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Video auf Facebook gepostetGetränke-Müller will Mehrwertsteuer-Plus an bedürftige Familie spenden

LAUTERBACH (jal). Da dürfte einiges zusammenkommen: Die Firma Müller und Sohn Getränkevertrieb aus Lauterbach will ihre Preise trotz der Mehrwertsteuersenkung nicht reduzieren – und das zu viel eingenommene Geld komplett an eine bedürftige Familie aus der Region spenden.

Ihr Vorhaben kündigten Geschäftsinhaber Ralf Müller und seine Lebensgefährtin Romy Strauby in einem Video auf Facebook an, welches seit gestern online steht und schon dutzendfach geteilt wurde. „Entschlossen“, steht als Gefühl darüber – und entschlossen tritt das Paar auch in dem Clip auf.

Darin erklären die beiden ihren Zuschauern und Kunden, dass die Umstellung der Preise in ihrem Getränkemarkt ein riesiger Aufwand sei und viel Geld koste. Sie hätten lange überlegt, wie sie mit der Situation umgehen sollten, erzählen sie. Schließlich hätten sie sich dazu entschlossen, etwas „Großes“ anzustoßen – und zwar mit vielen kleinen Beträgen, die niemandem wehtun.

Nicht nur in anderen Gebieten auf der Welt, sondern auch in unserer Region gebe es Familien, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben, sagt Strauby. „Sei es durch ein behindertes Kindes, was vielleicht irgendwelche Therapien braucht, die von der Krankenkasse nicht übernommen werden, sei es, dass der Vater als Alleinverdiener plötzlich verstorben ist und die Frau mit den Kindern allein dasteht, oder sonstiges.“ Einer solchen Familie sollen in der Vorweihnachtszeit die kompletten Einnahmen, die durch die zu viel eingenommene Mehrwertsteuer entstehen, zugute kommen. Der Betrag, der noch zwischen den Jahren erwirtschaftet wird, soll durch eine Aufrundung abgebildet werden.

Die Mehrwertsteuer wird bis zum Ende des Jahres gesenkt, um in der Corona-Krise die Konjunktur anzukurbeln. Der höhere Satz sinkt von 19 auf 16 Prozent, der niedrigere Satz von sieben auf fünf Prozent. Für die allermeisten Waren in seinem Markt, so erzählt Ralf Müller im Gespräch mit Oberhessen-live, gilt der Satz von 19 Prozent. Pro Kiste Bier, rechnet er vor, würden so ungefähr 40 Cent auf dem Spendenkonto landen, pro Kiste Wasser seien es ungefähr 20 Cent.

10.000 Euro, so schätzt Müller, könnten durch seine Aktion zusammenkommen. Das Geld solle einer einzigen Familie zukommen, weil seine Firma mit dem Erlös einer Familie lieber richtig helfen wolle als viele kleine Beträge zu verteilen, die weniger wirken.

Müller und seine Partnerin bitten, sich per Brief, nicht via Kommentar unter ihrem Video, mit Vorschlägen zu Familien, die für die Spendenaktion als in Empfänger in Frage kommen könnten, an sie zu wenden. Die möglichen Empfänger, so Möller, sollten aus dem Vogelsberg kommen, „oder sagen wir in einem Radius von 50 Kilometern um unseren Schornstein in Lauterbach rum wohnen.“ Der Brief sollte zudem am besten Kontaktmöglichkeiten zu den möglichen Spendenempfängern erhalten. Die Adresse lautet: Ralf Müller, Vogelsbergstraße 79, 36341 Lauterbach.

12 Gedanken zu “Getränke-Müller will Mehrwertsteuer-Plus an bedürftige Familie spenden

  1. Noch an Ostern hat der feine Herr Müller und seine Lebensgefährtin noch in einer Badewanne voller Bier geplantscht und jetzt spielen sie hier den Wohltäter? Passt irgendwie nicht so zusammen. Aber naja, so ist er, der Herr Müller. Prost…

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  2. Bei einigen Schreibern sind wohl noch einige Restpromille vorhanden. Wenn sie aussetzen und nichts bei Müller kaufen wird es ihnen auch zugutekommen.
    Wenigistens kommt mit der Aktion Alk einzig sinnvoll bei Bedürftigen an.

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  3. An „Bitte informieren“: Stimmt, das sollten Sie tatsächlich einmal tun. Unter „ Bundesregierung.de“ findet sich folgendes Zitat: „ Die Bundesregierung ist zuversichtlich, dass die Senkung der Mehrwertsteuer möglichst unbürokratisch an die Kundinnen und Kunden weitergegeben wird.“

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    1. Ja, da ist sie zuversichtlich. Und hier entscheidet sich halt zum Wohle von einer Familie jemand anders.

      Bitte informieren Sie sich doch wirklich mal. Die Mehrwertsteuersenkung ist temporär und jedem Unternehmer selbst überlassen, ob er nicht bei 19% und 7% bleiben möchte.

      Ganz schlimm, welche Querolanten und ungebildeten Menschen sich hier zu später Stunde rumtreiben.

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  4. Bitte einfach mal informieren bevor man so einen Unfug schreibt. Die Senkung der Mehrwertsteuer ist eine freiwillige Möglichkeit für die Unternehmen. Wenn es ihnen nicht passt können sie ja woanders einkaufen. So einfach ist das in einer freien Marktwirtschaft.

    Im übrigen spendet er ist von seinem privaten Vermögen, da er normalerweise den gesamten Preis berechnen und einbehalten könnte.

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    1. Die Mehrwertsteuer ist nicht freiwillig und die Senkung erst recht nicht. Das ist Gesetz. Getränke-Müller gibt jetzt 16% an den Staat und nicht 19%. @Mike:Respektlos ist richtig, aber den Kunden gegenüber die nicht Spenden wollen damit ein Herr Müller gut dasteht. @Armer Wicht kauft nicht: Richtig, jeder kann wo anders kaufen. Das werde ich auch tun.

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      1. @ Wagner A.: Dann doch einfach mal informieren. Die Unternehmen müssen die temporäre Mehrwertsteuersenkung nicht durchführen.

        Warum darf man hier posten, wenn man sich einfach keine einzige Sekunde mit der Materie beschäftigt hat?

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  5. Die Senkung der Mehrwertsteuer ist für den Endverbraucher bestimmt. Dieser und nur er entscheidet, wofür er die Ersparnis ausgeben möchte. Eine Verwendung der durch die Steuerminderung entstehenden Ersparnis kann nicht durch den Verkäufer als „Guttat“ zweckbestimmt verwendet werden.

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  6. Vielleicht will ich ja nicht spenden. Ich verlange auf jeden Fall dass 16% Mehrwertsteuer berechnet wird. Wenn Herr Müller aus seinem Privatvermögen spenden will dann ist es in Ordnung aber diese Zwangsspende der Kunden ist schon dreist. Ist das überhaupt rechtlich zulässig. Also ich will nicht spenden!

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    1. Genau B.Schmidt! Die 25 Cent Einsparung durch die Mehrwertsteuer bei deiner Kiste Oettinger behältst du selbstverständlich für dich. Das ist dein gutes Recht und auf das muss man doch bestehen. Das sind deine hart verdienten 25 Cent.
      Ironie aus

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    2. Was dreist ist, ist allein ihr Kommentar!!!!
      Schon mal was davon gehört dass ma daran nicht Pflicht verbunden ist und die Getränke wems nicht gefällt auch zb im Aldi rewe oder sonstiges einkaufen kann…
      Ihr Kommentar ist Hirn und respektlos…. Ohne Worte

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    3. Dann können Sie doch einfach woanders einkaufen wenn Sie nicht Spenden möchten. Ich jedenfalls finde die Idee gut.

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