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Thema: Mobilität für Senioren im ländlichen Raum – Mehr Busse, mehr Linien-Taxis?„Es kommt darauf an, selbst etwas zu entwickeln“

LAUTERBACH (ol). „Es kommt darauf an, selbst etwas zu entwickeln“, sagte Landrat Manfred Görig (SPD), als er mit den Mitgliedern des Kreis-Seniorenbeirats Fragen des öffentlichen Personennahverkehrs und neuer Formen der Elektro-Mobilität diskutierte. Das Gremium kam seit seiner Gründung im Oktober nun zum zweiten Mal unter dem Vorsitz des Landrats im Lauterbacher Kreishaus zusammen.

Zwei Fachvorträge lieferten Informationen über die gegenwärtige Struktur im ÖPNV und über Pilot-Projekte mit Elektrofahrzeugen. Landrat Görig freut sich dass, auf seine Initiative hin Staatsminister Axel Wintermeyer die Möglichkeit für ein „bemerkenswertes“ Folgeprojekt aus dem MORO-Demografieprojekt möglich gemacht habe. Der Kreis habe für die beiden Praxistests und für weitere Folgeprojekte im Bereich Jugend und Fachkräftesicherung nochmals insgesamt 170.000 Euro von Land und Bund erhalten. Gerhard Muth-Born erläuterte die Konstruktion des Nahverkehrs innerhalb der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) und des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Muth-Born ist der Fachmann für den ÖPNV beim Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV/OVAG), die den Nahverkehr für die Landkreise Vogelsberg, Gießen und Wetterau gemeinsam mit RMV und VBV organisieren.

Viele Lücken innerhalb des Bus-Angebots

Beim Vortrag von Muth-Born wurde deutlich, dass es gewiss sehr viele Lücken innerhalb des Bus-Angebots im Vogelsbergkreis gebe. Allerdings seien die flexiblen Möglichkeiten, vor allem des Anruf-Linien-Taxis leider noch viel zu wenig bekannt. Daher werbe er sehr gerne auch im Kreis-Seniorenbeirat dafür, die Angebote auch wirklich zu nutzen. Den „ALT“ in Anspruch zu nehmen sei ganz einfach: eine Stunde vor der gewünschten im Fahrplan eingetragenen Fahrzeit anrufen. Das ALT fahre selbstverständlich auch für nur einen einzigen Fahrgast. Nähere Informationen gibt es bei der Verkehrsgesellschaft Oberhessen in Alsfeld (VGO), Telefon 06631 / 9633-33. Gerhard Muth-Born warb auch für die 65-Plus-Jahreskarte. Bei den Projekten zur Elektromobilität im ländlichen Raum setze der Vogelsbergkreis ein Zeichen, erklärte der Geograf Matthias Sebald aus dem Amt für den ländlichen Raum und Daseinsvorsorge. Hessenweit komme der Kreis dadurch in eine echte Pilot- und Erforschungsfunktion. Zwei Projekte sind konkret geplant, die beide noch vor dem Sommerferien starten werden. Einmal wird ein Car-Sharing-Modell ausprobiert, zum anderen werde bei einem Nachbarschaftshilfe-Verein ein Elektro-Leasingfahrzeug für die Vereinsaktivität, zum für Hol- und Bringdienste, stationiert. Die Standorte werden noch festgelegt.

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