Ein Tanzkurs der Landfrauen führte zur Gründung der Westernstadt Lingelcreek - irgendwie erinnerte daran auch der gestrige AbendLine Dance zum Jahresabschluss in Lingelcreek
LINGELBACH (cdl). Auf der Tanzfläche bildeten sich spontane Formationen zum Line Dance oder Square Dance. Begleitet von einer Jamsession der beiden Bands Overland und Bird Mountain. Im Saloon Grizzlyrose im Herzen von Lingelcreek haben die Westernfreunde am Samstagabend ihren Jahresabschluss in gemütlicher Atmosphäre gefeiert.
Natürlich hatten es sich die meisten Mitglieder und Freunde des Vereins Mainstreet 99 nicht nehmen lassen, ein letztes Mal im Jahr 2016 ins Westernoutfit zu schlüpfen. Für einen Abend hatten die Vorweihnachtszeit zumindest in Lingelbach Pause. Einmal im Monat öffnet der Saloon in Lingelscreek. Wenn das Jahresende bevorstehet dann immer mit einer Band und Live-Musik. Schriftführer Winfried Bönisch nennt es ein „Fest in kleinerem Rahmen“. Im Prinzip ein komplettes Kontrastprogramm zum großen Westernfest im Sommer, das über ein komplettes Wochenende läuft und Tausende Besucher anlockt. Eben „Ein Fest für Freunde und Vereinsmitglieder“ zum fröhlichen Zusammensein zum Jahresausklang.
Jeden dritten Samstag im Monat hat der Saloon geöffnet und kommt mit seiner ganz eignen Westernatmosphäre daher. Und ab und an mit Livemusik mit bekannten aber auch unbekannten sowie ganz neuen Bands. So auch am Samstagabend als die beiden Bands gemeinsam mit einer Jamsession für gute Laune und das Schwingen des Tanzbeins sorgten. Gestern war der Saloon fest in Countryhand. Aber in Lingelcreek gibt es nicht nur Countrymusik. Einen irischen Abend hat es bereits gegeben und im kommenden Jahr plant man einen Foxabend. Man wolle Gästen und Vereinsmitgliedern auch einmal etwas anderes bieten, erzählte Bönisch. Es müsse nicht immer Country sein.
Mittlerweile besteht der Verein Mainstreet 99 aus knapp 120 Mitgliedern. Die meisten stammen aus der näheren Umgebung von Alsfeld. Hinzu kommen einige aus dem Frankfurter oder Kasseler Raum. Die Vereinsmitglieder mit der weitesten Anreise stammen aus Luxemburg, die sich insbesondere im Sommer auf den Weg nach Lingelcreek machen. Aber auch gestern hat beispielsweise der Trapper „Zickenkalle“ mit seinem Dreirad im Westernstil, das lediglich 40 Stundenkilometer fährt, die Anreise aus dem Landkreis Kassel auf sich genommen. Die Feier zum Ende des Jahres wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Line Dance gab den Anstoß zur Gründung der Westernstadt
Und irgendwie schlägt der Jahresabschluss auch einen Bogen bis hin zu den Anfängen von Lingelcreek. Die Idee zur Westernstadt stammt ursprünglich von den Landfrauen. Sie hatte im Jahr 1999 ein Kurs für Line Dance und Square Dance besucht und waren seitdem Feuer und Flamme. Nach und nach lernten sie fünf bis sechs Tänze und wollten diese dann auch aufführen. So wurde zunächst in Lingelbach an der alten Schule eine Westernkulisse aufgebaut und das erste Countryfest im Jahr 2001 gefeiert. Die Ausrichter und Besucher waren damals begeistert und beschlossen es fortzuführen, erinnert sich Bönisch an die Anfänge.
Zwei Jahre später wurde dann erneut eine Kulisse aufgebaut. Diesmal noch größer und so entstand an Schule und im Festzelt das Bild einer Mainstreet einer Westernstadt. Nach den aufwendigen einmaligen Aufbauten entstand dann die Idee eine eigene Westernstadt zu errichten, die Bestand haben sollte. Kurzerhand wurde im Jahr 2004 in Anlehnung an die letzte Kulisse und die Erinnerung an die Ursprünge der Verein Mainstreet 99 gegründet. Im selben Jahr startete schließlich der Bau der Westernstadt, die seither stetig erweitert wurde. Als Letztes wurde vor Kurzem das Fort fertiggestellt. Der Verein sieht somit den Bau der Stadt als abgeschlossen an und in den nächsten Jahren sollen keine weiteren Gebäude hinzukommen.
Der Vereinsvorsitzende Stefan Quehl war wie viele andere Gäste natürlich im Westernoutfit erschienen.
Dank viel Enthusiasmus und Eigenleistung ist die Stadt vielfältig nutzbar
Finanziert wurde Lingelcreek komplett aus Eigenmitteln des Vereins, verriet Bönsich. Durch die Feste kommt Geld in die Kassen des Vereins. Damit die Stadt auch anderweitig genutzt wird, können dort auch Betriebsfeiern oder seit diesem Jahr sogar Hochzeiten mit dem Standesamt in der Westernkapelle gefeiert werden. Da die Westernstadt vielfältig nutzbar ist, wurde dort auch im vergangenen Jahr der Lingelbacher Weihnachtsmarkt aufgebaut und hatte somit eine einzigartige Location zur Verfügung. Da die Lingelbacher nur alle zwei Jahre einen Weihnachtsmarkt veranstalten, wird dieser wohl auch im kommenden Jahr innerhalb der Westernkulisse erneut seinen Platz finden.
„Bei allen Veranstaltungen auch beim großen Westernfest im Sommer ist der Eintritt frei. Wir wollten das von Beginn an für die Allgemeinheit machen“, erklärte Bönisch. Und so hat sich alles in den vergangenen Jahren stetig nach und nach weiterentwickelt. Wenn sich dann wie am gestrigen Abend viele Vereinsmitglieder und Lingelbacher treffen, um gemeinsam in ‚Reih und Glied‘ zu tanzen und gemeinsam ein paar schöne Stunden zu verbringen, dann kommen unweigerlich viele Erinnerungen auf wie Ende der 90er Jahre mit einem Line Dance Kurs alles seinen Anfang nahm.
Bilderstecke vom Jahresabschluss in Lingelcreek
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