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Einsteigen, bitte: Die etwas andere Interviewreihe zur LandtagswahlWillkommen zur Taxifahrt mit OL, Swen Bastian!

ALSFELD (ls). Es gibt wohl keine Zeit, in der Politiker so oft in stickigen Redaktionsräumen und auf schlecht ausgeleuchteten Bühnen bei Podiumsdiskussionen rumsitzen müssen wie im Wahlkampf. Wir wollten unseren Direktkandidaten etwas gutes tun, haben sie in ein Auto gepackt und haben sie an einen für ihre Politik symbolisch bedeutsamen Ort gefahren. Entstanden ist die Taxifahrt mit OL, die etwas andere Interviewreihe zur Landtagswahl. Weiter mit: Swen Bastian, Direktkandidat der SPD.

Das S im Parteinamen steht für Sozialdemokratisch, doch trotz Wahlkampf im Sinne von mehr Gerechtigkeit stürzten die Wählerstimmen für die SPD bei der Bayern-Wahl ab. Was der Vogelsberger Landtags-Direktkandidat Swen Bastian dazu sagt, wie seine Prognosen für die Hessen-Wahl sind, was er unter Gerechtigkeit versteht, ob es langsam an der Zeit ist den Gerechtigkeitsbegriff der Partei umzudenken und was das Ganze letztendlich mit den Vogelsberger Straßen zu tun hat, das erklärte Bastian beim Gespräch in Leusel.

Die Fragen, denen Bastian sich dort stellen musste, finden sich in dem unteren Video. Im oberen ist die Fahrt selbst zu sehen – in der der SPD-Politiker unter anderem auf die Frage Stellung bezieht, ob er selbst der Meinung sei, einen guten Wahlkampf zu machen.

3 Gedanken zu “Willkommen zur Taxifahrt mit OL, Swen Bastian!

  1. welche Wahlkampfthemen sich die SPD entgehen lässt. Habe gerade den Kommentar zu https://www.oberhessen-live.de/2018/10/20/weniger-diskussion-dafuer-mehr-podium/#comment-13061 gelesen. Kritik an der Rolle der schwarz-grünen Landesregierung beim Ausbau des schnellen Internet gab es ja schon früher. Aber dass SPD-Kanzler Helmut Schmidt, den man dafür natürlich um so mehr loben muss, bereits 1981 den flächendeckenden Ausbau von GLASFASER!!! beschlossen hatte, den dann das politische Leerrohr und Bimbes-Kanzler Helmut Kohl (Kanzler der deutschen Einfalt und Erfinder der blühenden Landschaftspflege á la Flick) wieder cancelte*) – das war mir nicht mehr in Erinnerung.
    Aber für sowas gibt es schließlich Wahlkampfberater! Was hätten Thorsten Schärfer-Grübeln und Swen HatkeinPlan mit dem Thema den Wahlkampf pimpen können! Die CDU bekäme doch kein Bein mehr an die Erde. Aber nee, da redet man über Straßenbeiträge. Weil die meisten SPD-Wähler offensichtlich Hausbesitzer sind.
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    Der Kanzler känzelte – den Gag lass ich mir patentieren!

  2. …und SPD für soziale Gerechtigkeit. Da ist es gut, dass man ROLEX nicht abkürzen kann (siehe https://www.focus.de/politik/deutschland/panorama-sawsan-chebli-traegt-rolex-ein-tweet-sagt-alles-was-ihr-darueber-wissen-muesst_id_9787556.html). Man gönnt sich ja sonst nichts. Und die SPD ist eben nicht die Partei der kleinen Leute, sondern „die Heimat derer […], die aufsteigen wollen“ (Ex-SPD-Kanzler Gerhard Schröder im Interview 2017). Und der soziale Aufsteiger leidet dann sogleich an der selektiven Wahrnehmung der Gesellschaftsschicht, in die er sich hinein gemogelt hat: „Alles was wir verteilen, muss zuvor erarbeitet werden.“ Genau: Die Infrastruktur, die die kleinen Leute mit dem Steuer-Ertrag ihrer Arbeit bezahlt haben, „privatisiert“ man wie z.B. die gesamte DDR oder die Sozialwohnungen im ganzen Land. Und was man nicht privatisieren kann, lässt man verkommen, damit der kleine Mann es dann nochmal bezahlen kann. Dann rettet man von dem, was der kleine Mann erarbeitet hat, auch noch Banken, subventioniert Großkonzerne und senkt Unternehmenssteuern. Aber das, was mit Hilfe der Arbeit des kleinen Mannes auf den Privatkonten gelandet ist, wird natürlich nicht verteilt, sondern nach Möglichkeit dem Finanzamt entzogen.
    Und dann sagt der Sozen-Aufsteiger: „Erzählen se mir nix von Armut…!“
    Denn davon möchte er auch gar nichts mehr hören, sondern von denen gewählt werden, die noch immer vom sozialen Aufstieg träumen. Träumt weiter.

  3. Irgendwie erinnert mich dieses Interview an die Glückskekse, die beim Chinesen neben der Rechnung auf dem Teller liegen. Hat man den hohlen Keks geknackt, findet man einen sehr kleinen Zettel mit einem schon sattsam bekannten oder mehrdeutigen Spruch. Beispiele: „Wenn du nicht labern kannst, gehe nicht in die Politik.“ Oder: „Noch in diesem Monat wirst du ein blaues Wunder erleben!“ Der Keks selbst ist vollkommen ungenießbar und wird meistens weggeschmissen.
    Aber zum Glück ist am 28.10. ja Schokoladenmarkt in Alsfeld.

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