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Umweltministerin Priska Hinz überreichte einen Förderbescheid in Höhe von 4.000 Euro„Wir wollen ein starkes Dorf bleiben, ein starkes Appenrod“

APPENROD (akr). Vor rund eineinhalb Jahren wurde das Herzstück des Homberger Stadtteils Appenrod, der Dorfplatz, um eine Grillhütte erweitert –  alles in Eigenleistung der engagierten Bürger. Doch irgendwann ging das Geld aus, die Grillhütte konnte nicht fertiggestellt werden. Da kam Ortsvorsteher Richard Fleischhauer die Idee, einen Antrag für das Förderprogramm „Starkes Dorf – Wir machen mit“ zu stellen, mit Erfolg: 4.000 Euro gab es jetzt vom Land Hessen.

„Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich klappt“, freute sich Richard Fleischhauer, Ortsvorsteher des 231-Seelen-Dorfs und erster Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins, als am Mittwochvormittag der Förderbescheid über 4.000 Euro überreicht wurde. Es sei nämlich eine spontane Aktion gewesen, als er den Antrag Ende April einreichte, erzählte Fleischhauer. „Ich habe davon in der Zeitung gelesen, ich dachte ich versuch es einfach“. Den Antrag stellte er jedoch nicht als Ortvorsteher, sondern als Vorsitzender des Vereins, schließlich richtet sich das Förderprogramm an Vereine, Verbände oder gemeinnützige Organisationen.

Große Freude in Appenrod: 4.000 Euro übergab Ministerin Priska Hinz Ortsvorsteher Richard Fleischhauer im Beisein von Bürgermeisterin Claudia Blum. Fotos: akr

Mit dem Förderprogramm „Starkes Dorf – Wir machen mit“ unterstützt die Landesregierung engagierte Dörfer, bis zu 5.000 Euro können die Antragssteller für die Belebung der Ortskerne erhalten. Es werden beispielsweise Kleinprojekte gefördert, die den gesellschaftlichen Zusammenhalts eines Dorfes stärken, den Zusammenhalt der Generationen fördern und die Lebensqualität in den Zentren verbessern – und eben genau dieses Ziel wird auch mit der Fertigstellung der Grillhütte verfolgt. „Wir wollen ein starkes Dorf bleiben, ein starkes Appenrod“, sagte der Ortsvorsteher. Appenrod habe nämlich ein recht gutes Dorfleben, sieben Vereine und eine aktive Jugendgruppe sind in dem kleinen Dorf zuhause.

Die Gemeinschaft funktioniert in Appenrod

Fleischhauer betonte auch, dass eine funktionierende Gemeinschaft wichtig sei, um junge Menschen zum Bleiben zu bewegen und da komme es auch oft auf Eigenleistung an. So könne sich der Homberger Stadtteil beispielsweise nicht an einer guten Internetverbindung erfreuen. In Eigenleistung habe man dann einen Mast errichtet, um dort eine Antenne eines Funkanbieters installieren zu können. Dadurch habe man geschafft, immerhin etwas Internet aus dem rund 15 Kilometer entfernten Stadtallendorf zu bekommen.

Dass Apenrod ein starkes Dorf ist, davon konnte sich auch Priska Hinz, Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Mittwoch überzeugen. Die Ministerin kam nämlich persönlich vorbei, um den Förderbescheid zu überreichen. „Ein starkes Dorf braucht auch eine starke Gemeinschaft. Ihr habt ein tolles Vereinsleben. Eine starke Dorfgemeinschaft lebt davon, dass sich Menschen ehrenamtlich engagieren, aktiv sind“, lobte Hinz das Engagement der Dorfbewohner.

Viele Dorfbewohner haben sich für das freudige Ereignis an der Grillhütte am Dorfplatz versammelt.

Noch besser sei es, wenn sich Vereine etwas zur Aufgabe nehmen, etwas zu organisieren, das der gesamten Gemeinschaft zugute komme. Genau das ist auch der Fall bei der Grillhütte, denn jeder könne sie ganz einfach kostenlos nutzen. Eine Anmeldung sei aber dennoch von Vorteil, denn dann könne man zum Beispiel auch den Schlüssel zu den Toiletten der Feuerwehr bekommen, die gleich neben an ist. Doch nicht nur die Feuerwehr umrahmt quasi den Dorfplatz, sondern auch ein Backhaus, ein großer Spielplatz und der Dorfteich, und mittendrin: Die Grillhütte, deren Dach bald endlich mit Ziegeln versehen und in der in Zukunft ein neuer eingemauerter Grill seinen Platz findet wird.

Noch steht in der Grillhütte der provisorische Grill, zusammengeschweißt aus zwei LKW-Felgen. Bald soll ihn aber ein schöner, eingemauerter Grill ersetzen.

Eine gute Idee, findet Hinz: „Eine Dorfgemeinschaft lebt von sozialen Treffpunkten. Da habt ihr mit der Grillhütte eine super Idee gehabt“. Und weil es wichtig ist, starke Dörfer zu haben, man das aber nicht alles aus eigener Tasche finanzieren kann, gibt es eben dieses Förderprogramm vom Land. „Wir bringen ihrer Gemeinschaft Wertschätzung entgegen“, sagte Hinz und übergab Fleischhauer den Förderbescheid. „Hoffentlich werden hier noch viele tolle Feste gefeiert“.

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