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Französische Austauschschüler der Albert-Schweitzer-Schule zu Gast im Alsfelder RathausNoch keine Deutsch-Französische Hochzeit

ALSFELD (bk). Zum 19. Mal sind in diesen Tagen Austauschschüler aus Frankreich zu Gast in Alsfeld. Wie jedes Jahr finden die vielen Jugendlichen in deutschen Gastfamilien Unterschlupf. Gehen mit ihnen zur Schule, Leben und Lernen mit und von ihnen. Bürgermeister Stephan Paule begrüßte sie am Donnerstagnachmittag im Rathaus und äußerte einen ganz besonderen Wunsch.

Der Raum, in dem früher Gerichtsverhandlungen stattgefunden haben, lockte Paule einen Witz von den Lippen. „Heute gibt es lebenslänglich nur noch auf eine andere Weise“, so der Rathauschef direkt nach der Begrüßung der vielen jungen Leute und schlug prompt eine Deutsch-Französische Eheschließung vor.

Eine Woche im fremden Land

Auch Doris Klein, Deutschlehrerin an der Mangin Schule, die als Übersetzerin mit ihren Schülern mitgereist ist, war ganz begeistert von diesem Vorschlag. „Wir sind bereit als Zeugen bei einer Deutsch-Französischen Hochzeit zu fungieren“, sagte sie voller Freude. Auf wenig Begeisterung stieß der Vorschlag allerdings aufseiten der Schüler, die noch bis nächste Woche Mittwoch in Alsfeld zu Gast sein werden.

Bürgermeister Paule im Hochzeitszimmer des Rathauses. Alle Fotos: bk

Der Bürgermeister in Aktion

Als Paule die offizielle Amtskette des Bürgermeisters auspackte, waren einige der Schüler sichtlich begeistert und konnten sich eine besondere Frage nicht verkneifen: „Ist die aus echtem Gold?“ Die Kette jedoch sei allerdings nur vergoldet und werde lediglich bei großen Anlässen hervorgeholt, erklärte der Rathauschef. Ansonsten trage er und die Stadträte eine Replik des Kettenanhängers am Jackett Revers. In den Gliedern der Kette seien alle Namen der bisherigen Bürgermeister eingraviert. Begonnen bei Herr Kratz aus den 50er-Jahren und es sei immer noch Platz.

Das deutsche Gegenstück zu Frau Klein war Christian Bolduan. Bolduan ist Französischlehrer an der Albert-Schweitzer-Schule und Mitbegründer der Initiative für den Schüleraustausch, bei dem es immer um Geben und Nehmen geht. So fahren die deutschen Schüler gegen Ende April, Anfang Mai nach Frankreich zu einem Gegenbesuch.

Es ist eine enge Zusammenarbeit, ohne die ein solches Projekt gar nicht möglich wäreBolduan

Ein Blick Hinter die Kulissen der Eheschließung in Alsfeld

Ein enges Miteinander hat seine Höhen und Tiefen

Generell gelte jedoch, dass immer andere Schüler auf die Reise gehen, um so vielen wie möglich die Chance für eine Auslandserfahrung zu geben. Dabei ist der Besuch ein Dreisäulenprojekt, bestehend aus Schule, Alltag und Touristik gekoppelt mit sozialen Kompetenzen, wie Bolduan mitteilte. „Es entwickeln sich auch immer wieder zwei oder drei feste Freundschaften über Jahre hinweg“, sagte Klein sichtlich stolz.

Das weitere Programm der Gastschüler besteht aus Unterrichtsbesuchen, einem Besuch der Point Alpha Gedenkstätte und einem Shoppingausflug nach Gießen – auf diesen freuen sich die Jugendlichen mit am meisten.

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