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Vertrag unterzeichnet: Künftig kann in der Lingelbacher Westernstadt geheiratet werdenHochzeiten gibt’s mit Duell und Squaredance

LINGELBACH (aep). Man stelle sich vor: Während die Standesbeamtin zum Ringetausch auffordert. heulen Coyoten, klingt Pferdegetrappel in die romantische Szene, klirren die Sporen, rauschen die Röcke, und er entnimmt die Ringe dem Stetson auf dem Tisch. So viel Fantasie braucht es dazu gar nicht mehr, denn Hochzeiten Im Western-Stil sind ab dem neuen Jahr in Alsfeld möglich: in der kleinen Kirche in Lingelcreek. Dazu schloss die Stadt heute einen Vertrag mit dem Verein Mainstreet 99.

 

Die Countryfeste, die der Verein jährlich in Lingelbach in seiner Westernstadt Lingelcreek veranstaltet, haben das Dorf längst weit über die Region hinaus bekannt gemacht. Bekannt ist auch, dass man die fast echten Western-Lokalitäten auch für Feste buchen kann. Da lag es nahe, dass irgendwann auch die Idee kommen würde, im Stil des Wilden Westens Hochzeit zu feiern.

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Vertragsunterzeichnung in dem neuen Alsfelder Standesamt: (v.l.). Winfried Bönisch, Jürgen Udo Pfeiffer, Bürgermeister Paule und Stefan Quehl.

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Die Idee fiel beim Magistrat auf fruchtbaren Boden, erklärte Bürgermeister Stephan Paule am Samstag bei der Vertragsunterzeichnung: „Themenbezogene Trauungen sind immer beliebter geworden.“ Und besondere Orte auch. Da bietet sich die 2006 errichtete Kirche im Western-Dorf förmlich an: Ein paar karge Holzbänke, ein einfacher Holztisch, ein ziemlich original aussehendes Harmonium für den rechten Klang oder zumindest die stilechte Optik dazu, und schon kommt das Ja-Wort im Western-Style rüber. Wer mag, kann sich für die echt stilvolle Cowboy-Girl-Hochzeit auch bei Monika Seifert noch Western-Kleidung ausleihen: von Sporenstiefeln unterm Stetson bis zum Kleid mit Reifrock.

Damit die Hochzeit gültig wird, braucht es aber den Vertrag mit der Stadt, zu dessen Unterzeichnung sich am Samstag beide Parteien trafen: Bürgermeister Paule und der Erste Stadtrat Jürgen Udo Pfeiffer sowie die Standesbeamtin Meike Hahn vertraten die Stadt, Stefan Quehl als Vorsitzender und das Vorstandsmitglied Winfried Bönisch den Verein Mainstreet 99, für den die Vereinbarung eine Möglichkeit mehr ist, die aufwendig errichtete Westernstadt zu beleben. Der Vertrag regelt die Formalien, zum Beispiel, dass die Stadt für Trauungen in der Kirche Hausrecht hat.

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Kleine Feierstunde in der Dancehall: Ein Glas Sekt beschließt die Vertragsunterzeichnung.

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Bei der Hochzeitszeremonie im Ambiente der 1870er-Jahre muss es nicht bleiben. Die beiden Vereinsvertreter führen nach der Unterzeichnung in die Häuser, die für die Hochzeitsfeier zur Verfügung stehen. Dafür muss man nur die Mainstreet überqueren und dann in die Dancehall oder den Saloon wechseln: Gemütliche Holzatmosphäre empfängt den Besucher, wie man sie aus etlichen Westernfilmen schon kennt. Bis zu 100 Gäste finden darin Platz. Fehlt nur der Squaredance – und auch den kann der Verein mit einer eigenen Abteilung bieten. Fehlt zum echten Western nur noch das Schießduell vor dem Saloon – buchbar beim Verein beziehungsweise der Eventagentur Vobitz, die das für Mainstreet 99 übernimmt.

Die Entscheidung, ob ein Ja-Wort im Rathaus gegeben wird oder in Lingelcreek können Hochzeitswillige auch schon beim Gespräch mit der Standesbeamtin fällen: Die koordiniert die ganze Zeremonie mit dem Verein.

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Vertrag besiegelt: Es gibt Handshakes unter den Beteiligten.

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