krankenhauses veranschlagt werden, so Landrat Görig. „Wir müssten die Sanierung  im laufenden Betrieb vornehmen, was nicht einfach ist. Hinzu kommt die lange Bauzeit, erst 2034 wären die letzten Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen“, schildert der Landrat. Was für die Sanierung spricht: Durch die lange Bauzeit ergibt sich ein längerer Finanzierungszeitraum. „Die finanzielle Belastung bliebe somit insgesamt erträglich.“

Die Kosten für ein neues Krankenhaus werden sich auf rund 65 Millionen Euro belaufen, hat Andree Consult errechnet. Während der Bauphase müssten allerdings jährliche Instandsetzungsarbeiten in Höhe von rund zwei Millionen im alten Gebäude vorgenommen werden, um den Betrieb dort aufrechterhalten zu können. Darauf hatte der Landrat schon im Dezember verwiesen.

Die Bauzeit für einen Neubau sei wesentlich kürzer: Andree Consult rechnet schon 2027 mit der Fertigstellung beziehungsweise der Inbetriebnahme der neuen Klinik. Das bedeutet indes auch: „Die Finanzmitteln müssen in einem wesentlich kürzeren Zeitraum zur Verfügung gestellt werden“, so Landrat Görig. „Jedem muss klar sein: Das ist ein finanzieller Kraftakt. Im Kreishaushalt wird eine angespannte Situation eintreten, und das über Jahre hinweg. Der Neubau des Krankenhauses wird Finanzmittel für einen langen Zeitraum binden. Wünsche, die Geld kosten, werden wir zurückstellen müssen“, erklärt Landrat Görig. „Erst 2033 haben wir die Hessenkasse abgelöst, bis dahin müssen wir jährlich rund 2,6 Millionen an Tilgung aufbringen. Erst danach wird eine Entspannung einsetzen können.“

Trotzdem preist der Landrat nun Vorteile eines Neubaus. „Wir könnten an den Bedarf angepasste und optimierte Baustrukturen schaffen“, sagt er. Zukunftsfähige Betriebs- und Energiekonzepte könnten umgesetzt, Betriebskosten  reduziert werden. Durch moderne Krankenhausstrukturen könne man zudem eine bessere Patienten- und Personalbindung erreichen.  Und: „Es gibt keine Störung des Krankenhausbetriebes durch die Baumaßnahme wie das bei der Sanierung der Fall wäre“, so Görig.

KKH Alsfeld: Neubau oder Sanierung, mit Geburtenstation oder ohne?

7 Gedanken zu “Kreiskrankenhaus Alsfeld: Landrat Manfred Görig favorisiert nun doch Neubau

  1. Hat denn der Kreis auch schon eine Idee wie das ganze bezahlt werden soll?
    Wie geht man im Vogelsbergkreis mit unseren Steuergeldern um.

    Im Sommer lässt man sich für die Sanierung einer Abteilung feiern – Kosten 1,2 Millionen

    Dächer werden saniert – Kosten 1,3 Millionen
    Jetzt muss man noch 10 Millionen ausgeben damit es noch fünf Jahre hält dann kommt die Abrissbirne. Die Baukostensteigerungen kann heute noch keiner vorhersagen

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  2. ..Trotzdem preist der Landrat nun Vorteile eines Neubaus. „Wir könnten an den Bedarf angepasste und optimierte Baustrukturen schaffen“, sagt er.
    Übersetzt heißt das: „Viel Kleiner und keine chance zur Rückkehr z.B. bei der Geburtshilfe…‘
    Die bestehende Struktur bietet sicherlich mehr Raum den Bürgern eine ordentliche Versorgung sicherzustellen.

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  3. Eine „angespannte Situation“ im Kreishaushalt und die Bindung aller Finanzmittel über einen langen Zeitraum, wodurch „Wünsche, die Geld kosten“ zurückgestellt werden müssen… Also wieder eine Kreispolitik der Luftnummern und potemkinschen Dörfer und eine Sozial- und Seniorenpolitik nach dem Motto: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ Das Känguru mit dem leeren Beutel wird endgültig zum Wappentier des Vogelsbergkreises.
    Natürlich wird der Neubau nicht billiger als die Sanierung, egal was Pipapo-Consult sich zusammen fantasiert. Seit wann wurden die veranschlagten Kosten für Neubauprojekte je eingehalten? Dasselbe gilt für die Bauzeit. Was geschieht mit dem alten Krankenhaus, das ja während der Bauzeit auch noch Millionen an Unterhaltung kostet? Abriss? Asylbewerberheim? Der neue Kultur-Tempel der Rosa-Luxemburg-Gesellschaft? Wahrscheinlich der neue Lost Place von Alsfeld. Die abbröckelnden Bauteile holen sich dann die Eichhörnchen.

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    1. Noch toller : Da kommt es zum parteiübergreifenden Konsens ( zumindest mutmaßlich ) beim KH-Neubau in Alsfeld im Sinne des Bürgerwohls ,prompt ruft das die Meckerer- und Nörgler- Fraktion auf den Plan.
      Demokratie darf nicht zu parteilichen Selbstzwecken missbraucht werden oder soll die Wirkungs- und Gestaltungskraft politischer Zusammenarbeit mehrerer Jahrzehnte in D auf dem Altar der rechtspopulistischen Selbstgerechtigkeit geopfert werden ?

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      1. Falsch, „Ratschläger“! Sie sind eben leider nur ein Radschläger und Karnevalsjeck (https://www.youtube.com/watch?v=okXvSlJNlMs). Die Fraktionen im Lauterbacher Kreistag sind hinlänglich bekannt. Eine Meckerer- und Nörgler-Fraktion gibt es dort nicht, auch wenn die ALA oft als solche in Erscheinung tritt. Was soll also der Satz: „Demokratie darf nicht zu parteilichen Selbstzwecken missbraucht werden…“? Eine Meckerer- und Nörgler-Partei, die die Demokratie missbrauchen könnte, wird von Ihnen nur als propagandistisches Trugbild an die Wand gemalt, um den Jahrzehnte währenden Parteienklüngel („Konsens“) im Kreishaus als „im Sinne des Bürgerwohls“ ausgeben zu können. Angesichts der Vogelsberger Tendenz zu Einheitsmeinung und Harmoniesucht hätte man nach 1945 so weiter machen können wie vorher.

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      2. @der Tollwuetige-
        Fraktion natürlich nur im übertragenen Sinne= ein sinn- und hirnloser Zusammenschluss von Verschwoerungstheortikern, CoVid19- Leugner und hyperaggressiven ( deshalb auch brandgefährlichen )
        Neonazis+ Reichsbürgern

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      3. @ Helge Fitz | 15.01.2021 um 16:27 Uhr

        Fitz, jetzt ist Ihnen wohl endgültig der Draht aus der Mütze geflogen. Und Sie haben sich geoutet, dass Sie nicht nur unter Ihrem geheiligten Klarnamen, sondern auch als „Der ‚Ratschläger'“ firmieren.
        Das Spielchen kennen wir doch von der AfD: Man setzt irgendeinen verquasten Mist in Umlauf und erklärt hinterher, dass alles doch ganz anders gemeint war. „Fraktion natürlich nur im übertragenen Sinne“….ja, ja. Und dann kommt Fitzcarraldos Tourette-Jauche-Kübel: “ = ein sinn- und hirnloser Zusammenschluss von Verschwoerungstheortikern, CoVid19-Leugner[n!] und hyperaggressiven ( deshalb auch brandgefährlichen ) Neonazis + Reichsbürgern. Und Stinktieren, Fitz, Sie haben die Stinktiere unerwähnt gelassen. Am besten, man zeigt Ihnen den Stinkefinger und Sie stinken ab. Tschö mit oe!

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