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16 Mitarbeiter bereits im Juli in Transfergesellschaft aufgefangenOptimismus bei Karosserie-Hartmann: Insolvenzplan wurde zugestimmt

ALSFELD (ol). Bei Hartmann Spezialkarosserien in Alsfeld herrscht Optimismus und Aufbruchsstimmung: Nachdem der vorläufige Gläubigerausschuss bereits Anfang September 2020 einstimmig seine Zustimmung zum Insolvenzplan der Unternehmensführung erteilt hatte, haben nunmehr auch das zuständige Amtsgericht Gießen und die Gläubigerversammlung am 28. September dem Insolvenzplan zugestimmt und diesen bestätigt.

In der Pressemitteilung des Unternehmens heißt es, die Annahme und die Bestätigung des Insolvenzplanes sichern nunmehr die Zukunft und Fortführung des Spezialkarosserie-Herstellers aus Alsfeld. Die fast 100-jährige Geschichte des Karosserieunternehmens könne somit in Alsfeld weitergeschrieben werden. „Mit unseren 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können wir nun aufatmen und in Kürze aus dem Insolvenzverfahren ausscheiden“, berichtet Hartmann-Geschäftsführer Henrik Schepler erleichtert, „schließlich waren die letzten vier Monate für alle Beteiligten besonders aufreibend.“

„Ich freue mich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für Hartmann. Es ist ein großer Erfolg, dass der Insolvenzplan nach rund vier Monaten der Eigenverwaltung, in der Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt und Weichen für den erfolgreichen Neubeginn gestellt wurden, verabschiedet und bestätigt werden konnte“, sagt Dragica Banovic, Sachwalterin von Hartmann. Als gerichtlich bestellte Sachwalterin war Banovic an der Erarbeitung des Insolvenzplanes beteiligt. Federführend werde der Sanierungsprozess von Rechtsanwalt Bernd H. Klose und Helge Hoffman von der Bachert Unternehmensberatung begleitet.

Der Spezialkarosserie-Hersteller hatte Mitte Mai 2020 wegen der Auswirkungen der Corona- Pandemie und einem befürchteten finanziellen Engpass einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Dieses sogenannte „Schutzschirm“-Verfahren sei eine Besonderheit im deutschen Insolvenzrecht, die nur zum Tragen komme, wenn das Insolvenzgericht Aussichten auf einen erfolgreichen Weg aus der Schieflage sehe. Das war bei Hartmann der Fall. Der Sanierungsplan sehe vor, dass 85 Arbeitsplätze in Alsfeld erhalten bleiben. Der dazu leider notwendige Stellenabbau erfolgte bereits Ende Juli 2020, 16 Mitarbeiter wurden in einer Transfergesellschaft aufgefangen.

Hartmann Spezialkarosserien will 21 Stellen in Alsfeld streichen

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