Schaurig-schöne Halloween-Häuser in Angenrod und WahlenSo gruselte sich der Vogelsberg zu Halloween
ANGENROD/WAHLEN (ls). Lange, weiße Spinnweben hängen außen an Haus und Zaun, blutige Gräber erheben sich aus dem Boden, Totenköpfe liegen im Gras. Vor dem Haus das drohende Schild mit einem Hinweis: „Du bist der Nächste“. In Angenrod und in Wahlen verwandelten sich zu Halloween zwei Häuser zu schaurig-schönen Gruselkabinetten. Wir haben uns hinein gewagt.
Eigentlich ist das Haus in der Seestraße im Alsfelder Ortsteil Angenrod ein ganz gewöhnliches Einfamilienhaus. Ein kleiner Vorgarten, ein unauffälliger Gartenzaun, eine einladende Haustür und ein Auto vor der Garage. Alles ganz normal. Einzig die bunten Lichter im Blumenbeet vor dem Haus sind eigenartig. Aus ihnen tauchen plötzlich kleine Grabsteine auf, neben denen sich Totenschädel stapeln. Ein kleines Skelett mit weißen, langen Haaren und zerrissenem, weißen Gewand hängt an der Gartentür. Ketten rasseln im kalten Herbstwind und knarrend öffnet sich der Deckel eines Sarges, durch dessen Kreuz auf der Vorderseite man blutunterlaufene Augen sieht.
Willkommen in der Gruselvilla von Angenrod. Fotos: kd
Einmal im Jahr verwandelt sich das Haus von Christopher Löchel und seiner Familie in eine Grusel-Villa, in der der Horror Realität wird – oder jedenfalls fast. Einmal im Jahr nämlich – natürlich zu Halloween – lebt Christopher Löchel sein Hobby und seine Leidenschaft vollends aus. Und jedes Jahr kommt immer mal wieder etwas Neues dazu. Bekannt sind Löchel und seine Frau Jessica damit schön länger, angefangen hat alles in der Alsfelder Beethovenstraße, wo sie erst wohnten und ihren Vorgarten in einen Friedhof verwandelten. Zu Halloween immer eine besondere Attraktion. Das Haus ist gewechselt, die Idee ist geblieben.
Der besondere Spaß zu Halloween begann vor acht Jahren mit dem Umzug in die Alsfelder Beethovenstraße – damals noch ganz harmlos mit einem kleinen, lachenden Skelett an der Tür. Bei den Kindern kam das super an und das brachte den Familienvater auf die Idee, zu Halloween kreativ zu werden. „Dann hat es sich von Jahr zu Jahr gesteigert“.
Über einen Friedhof geht es zum Gruselrundgang.
Der Elektriker wurde erfinderisch und brachte viele technische Ideen aus seinem Beruf mit in sein Hobby: Aus altem Palettenholz bastelte er einen Zaun und Holzkreuze, verlegte bunte Lichtleitungen und stellte bunte Lampen in den Garten – fertig war der gruselig schöne „Friedhof“. Mittlerweile ist zusätzlich noch ein richtiges Labyrinth durch die Garage entstanden, durch das man sich durch verschiedene gruselige Szenarien kämpfen muss. Ein Gorilla im Käfig, blutige Zombie-Leichen und eine Geister-Braut warten dort. Auch die Außenfassade wurde komplett verkleidet – alles in Eigenleistung.
Deutlich über einen Tag lang hat Löchel zusammen mit Freunden und Bekannten an der Angenröder Grusel-Villa gearbeitet – mit Erfolg. Nicht nur die kleinen Hexen, Zombies, Geister und Piraten hatten ihren Spaß, sondern auch die Erwachsenen, die im Zelt vor dem Haus bei wärmenden Getränken und Snacks den schaurigen Trubel gemeinsam genossen. Eintritt oder Geld verlangt Christopher Löchel für sein Haus übrigens nicht. All das mache er, weil es ihm Spaß bereite, sagt er über sein Hobby.
Gruseln für den guten Zweck in Wahlen
Auch in Wahlen waren an diesem Mittwochabend die Geister los – und Hexen, Zombies, Werwölfe und viele weitere gruselig verkleidete Gestalten. Jaqueline Winter und ihre Familie luden den kompletten Tag über zu einer großen Halloween-Party vor der eigenen Haustür ein – natürlich mit Grusel-Rundgang nach Einbruch der Dunkelheit. Schon bevor es draußen dunkel wurde, war vor dem Haus in der Neustädter Straße im Kirtorfer Stadtteil einiges los.
Das hatte einen Grund: Winter hatte die kleine Halloween-Party unter ein bestimmtes Motto gesetzt: Gruseln für den guten Zweck. Mit einem Flohmarkt, selbstgemachten Naschereien, Popcorn, Getränken und dem Verkauf von Armbändern sollten Spenden für die an Infantiler Cerebralparese erkrankte kleinen Romröderin Luana zusammenkommen, die ein neues behindertengerechtes Fahrzeug braucht. „Ich habe Bianca und Luana während meiner Ausbildung zur Hospizhelferin kennengelernt und habe so vom Schicksal der Kleinen erfahren“, sagt Winter.
Jedes Jahr veranstaltet die Familie ein Halloween-Event. Angefangen habe es klein sei dann immer mehr gewachsen. In diesem Jahr holte sich die Familie die Erlaubnis der Stadt, die Veranstaltung als Spendenevent laufen zu lassen. „Wir lieben Halloween und wir lieben es, Kinder glücklich zu machen und das Strahlen auf ihren Gesichtern zu sehen“, sagt Winter. Strahlende Kinderaugen waren Winter und ihrer Familie an diesem Abend sicher – und das nicht nur von der kleinen Luana, die fleißig Süßigkeiten verteilte. Zahlreiche kleine Hexen, Zombies und Geister tummelten sich vor der Gruselscheune der Familie, die mit einem schaurig-liebevollen Ambiente, Live-Erschrecker und natürlich 100 Prozent Grusel-Faktor nicht nur kleine, sondern auch große Besucher zum Schaudern brachte.
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