Kreisoberligist Leusel trifft auf Hessenliga-Aufsteiger Steinbach - Das sagen die Spieler zu dem schweren GegnerHessenpokal: Ein schweres Los für Leusel
ALSFELD (ls). Ein schweres Los hat die SpVgg. Leusel gezogen, denn beim Hessenpokal müssen die Jungs um Trainer Ertac Caliskan gegen den Hessenliga-Aufsteiger SV Steinbach ran. Ein hartes Los, das für Überraschung sorgte und sicherlich kein leichtes Spiel für die Leusel mit sich bringt.
Vor ein paar Monaten gewann die Mannschaft aus Leusel in einem spannenden Spiel gegen die FSG Ohmes/Ruhlkirchen den Licher Kreispokal auf dem Altenburger Sportplatz mit 3:2. Knapp zwei Monate ist das Spiel jetzt her und Leusel zog mit diesem Sieg automatisch in den Kampf um den Krombacher Hessenpokal ein – und trifft dabei auf einen schweren Gegner.
Der Hessenliga-Aufsteiger SV Steinbach wird im Zuge des Hessenpokals am Mittwoch den 27. Juli um 19.30 Uhr gegen die Kreisoberligisten aus Leusel antreten, dass ergab die Auslosung beim Landessportbund in Frankfurt. Glück oder Unglück? Was erwarten die Spieler von der Partie? Wir haben nachgefragt.
Mit 1. Mannschaft in den Hessenpokal
Ein starker Gegner also, der wohl als Favorit in dieser Partie gilt und sich auch im Hessenpokal von der besten Seite zeigen möchte. Die 2. Mannschaft des SV Steinbach spielt ebenfalls in der Kreisoberliga, weshalb zunächst die Hoffnung bestehen blieb, sie würden mit der 2. Mannschaft im Pokal antreten. Die Hoffnung konnte der Sprecher des Seniorenführungsteams des SV Steinbachs, Hugo Kochanski, nicht bestätigen. „Leusel ist ein Kreisoberligist und wir sind aufgestiegen in die Hessenliga. Trotzdem denke ich, dass die Mannschaft einiges drauf hat, schließlich haben sie es bis hier hin geschafft. Nicht nur deshalb nehmen wir das Spiel zu 100 Prozent ernst und kommen natürlich mit der Besetzung der 1. Mannschaft“, bestätigt Kochanski auf Rückfrage. Mit welcher Aufstellung sie gegen die Jungs aus Leusel antreten werden, konnte er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht bekannt geben.
Die Jungs aus Steinbach, die in ihrem Kreis ebenfalls den Pokal gewannen, werten den Hessenpokal als einen wichtigen Wettbewerb. „Der Hessenpokal spielt natürlich nicht so eine Rolle wie die Meisterschaft, aber dennoch ist er wichtig und darf nicht unterschätzt werden“, so Kochanski. Je weiter die Mannschaft im Wettbewerb komme, desto lukrativere Mannschaften nehmen daran teil und desto mehr Erfahrung könne gesammelt werden, erklärte Kochanski.
Keine allzu großen Erwartungen auf der anderen Seite
Das verspricht ein spannendes und auch schwieriges Spiel für Leusel zu werden. Einfach machen es die Jungs aus Steinbach ihnen bestimmt nicht – die Freude ist trotzdem groß und das nicht nur bei den Spielern der Mannschaft, sondern auch beim Trainer Ertac Caliskan. „Wir freuen uns sehr auf das Spiel, es wird eine gute Erfahrung für uns werden. Große Chancen rechnen wir uns allerdings nicht aus, weil unsere Prioritäten woanders liegen“, so Caliskan. Der Pokal sei eher zweitrangig. Sie wollen eine gute Leistung bringen, aber das Ergebnis sei dabei nicht relevant. Ähnliche Ansichten über das Pokalspiel also auch bei der Mannschaft aus Leusel. Trotz der eher geringen Erwartungen, sollte man das Spiel allerdings nicht als im Voraus verloren ansehen. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und die Mannschaft aus Leusel ist immer für eine Überraschung gut.
Was die Jungs aus Leusel über das Spiel denken? Sie setzen ihre Erwartungen an das Spiel nicht zu hoch an, doch ihre Freude ist umso größer. Es geht letztendlich auch nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um die Erfahrungen, die daraus gezogen werden können.
Das sagen die Spieler von Leusel zu der Partie gegen Steinbach:
René Brenneis
„Das wird auf jeden Fall ein sehr schweres Spiel. An einem glücklichen Tag können wir uns sicherlich ein paar reelle Chancen ausmalen, aber ich denke es eher nicht. Es ist eher wie ein Gradmesser, bei dem man schaut und auch zu spüren bekommt was eine höhere Mannschaft alles drauf hat. Ich freue mich allerdings trotzdem sehr auf das Spiel.“
Christoph Ruppel
„Ich denke der Gegner wird versuchen sein Spiel durchzudrücken. Wir müssen defensiv gut stehen und vorne, die sich bietenden Chancen eiskalt verwerten. Das Spiel ist für mich schon wichtig, wir können der Region und unseren Zuschauern damit zeigen, dass wir ambitioniert in die Runde gehen und können uns mit einer höherklassigen Mannschaft messen. Das ist noch mal ein Härtetest vor der Saison, in den sich jeder voll reinhängen wird. Reelle Chancen? Ja ich denke schon, dass wir welche haben. Ich hoffe und denke auch es wird ein offenes Spiel und wie gesagt, wir müssen unsere Chancen nutzen, dann ist alles möglich. Es kann sein, dass der Gegner uns unterschätzen wird, was uns denke ich entgegen kommen kann. Wenn wir von vornerein sagen „Wir haben keine Chance“, kann sich der Gegner den Weg auch gleich sparen.“
Sven Bambey
„Der SV Steinbach ist von der Verbandsliga in die Hessenliga aufgestiegen – wir sind also das Island vom Pokal. Unsere Chancen sind eher schwach aber wir wollen natürlich versuchen so lange wie möglich kein Gegentor zu bekommen. Auf das Spiel freue ich mich trotzdem sehr, aber man sollte es nicht zu hoch ansehen. Die kommende Saison ist wichtiger. Der Pokal ist aber das Tüpfelchen auf dem i.“
Alexander Wagner
„Auf uns wird mit dem Spiel schon einiges zu kommen, dass kann man wirklich so sagen. Der SV Steinbach ist in die Hessenliga aufgestiegen und da sehe ich sie definitiv in der Favoritenrolle. Aber wie sagt man immer so schön: der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Insgesamt denke ich aber doch, dass unsere Siegchance auf 20 Prozent und die von Steinbach auf 80 Prozent liegt. Wenn wir aber einen guten Tag erwischen und wir weiterhin so fleißig in der Vorbereitung sind, dann würde ich uns schon zutrauen, ihnen das Spiel so schwer wie möglich zu machen.“
Felix Dickhaut
„Ich bin deswegen jetzt nicht so aufgeregt. Ich freue mich, dass wir als leichtes Los in diesem Spiel nur dazu gewinnen können.“
Mirko Bambey
„Es kommt sicherlich ein wenig darauf an, wie wichtig der Gegner den Pokal beziehungsweise das Spiel und uns als Gegner nimmt. Wie sagt man so schön: Wir haben wahrscheinlich keine Chance, aber genau diese wollen wir nutzen. Ich denke, wenn wir geschlossen als Mannschaft auftreten und einen guten Tag erwischen, können wir auch diesem Gegner Paroli bieten und vielleicht für eine Überraschung sorgen. Unser Hauptaugenmerk liegt sicherlich auf der bevorstehenden Saison, aber dennoch wollen wir als Pokalsieger die Region und uns als Verein gut vertreten. Die Freude auf dieses Spiel wird bei der kompletten Mannschaft und auch im ganzen Verein riesig sein. Das sind doch die Spiele, für die man Fußball spielt. Wir freuen uns, gerade aus dem Aspekt, dass ab der 3. Runde die ganz großen Gegner wie die Kickers aus Offenbach, Hessen Kassel, Wehen Wiesbaden oder sogar der FSV Frankfurt warten. Ein bisschen träumen sollte daher schon erlaubt sein.“
Claudio Pinheiro da Cruz
„Also Lust habe ich auf jeden Fall auf das Spiel. Ich glaube jeder von uns hat da Lust drauf und wenn man darauf keine Lust hat, ist man glaube ich fehl am Platz. Ich denke wenn wir einen guten Tag erwischen, könnten wir sie schlagen, aber ich erhoffe mir nicht zu viel. In erster Linie geht es denke ich um den Spaß und wenn wir den Kampf aufnehmen, können wir auch diese Mannschaft schlagen. Ich finde es nicht gut, dass gesagt wird, wir wären ein leichtes Los. Die kochen auch nur mit Wasser und das werden sie auch – also von daher. Mir ist das Spiel schon wichtig, es ist schließlich der Hessenpokal. Aber wenn wir es gewinnen, dann freue ich mich, wenn nicht, dann geht die Welt davon auch nicht unter. Im Vordergrund stehen auf alle Fälle der Spaß und die Erfahrung.“
Leusel konnte in dem Fall sowieso nur ein „schweres Los“ bekommen.
Da seit 4 Jahren die 1. Runde im Hessenpokal nach regionalen Gesichtspunkten gelost wird, konnte man aus dem Vierertopf mit Leusel von vorne herrein schon nur auf folgende Mannschaften treffen:
SV Steinbach, TSV Lehnerz und 1.FC Schwalmstadt.
Andere Mannschaften waren gar nicht im Leuseler Topf drin.
Ich traue der Mannschaft einiges zu. Passt scho‘.