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Infoveranstaltung der Energiegenossenschaft Vogelsberg zu Projekten in Romrod und ZellSkepsis gegenüber freiflächigen Photovoltaikanlagen

ROMROD (ol). Insgesamt über vier Hektar innerhalb der Gemarkung Zell und Romrod schlägt die Energiegenossenschaft Vogelsberg vor, mit freiflächigen Photovoltaikanlagen zu bebauen. Während der Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Romrod am Dienstagabend stieß diese Idee jedoch auf viel Kritik.

„Während das Jahr 1828 in seiner Zeitspanne ein besonders heißes Jahr darstellte, war das Jahr 2010 wieder ein in seiner Zeitspanne besonders kühles Jahr. Dabei herrschte jeweils die gleiche Höchsttemperatur. Daran sieht man, dass sich etwas verändert“, so sieht der Geschäftsführer der EGV, Günther Mest, den Klimawandel. Unter dem Slogan „Energie gemeinsam verantworten“ hat sich deswegen 2011 die Energiegenossenschaft Vogelsbergkreis gegründet, die mittlerweile fast 800 Mitglieder zählen kann.

Nach einigen abgeschlossenen Projekten in beispielsweise Kirtorf, Freiensteinau und Homberg, möchte die Genossenschaft nun drei Gebiete innerhalb der Gemarkung Zell und Romrod mit freiflächigen Photovoltaikanlagen bebauen. Um Mitglieder und Anwohner über die möglichen Projekte, die Beteiligungs- und die Fördermöglichkeiten zu informieren, lud die Stadt Romrod und der EGV zu einer Informationsveranstaltung ein. Diese zeigte sich mäßig besucht, aber dennoch hitzig diskutiert.

Zwei Freiflächenanlagen in Zell, eine in Romrod

Dabei standen im Fokus der Veranstaltung zunächst die für das Projekt angedachten Flächen. Davon betroffen sind knapp vier Hektar der Gemarkungen im Lautzberg, auf dem Romröder Berg und in der Eichwiese. „Wichtig ist hier, dass noch keine Entscheidung gefallen ist, sondern es sich aktuell nur um Vorschläge handelt. Bevor wir das Projekt konkretisieren können, benötigen wir sowohl das ‚Ja‘ der Stadtverordnetenversammlung, als auch der Flächeneigentümer“, betonte Mest.

Geplant ist dabei der Bau von freiflächigen Photovoltaikanlagen. Diese wurden aufgrund ihrer Förderfähigkeit ausgewählt. Gefördert werden können nach Mest Gebiete wie ehemalige Deponien, alte Gewerbegebiete und Flächen nahe von Trassen, sowie sogenannte benachteiligte Gebiete.

Die drei Gebiete, welche im Fokus der Infoveranstaltung standen. Zwei innerhalb der Gemarkung Zell, eines in der Gemarkung Romrod.

Die drei Gebiete, welche im Fokus der Infoveranstaltung standen. Zwei innerhalb der Gemarkung Zell, eines in der Gemarkung Romrod.

Weiter soll nach der Bebauung auch eine weitere, landwirtschaftliche Nutzung der Fläche möglich sein. Durch 80 beziehungsweise 90 Zentimeter hohe Einzelmodule soll es noch möglich sein, die Bereiche als Freilauffläche für Kleintiere wie Schafe zu verwenden. Neben der Energieversorgung soll auch die Gemeinde Romrod von den Anlagen profitieren. Da das Bauvorhaben gewerblich ist, wird Gewerbesteuer an die Stadt gezahlt. Die Anwohner können bei dem Projekt über Beteiligungen profitieren, auf die sie nach Kapitalanlage mit Lokalitätsprinzip ein Privileg vor den Mitgliedern der EGV haben. Somit kann man sich entweder über ein Nachrangdarlehen beteiligen, oder als Mitglied der EGV Geschäftsanteile erwerben.

Kritik an Standort, Finanzierung und Modell

Dennoch wurde die Projektidee auch aus vielen Ecken kritisiert. Besonders das Modell der freiflächigen Anlage stand dabei im Kreuzfeuer. „Wir haben doch Fläche, auf den Dächern, die man fördern sollte, um dort entsprechende Anlagen zu installieren“, kritisiert ein Besucher. Eine solche Finanzierungsart sei jedoch im großen Stile nicht möglich und liege auch nicht im Ansatz der EGV, erwiderte der Geschäftsführer.

Mäßig besucht, aber hitzig diskutiert: Die Informationsveranstaltung zum Bau von Photovoltaikanlagen in Romrod und Zell.

Weiter stand auch die Wahl der Gebiete in der Kritik, die in den Augen mancher Anwohner zu nah an der Zivilisation seien und besser weiter außerhalb gelegt werden sollten. Daraufhin betonte Mest erneut, dass es keine Präferenz bei der Flächenwahl gebe. Diese müssen jedoch nicht nur förderbar sein, sondern auch die Stadtverordnetenversammlung und der Eigentümer müssten dem Bau vertraglich zustimmen.

Ein Gedanke zu “Skepsis gegenüber freiflächigen Photovoltaikanlagen

  1. Wer sitzt denn so im Aufsichtsrat dieser Genossenschaft? Doch nicht etwa eine promovierte Akademikerin aus Romrod, die ein bekanntes politisches Amt begleitet? Wem gehören denn unter anderem die anvisierten Flächen? Doch nicht etwa einer promovierten Akademikerin aus Romrod, die ein bekanntes politisches Amt begleitet? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

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