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Auftaktveranstaltung der 72-Stunden-Aktion72 Stunden, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen

ALSFELD (akr). Anderen etwas Gutes tun, Menschen miteinander in Verbindung bringen, das soziale Band in der Gesellschaft stärken – eben einfach die Welt ein kleines bisschen besser machen. Das ist das Ziel der bundesweiten 72- Stunden-Aktion. Auch im Vogelsberg werden rund 60 Kinder und Jugendliche in drei Tagen ein sozialcaritatives Projekt auf die Beine stellen. Um was für Projekte es sich dabei handelt, das haben die Aktionsgruppen bei der Auftaktveranstaltung am Donnerstag im Alsfelder Bürgergarten erfahren.

Die Welt ein kleines bisschen besser machen – und das in nur 72 Stunden. Genau das haben sich rund 60 Kinder und Jugendliche aus dem Vogelsbergkreis für dieses Wochenende vorgenommen. Nach sechs Jahren war es nämlich wieder so weit, Deutschlands größte Jugendsozialaktion, die 72-Stunden-Aktion, die vom Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) organisiert wird, stand auf dem Programm. Dieses Mal unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“.

Ein paar allgemeine Informationen zur 72-Stunden-Aktion gab es zu Beginn der Auftaktveranstaltung. Fotos: akr

Vom 23. bis 26. Mai greifen die Teilnehmer in ihren Projekten politische und gesellschaftliche Themen auf, sind lebensweltorientiert und geben dem Glauben quasi „Hand und Fuß“. Bei der letzten Aktion 2013 waren deutschlandweit über 100.000 Kinder und Jugendliche in rund 4.000 Projekten aktiv. In diesem Jahr nehmen mehr als 81.000 in rund 3.300 Gruppen teil. Im Vogelsberg stellen sich in diesem Jahr rund 60 Teilnehmer der Sozialaktion.

Die Aktion endet am Sonntag, 26. Mai, um 17.07 Uhr. Bis dahin werden vielen Weltverbesserer, aufgeteilt in vier Gruppen, im Vogelsberg verschiedene Aufgaben erfüllen. Um was für Aufgaben es sich dabei handelt, das erfuhren die Gruppen am Donnerstag bei der Auftaktveranstaltung im Bürgergarten in Alsfeld.

Gespannt wartete man auf die Projekte.

Insgesamt vier Kriterien müssen die Projekte erfüllen. Sie müssen regional und nachhaltig, also keine „Eintagsfliege“ sein. Sie müssen aber auch sozial und gemeinnützig sein, erklärte Dekanatsjugendreferentin Kathrin Landwehr die Kriterien. Doch bevor die Kinder und Jugendlichen endlich ihre Projekte erhielten, gab es noch Grußworte von Schirmherr Dr. Jens Mischak und von Bürgermeister Stephan Paule.

„Ich danke euch für eure Teilnahme, euch schickt der Himmel“, sagte Mischak und dankte allen Beteiligten. Der 23. Mai sei zudem auch ein besonderer Tag, da das Grundgesetz 70. Geburtstag feiere und die Demokratie von bürgerlichem Engagement lebe. „In 72 Stunden schließen auch die Wahllokale zur Europawahl, an Symbolik ist das auch nicht mehr zu übertreffen“, lachte Mischak und übergab das Wort an Paule. Auch er lobte die ganze Aktion und wünschte den Kindern 72 tolle Stunden.

Schirmherr der Aktion ist in diesem Jahr Dr. Jens Mischak.

Unterstützung durch einen Paten

Da alle vier Gruppen die geheimnisvolle Get-it-Variante gewählt haben, erfuhren sie erst bei der Auftaktveranstaltung ihr Projekt. Jedes Projekt wird durch einen Paten, eine öffentliche Person unterstützt, die der Gruppe während des Aktionszeitraums mit Rat und Tat zur Seite steht. So unterstützt Andrea Hornisch von der Caritas die Aktionsgruppe Pfadfinder aus Lauterbach/Schlitz zusammen mit der Kolpingsfamilie Schlitz. Franz Joseph-Kreuter von der Freiwilligen Feuerwehr wird die Gruppe aus Kindern und Jugendlichen aus dem Katzenberg unterstützen.

Die Sternsinger Alsfeld und die Firmlinge bilden die dritte Gruppe, die Patenschaft übernimmt der Diakon Jochen Dietz aus Romrod und Bürgermeister Stephan Paule. Die Pfarreikinder unter der Patenschaft von Stefanie Planz und Stephan Paule runden die Gruppen ab. Anschließend bekamen die Gruppen ihre Action-Kits. „Da sind ganz coole Sachen drin, die ihr für die nächsten drei Tage gebrauchen könnt“, machte Landwehr neugierig. Auch einen Jutebeutel mit einer Trinkflasche, Sonnencreme, einer Kappe, einem Becher und zwei Gebäckstücken gab man den Kindern für ihre Projekte mit auf den Weg.

Bevor dann auch endlich das Geheimnis um die Projekte gelüftet wurde, sprach man noch einen Segen aus, in den auch Pfarrer Jurek Dmytruk, der am Nachmittag nach langer Krankheit von seinem Leid erlöst wurde, mit einbezogen wurde. Gemeinsam bat man Gott zum Start der Aktion um seinen Segen.

Das Geheimnis um die Projekte gelüftet

Da man den Countdown zum bundesweiten Start der Aktion im Radio leider verpasste, zählte man kurzerhand einfach selbst gemeinsam von zehn bis eins herunter – und dann fiel auch schon der Startschuss für die Aktion, das Geheimnis um die Projekte wurde gelüftet. Vertreter der einzelnen Gruppen kamen nach vorne, und ließen die großen mit Konfetti und Luftschlangen gefüllten Luftballons platzen und teilten allen im Bürgergarten ihr Projekt mit.

Die erste Gruppe mit rund 15 Personen unter der Patenschaft von Andrea Hornisch soll drei Begegnungsevents mit drei verschiedenen Zielgruppen (Senioren, Geflüchtete und Kinder aus sozialschwachen Familien) organisieren. Am Ende der Aktion soll ein gemeinsamen Essen an einem selbstgebauten Tisch auf dem Programm stehen. Bei diesem Anschlussmahl sollen 27 bis 72 Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Milieus und Altersklassen teilnehmen.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den „Tollen Tröten“

Die 15 Kinder aus dem Katzenberg sollen ein buntes Generationenprogramm im Rahmen des Backhausfestes in Seibelsdorf organisieren, während die Sternensinger und Firmlinge die Aufgabe haben, das Labyrinth in den Erlen wieder aufzuarbeiten. Eine Taizébank soll gebaut werden und ein kleines Fest mit 27 bis 72 Personen stattfinden. In einem leerstehenden Gebäude in der Alsfelder Obergasse ein Kindercafé zu errichten, das ist die Aufgabe der Pfarreikinder.

Ein dreiviertel Jahr habe sich der Koordinierungskreis des BDKJ diese Projekte überlegt, die in den nächsten 72 Stunden von rund 60 engagierten Kinder und Jugendlichen die Welt ein kleines bisschen besser machen sollen. Sie sollen dort anpacken, wo es sonst niemand täte, wo Geld oder die Bereitschaft, anderen unter die Arme zu greifen, fehle.

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