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Senioreneinrichtung heute Thema in der Stavo - Meilensteine des Vorhabens zum NachlesenLuwia: Der Weg von der Idee zum Millionen-Projekt

ROMROD (ls). Am Anfang stand eine Idee, die schnell umstritten war. Doch nach jahrelangen Diskussionen sind die Bauarbeiten für das Seniorenwohnprojekt „Luwia“ in Romrod fast abgeschlossen. Mit der geplanten Eröffnung im Frühjahr wird es wohl erstmal nichts: Der vorgesehene Mieter hat nämlich den alten Vertag gekündigt. Heute wird in der Stavo darüber beraten. Eine Chronologie der Ereignisse.

Gestartet wurde dieses Projekt mit einer großen Idee: Leben und Wohnung im Alter – mitten in der Stadt in einem historischen Haus. Kurz: „Luwia“ sollte Romrod ein Stück attraktiver machen und nebenher helfen, das alte Forsthaus zu erhalten. So der Plan damals. Mittlerweile hat sich einiges auf dem Gelände verändert und das Projekt sorgt immer wieder für Diskussionen.

Das alte Oberforsthaus mitten in Romrod musste dem Neubau weichen. Foto: archiv/aep

2011 war es noch eine Idee

Ende 2011: Die Stadt Romrod kauft das alte Oberforstamt in Romrods Stadtmitte. Konkrete Planungen, was mit dem Gebäude angestellt werden soll, gibt es allerdings noch nicht.

2012: Die ersten Diskussionen beginnen, was man mit dem Forsthaus machen soll.

Mai 2014: Seit 2011 wurde es diskutiert, 2012 im Grundsatz beschlossen und wieder zwei Jahre später fiel dann die Entscheidung: Die Stadtverordneten von Romrod geben grünes Licht. Das ehemalige Forsthaus soll saniert und umgebaut werden, eine Wohnstätte für Senioren werden. Der Antrag für das Pilotprojekt wird beim Sozialministerium gestellt.

Rund 4,6 Millionen Euro soll Romrods neue Stadtmitte kosten, 3,2 Millionen Euro sollen vom Hessischen Sozialministerium kommen. Die restlichen Kosten werde die Stadt in Eigenregie übernehmen.

Februar 2015: Die Zuschüsse sind bewilligt, ein Partner, der das Projekt betreibt, ist gefunden und die entscheidenden Beschlussfassungen stehen auf der Tagesordnung des Stadtparlaments. Kurz vor dem Beschluss kommen allerdings bei der SPD-Fraktion Zweifel auf. Zwei Stadtverordnete scheren aus – unter anderem der damalige Stadtverordnetenvorsteher Jörg Gaudl. In einer Erklärung begründet er seine Ablehnung mit der Befürchtung, die Betreiber-Gesellschaft könnte scheitern, und die Stadt würde dann auf ihren Investitionskosten hängenbleiben – immerhin hätten die meisten Interessenten wieder abgesagt.

Zwar gibt es kein einstimmiges Votum, doch das Projekt scheitert auch trotz Zweiflern nicht, denn mehrheitlich zeigen sich die Romröder Stadtpolitiker begeistert.

Gut gelaunt zur Unterschrift: Der Erste Stadtrat Dr. Holger Schopbach, Katja Diehl, Dr. Birgit Richtberg, Frank Haberzettl und Walter Fricke in 2015. Foto: archiv/aep

Februar 2015: Insgesamt sechs mögliche Betreiber gibt es für das Luwia-Projekt, doch nur einer bleibt am Ende übrig: SozioVita, eine neu und extra für das Projekt gegründete Tochtergesellschaft von Kompass Leben, der damals noch Behindertenhilfe Vogelsbergkreis heißt. Kurz nach der Beschlussfassung der Stadtpolitik kommen die Vorstandsvorsitzende Katja Diehl und die Vorstandsmitglieder Frank Haberzettl und Walter Fricke zur Vertragsunterzeichnung in das Rathaus. Auf eine Laufzeit von 30 Jahren ist der Vertrag ausgelegt. Auch die ersten Einzelheiten zu dem Projekt werden bekannt: Auf dem Eckgrundstück soll in zweijähriger Bauzeit ein Heim für 47 Senioren mit zwölf Plätzen in der Tagespflege und fünf für die Kurzzeitunterkunft entstehen.

Das Land bezuschusst das 4,6 Millionen-Projekt mit fast 1,7 Millionen Euro und gewährt ein zinsloses Darlehen über knapp 1,6 Millionen Euro. Bei der Stadt bleiben demnach noch 1,34 Millionen Euro und auf SozioVita entfallen 210.000 Euro als Mietkosten im Jahr.

Erster Kostenanstieg

November 2015: Erst im Februar wurden die Verträge unterzeichnet und nur wenige Monate später muss das Projekt schon neu überdacht werden. Die Kosten steigen seit dem Sommer enorm an und statt den anfangs geplanten 4,6 Millionen Euro, müssen doch wenigstens 5,3 Millionen Euro eingeplant werden – mitunter weil das Architekturbüro gewechselt wurde.

Das alte Forstamt, das nach einer Sanierung Teil des Projektes sein soll, bedarf zu großer Renovierungen, weshalb eine komplette Neuplanung mit Abriss des alten Gebäudes empfohlen wird. Einen Entschluss gibt es dazu allerdings noch nicht.

März 2016: Erstmals werden die neuen Planungen für das Luwia den Stadtverordneten vorgestellt: Ein Neubau soll auf dem Gelände entstehen. 54 Bewohner sollen darin Platz finden. Zum Vergleich: Bei der alten Planung hätten nur 47 Bewohner Platz gefunden.

Doch auch die Kosten sind erneut gestiegen: Lagen sie 2014 noch bei 4,64 Millionen Euro, im Jahr 2015 schon bei 5,26 Millionen Euro und mit der neuen Planung 2016 stiegen sie nochmal auf 5,42 Millionen Euro an. Mit dem Kostenanstieg ist aber auch der Eigenanteil der Stadt gestiegen und Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg erklärt außerdem, dass mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen ist.  SozioVita ist allerdings bereits, selbst auch eine höhere Miete zu bezahlen.

September 2016: Eigentlich sollen die Bauarbeiten rund um das Luwia beginnen, aber Probleme mit den Ausschreibungen haben den Zeitplan etwas verzögert.

Januar 2017: Der Baubeginn muss witterungsbedingt erneut verschoben werden. Doch dann, nur wenige Tage später, rollen die Bagger auf dem Grundstück doch.

Auf der Luwia-Baustelle 2017. Foto: archiv/privat

Februar 2017:  Die Baugrube für das Untergeschoss wird fertiggestellt und der Spezialtiefbau beginnt.

Mai 2017: Der Grundstein für das Projekt wird gelegt. Im gleichen Zuge sucht die Stadt auch nach einem Namen für das Haus.

Weiterer Kostenanstieg auf 6,3 Millionen Euro

Februar 2018: Gut ein Jahr später steht das Projekt erneut auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt – und zwar mit der Frage, wie rentabel es überhaupt ist. Bei der Kostenaufstellung wird die Öffentlichkeit ausgeschlossen, was nachträglich noch für große Diskussionen sorgt, denn wieder gibt es eine Kostenkorrektur – und zwar nach oben. Waren noch im März 2018 5,4 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt, werden sie auf jetzt nach offizieller Darstellung der Stadt mit 6,3 Millionen Euro angegeben.

März 2018: SPD-Fraktionsvorsitzender Jörg Gaudl zweifelt die Gültigkeit des Vertrags mit SozioVita an. Richtberg weist die Vorwürfe zurück und betont, es gebe einen gültigen Vertrag.

April 2018: Im April steht die Gestaltung der Außenanlage des Projekts im Vordergrund – und das mit einem geschätzten Kostenvolumen von rund 280.000 Euro. Pflanzkübel als Sichtschutz vor die Fenster, große Terrassen, Bäume, Blumen, Fassadenbeleuchtung, ein Gartenhaus und Parkplätze werden als Gestaltungselemente vorgestellt.

Mai 2018: Der Rohbau steht weitestgehend und lässt erahnen, wie das Projekt fertig aussehen wird.

Der Rohbau des Luwia in 2017. Foto: archiv/Philipp Weitzel

Juli 2018: Zwei Monate später ein kleiner Rückschlag:  Ein Wasserschaden sorgt für Probleme. Die Eröffnung, die eigentlich im Herbst stattfinden sollte, wird sich verzögern.

September 2018: Abermals geht es um die Außenanlagen von Haus Schlossblick, wie die Einrichtung heißen wird. Auf dem Vorplatz soll ein Begegnungsplatz samt achteckigem Fischhaus aus Fachwerk entstehen. Einige in der Stadt sind inzwischen der Meinung, mit allen Kosten, inklusive der Außengestaltung, würde das Vorhaben inzwischen rund 10 Millionen Euro kosten.

Neue Verhandlungen stehen an

Januar 2019: Nachdem es ein paar Monate lang stiller um das Luwia in Romrod war, gibt es im Januar dann erneut einen Paukenschlag: SozioVita, der vorgesehene Betreiber des Projekts, kündigt den Mietvertrag. Eine schriftliche Kündigung wurde bereits im Dezember 2018 eingereicht. Für Richtberg kam der Schritt, wie sie bekannt gibt, „völlig überraschend“. Das Stadtparlament nimmt die Kündigung an.

Die Kündigung sei allerdings nicht ausgesprochen worden, um aus dem Projekt auszusteigen, sondern lediglich um einen neuen, passenden Vertrag aufsetzen zu lassen, sagt Katja Diehl, Chefin von SozioVita.

Das Stadtparlament nimmt die Kündigung an. Richtberg peilt die Eröffnung weiterhin für dieses Jahr an. Es soll bis zu fünf andere Interessenten geben.

Noch immer wird viel gearbeitet auf dem Gelände des Luwia. 2019 soll das Haus eröffnet werden. Foto: tsz

6 Gedanken zu “Luwia: Der Weg von der Idee zum Millionen-Projekt

  1. VIELEN DANK!
    Endlich kommt mal eine saubere Auflistung der Geschehnisse. Das stelle ich mir unter gutem Journalismus vor.
    SozioVita Ist eine neugegründete GmbH. Also eine Firma, die speziell für das Romröder Projekt entstand. Der eigentliche Wert des Vertrages beläuft sich also auf 25.000 € GmbH Einlage! Das große Risiko ist also mit dem neugestrickten Vertrag nicht vom Tisch, da SozioVita keine Firmenkette mit mehreren Häusern und Mitarbeitern ist. Die Firma kann genauso schnell Pleite gehen, wie sie gegründet wurde! Danach wäre die Verhandlungsbasis mit neuen Betreibern eher ungünstig.
    Fazit:
    Schuster bleib bei deinen Schuhen. Die Stadt hat meiner Meinung nach nichts in diesem Geschäftsfeld zu suchen. Die Stadtverantwortlichen hätten einen Investor für solch ein Projekt finden müssen, der das Risiko trägt! Ein Bauherr ohne Erfahrung und ein Betreiber ohne Erfahrung!
    Kompetenzüberschreitung?

    1. „Der eigentliche Wert des Vertrages beläuft sich also auf 25.000 € GmbH Einlage!“
      1. BELIEF sich, denn die Kündigung ist ja angenommen und eine Klage auf Entschädigung steht nicht zur Debatte.
      2. Wert des Vertrages wäre im Fall des Konkurses oder der Liquidation für die Stadt Romrod nicht 25.000 € gewesen, denn es wären vermutlich ja noch andere Insolvenzgläubiger vorhanden, deren Ansprüche unter Umständen sogar vorrangig bzw. gleichrangig zu behandeln gewesen wären.

  2. Das bekommt man eben, wenn hindernde Faktoren aufeinandertreffen, von denen einer noch verkraftbar wäre, mehrere aber zwangsläufig zu einem Wildwuchs führen. Wenn man sich die Chronik durchliest, haben wir:

    – den Kauf eines maroden, nicht gerade attraktiven, denkmalgeschützten Hauses durch die Stadt ohne Zuweisung einer Nutzung
    – Ein Ausufern der Ideen, was man da alles machen könnte, gipfelnd in einer Idee eines Multifunktions-Senioren-Komplexes, der alles können soll (Viel hilft viel gilt, wie so oft, auch hier nicht!)
    – einen eigentlich komplett ungeeigneten Standort für ein Projekt dieser Größe
    – ein mangelhaftes Projektmanagement seitens des Bauträgers, inklusive einer nicht funktionierenden Kostensensibilität
    – Einen Betreiber, der noch keine ausreichende Erfahrung im Betrieb eines solch komplexen Gebildes hat
    – den unbedingten Willen, sich in Romrod ein Denkmal zu setzen (Porta Vulkania hat ja nicht geklappt)

    So schön sich diese ganze Idee auch auf dem Papier anhört: Dieser Wohnklotz erhöht NICHT die Attraktivität des Ortskerns. Der Standort ist eigentlich eine Idiotie, da ist keine schöne Freifläche, das Ding liegt dierekt an der Rennstrecke. Hier haben sich sehr viele politisch Beteiligte einseifen lassen, da haben sämtliche Kontrollmechanismen nicht angemessen funktioniert. Der Stadt Romrod bleibt zu wünschen, dass sie möglichst schnell einen Betreiber findet, der weiß, wie es geht. Leerstand ist teuer (siehe BER), und ein neuer chinesischer Investor, dier ein Premium-Hotel da draus macht, wird sich auch nicht so schnell finden ;-)

    1. „Hier haben sich sehr viele politisch Beteiligte einseifen lassen, da haben sämtliche Kontrollmechanismen nicht angemessen funktioniert.“
      Ganz typisch die Ausflüchte der CDU-Fraktion zum Schicksal des alten Forstamts und der Notwendigkeit eines Neubaus an einem völlig ungeeigneten Standort:
      Schon das Thema „Warum das alte Forsthaus nicht sofort ganz abgerissen wurde“ (siehe https://www.oberhessen-live.de/2019/01/23/das-vertrauensverhaeltnis-zu-soziovita-ist-gestoert/#comment-14449) lenkt vom eigentlich kritischen Punkt ab. Dieser lautet nämlich: Warum wurden die Untersuchungen, mit denen man den Denkmalschutz von der Notwendigkeit des Abrisses überzeugte, nicht bereits VOR DEM KAUF vorgenommen? Dann hätte man sich alle späteren Verwicklungen erspart.
      Beleg (Quelle siehe oben):
      „Die erste Hälfte des Hauses sei jedoch von Hausschwamm befallen gewesen und habe so abgerissen werden können. Die Hölzer des Fischhauses hätten sich nach dem Abbau als ’nicht mehr verwendungsfähig‘ erwiesen – der Meinung sei auch der Denkmalschutz gewesen. Jedoch hätte die Denkmalschutzbehörde darauf bestanden, dass das Südhaus ‚unbedingt gehalten werden‘ müsste. Eine vom Magistrat beauftragte Untersuchung habe allerdings ‚einen deutlich höheren Umfang der zu kalkulierenden Ausgaben für die Sanierung nachgewiesen‘ als zunächst geplant. In letzter Minute habe man seitens der Stadt durch den Verweis auf die ‚Bedeutung des geplanten Projekts‘ bei der obersten Denkmalschutzbehörde die Erlaubnis erreichen können, das Haus ganz abzureißen – mit der Auflage, dort dann das Luwia-Projekt auch wirklich umzusetzen.“
      Ach, so war das! Der Bau des LuWiA-Komplexes wurde durch die Oberste Denkmalschutzbehörde angeordnet, weil man das ganze Forstamt abreißen wollte. Und weil man sich ein so bedeutendes Projekt ausgedacht hatte, das nur durch den vollständigen Abriss zu realisieren war. Eine Art Domino-Effekt. Eine Verkettung unnötiger Umstände. So, so. So, so. Ja, das ändert natürlich alles. Fazit: Wie es doch die Schaumschläger immer wieder schaffen, alle einzuseifen.

  3. „Von der Schnaps-Idee zum Millionen-Grab“ hätte ich den Artikel überschrieben. Und das „Haus Schlossblick“ wäre besser von Anfang an als „Wolkenkuckucks-Heim“ vermarktet worden. „Neues Landhotel“ Romrod und „Care-Hotel“ Schotten lassen grüßen.
    Häschen in der (Bau-)Grube / Saß und schlief, saß und schlief / Dann kam ein böser Bube / Und alles lief schief. / Armes Häschen, bist du krank / Dass du nicht mehr rechnen kannst? / Häschen hüpf! Häschen hüpf!
    „2011 war es noch eine Idee“ (Unterüberschrift, siehe oben)? Wenn es mal so gewesen wäre. Der Weg in die Fehlplanung und Kostenexplosion war doch dadurch vorgezeichnet, dass man beim Kauf des Forstamts im Jahr 2011 gerade KEINE Idee hatte.

  4. Gegen Gerüchte und Gerede hilft nur vollständige Information! Daher meinen Dank für diese Chronologie des Projekts, bei der es dem objektiven Betrachter allerdings den Atem verschlägt und die Zornesröte ins Gesicht treibt.
    Ohne Not hat man sich durch den Kauf des historischen Forstamts-Gebäudes in eine Spirale der Verschwendung öffentlicher Mittel begeben. Ein Satz, der mich zur Verzweiflung treibt: „Die Stadt Romrod kauft das alte Oberforstamt in Romrods Stadtmitte [Ende 2011]. Konkrete Planungen, was mit dem Gebäude angestellt werden soll, gibt es allerdings noch nicht.“ Man kauft also einfach mal ein ersichtlich sanierungsbedürftiges historisches Gebäude, mit dem man nichts anzufangen weiß und das man später abreißen wird.
    Dann beginnt die „kreative Phase“, angeheizt durch Mittelzusagen des Sozialministeriums in Wiesbaden. „Das Land bezuschusst das 4,6 Millionen-Projekt mit fast 1,7 Millionen Euro und gewährt ein zinsloses Darlehen über knapp 1,6 Millionen Euro.“
    Wieso bleiben „demnach“ bei der Stadt noch 1,34 Millionen Euro als Eigenanteil? Muss ein zinsloses Darlehen nicht zurück gezahlt werden? Nach Adam Riese belaufen sich die Verbindlichkeiten der Stadt nach Abzug des staatlichen Zuschusses auf knapp 3 Mio. Euro. Hat man das damals etwa öffentlich so kommuniziert, als sei ein zinsloses Darlehen geschenktes Geld?
    Jedenfalls wird am Ende ein Dummer gesucht, der den mittlerweile auf 6,3 Millionen Euro veranschlagten Bau für 210.000 Euro + X Jahresmiete anmietet und auf eigene Kosten betreibt. Innerhalb der Laufzeit des Mietvertrags will die Stadt ihren Eigenanteil von mittlerweile 4,6 Mio !!! refinanzieren. Wie hoch muss die Miete dann sein, wenn sie bei ausgewiesenen 1,34 Millionen Euro städtischem Kapitalaufwand [in Wahrheit knapp 3 Mio Euro] schon bei 210.000 Euro p.a. gelegen hat? Da wundert man sich über den Ausstieg von SozioVita aus einem Vertrag, dessen „fließende Vertragsbedingungen“ außer den direkt Beteiligten niemand kennt?
    „Gut gelaunt zur Unterschrift“ (siehe https://www.oberhessen-live.de/wp-content/uploads/2015/02/OL-Altenheim4-1302-606×360.jpg). Lächelten Vermieter und Mieter zuletzt immer noch? Man mag es sich nicht vorstellen.
    Und wer ist überhaupt diese „SozioVita“, ehemals „Compass Leben“? Von ursprünglich sechs Bewerbern blieb nur dieser Mietinteressent übrig, heißt es. Auf den ersten Blick ein erfahrener Anbieter von betreutem Wohnen (siehe https://kompassleben.de/wp-content/uploads/2017/05/bhvb_flyer_wohnen.pdf), aber eben nicht im Seniorenbereich und erst recht nicht hinsichtlich der Betreuung von Menschen mit Demenz. Wohl deshalb nahm man den Standort des Projekts nicht allzu kritisch unter die Lupe. Offensichtlich bestanden keine ausreichenden Erfahrungen hinsichtlich Kosten und Rentabilität von Seniorenheimen, Tageseinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Demenz. Mit dem „Haus Schlossblick“ erSCHLOSS man sich wohl mutig ein neues Geschäftsfeld. Und bekam nun kalte Füße. Und von denen schlägt den Verantwortlichen nun ein kalter Wind ins Gesicht.

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