Harry Bernardis und Tobias Hoffmann besprachen weitere Vorhaben zur Vernetzung von Jugendamt und freien Trägern„Der Weg ist richtig, vor Ort als Erstes hinzuschauen“
VOGELSBERGKREIS (ol). Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak will die Zusammenarbeit des Kreisjugendamts mit freien Trägern der Jugendhilfe noch weiter ausbauen.
„Um vor Ort am besten zu helfen, ist es genau richtig, im Kleinen zu beginnen und die vorhandenen Ressourcen durch Vernetzung bestmöglich zu nutzen“, sagte der Jugenddezernent im Gespräch mit Harry Bernardis (Vogelsberger Lebensräume) und Tobias Hoffmann (Haus am Kirschberg). Und: „Es ist wichtig, die Wertschöpfung auch in finanzieller Hinsicht in der Region zu behalten.“ Das geht aus einer Pressemitteilung der Pressestelle des Vogelsbergkreises hervor.
Der begonnene Weg der Sozialraumorientierung inklusive der schulbezogenen Jugendsozialarbeit werde konsequent fortgesetzt, so Dr. Mischak. Die fachliche Kooperation von Jugendamt und Arbeitsgemeinschaft 78 sei hessenweit beispielhaft und – schon jetzt – sehr effektiv.
Bernardis und Hoffmann sprachen mit dem Vizelandrat sowohl im Auftrag der AG 78 als auch über eigene Projekte in den Lebensräumen und im Haus am Kirschberg. Was die Zusammenarbeit von Kreis und freien Trägern angeht, sprach Harry Bernardis von einer „echten Aufbruchstimmung“, die dem Kreis und auch den Klienten zugutekomme. Bereits seit Anfang der 1990er Jahre habe die Zusammenarbeit hessenweit Vorreiter-Charakter.
Hoffmann und Bernardis waren sich mit Dr. Mischak einig, dass tatsächlich eine neue Haltung am Entstehen sei: Es gehöre zur Daseinsvorsorge, Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche bei schlechten und sehr schlechten Startbedingungen zu sichern und zu fördern. Die Botschaft „Da ist ein Kind in Not“ erfordere nicht einfach das Eingreifen „des Staates“, sondern das fachliche Vernetzen aller, die im jeweiligen Zusammenhang am besten helfen könnten. Man könne durchaus von den Afrikanern lernen, meinte Bernardis. Denn dort gelte der Leitspruch: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“
Die Entscheidung, muss die Hilfe stationär, teilstationär, ambulant oder anderweitig verlässlich vernetzt geschehen, sei mit dem Verständnis des Sozialraums viel zielführender und gleichermaßen unverkrampfter zu treffen. Dr. Mischak, Hoffman und Bernardis waren sich einig, dass es gut sei, wenn die Potenziale von Familie, Kindertagesstätte oder Schule sowie von Vereinen in die gleiche Waagschale geworfen würden – zum Nutzen der Kinder und Jugendlichen, mit dem Versprechen der schnellen Kontaktaufnahme. Es gehe auch um kleinere, überschaubare Einheiten – „und am Ende ist das für den Steuerzahler auch noch kostengünstiger“, prognostizierte Jugenddezernent Dr. Mischak.
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