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Deutsche Meisterschaft im Karosserie- und Fahrzeugbauer-HandwerkSpitzenleistungen im Handwerk sichtbar machen: Deutsche Meisterschaft an der Max-Eyth-Schule Alsfeld

ALSFELD (ol). Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk machte erneut Station an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld. Landesbeste aus ganz Deutschland traten in den Fachrichtungen Karosserie- und Fahrzeugbautechnik sowie Karosserieinstandhaltungstechnik gegeneinander an und demonstrierten beeindruckende handwerkliche Fähigkeiten.

Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz richtet das Handwerk jedes Jahr von August bis Dezember die Deutsche Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills aus. In über 130 Handwerksberufen treten mehr als 3.000 talentierte Absolventinnen und Absolventen auf bis zu vier Wettbewerbsebenen gegeneinander an. Europas größter Berufswettbewerb, der seit 1951 stattfindet, macht junge Talente sichtbar und fördert Spitzenleistungen im Handwerk. Damit ist diese Meisterschaft Europas größter Berufswettbewerb. Auch im Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk können sich die Landesbesten ihrer Zunft messen. Ihre Meisterschaft wird organisiert vom Zentralverband für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), der seinen Sitz im hessischen Friedberg hat.

Zum wiederholten Mal wählte Referatsleiter Berufsbildung Steffen Fuchs die Alsfelder Max-Eyth-Schule als Austragungsort für diese ganz besondere Veranstaltung und lud die Landesmeister in die Fachwerkstadt ein, so heißt es in der Pressemitteilung der MES: „Alsfeld liegt zentral und die Max-Eyth-Schule bietet mit ihrer Ausstattung auf zwei Etagen genau die richtige Infrastruktur für diesen Anlass“, sagte Fuchs, als vor wenigen Tagen dreizehn Absolventen aus ganz Deutschland in den Werkstätten der Europaschule bohren und hämmerten, sägten und schweißten und unter Beweis stellten, dass sie nicht von ungefähr die beste Gesellenprüfung in ihrem Bundesland abgelegt haben.

Beide Fachrichtungen dieses Handwerks – Karosserie- und Fahrzeugbautechnik sowie -Karosserieinstandhaltungstechnik – wurden geprüft. Hinzu kam für beide Bereiche eine Elektronikprüfung. Nach einem gemütlichen Kennenlernabend in Alsfeld war es dann am nächsten Morgen für bundesweit angereisten Wettbewerber so weit: Die Instandsetzer mussten zeigen, dass sie ein demoliertes Frontblech wieder fitmachen können. Dazu sollten sie sowohl ein – vielleicht durch einen Unfallschaden – verformtes Teil instandsetzen als auch ein Fahrzeugblech reproduzieren, sodass es problemlos eingesetzt werden konnte. Die Landesmeister in der Karosserie- und Fahrzeugbautechnik fertigten nach Zeichnung eine Traverse aus Rohmaterial – mit Lampenhalterung. Alle noch recht frisch gebackenen Gesellen hatten ihre eigenen Arbeitsgeräte mitgebracht, nutzten jedoch auch die fest installierten, größeren Anlagen vor Ort, beispielsweise die Schweißgeräte. „Alle Werkstücke werden am Ende von einer fachkundig besetzten Jury mit Mitgliedern aus ganz Deutschland begutachtet“, schilderte Fuchs den weiteren Verlauf des Wettbewerbs. Seine Aufgabe war es dann, alle Stellungnahmen zu sichten, zusammenzufassen und daraus in der jeweiligen Fachrichtung den Besten zu ermitteln.

Auch aus Hessen waren zwei Wettbewerber in Alsfeld vertreten: Julian Barth kam aus Fulda. Er hat seine Ausbildung bei der EDAG Group absolviert. Der Landesbeste in der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik freute sich über die Chance, sich mit anderen seines Berufs messen zu dürfen und sein Können zu zeigen. Auch der Austausch mit den anderen Gesellen, die aus ganz Deutschland angereist waren, fand er sehr schön und lohnend. Aus Marburg kam Vincent Leimbach. Er hat Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker in der Fachrichtung Karosserie und Fahrzeugbautechnik bei der Auto-Schach GmbH gelernt. Für ihn ist es eine Ehrensache, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Besonders das Miteinander der Junggesellen machte ihm Freude, denn hier stehe nicht der Wettbewerb im Vordergrund, sondern auch die gegenseitige Unterstützung, sagte er.

Foto: Traudi Schlitt

Von der Max-Eyth-Schule begleiteten die beiden Fachlehrer Thomas Spohr und Erik Werner den Tag. Sie freuten sich sehr, dass ihre Schule so prominent besucht war. Mit dem Hessischen Landessieger Vincent Leimbach nahm auch ein Absolvent der Alsfelder Schule teil: Er hatte bereits während seiner Ausbildung die Landesfachklasse an der Max-Eyth-Schule besucht.

Anfang der neuen Woche konnte Steffen Fuchs die Bundessieger bekanntgeben. In diesem Jahr sind es Nico Gelzleichter (Karosserieinstandhaltungstechnik, Landessieger Rheinland-Pfalz) und David Giersbach (Karossserie- und Fahrzeugbautechnik, Landessieger Nordrhein-Westfalen). Sie konnten sich über hochwertige Sachpreise freuen, die ihnen in ihrem Arbeitsleben gute Dienste leisten werden. Gespendete wurden sie von verschiedenen Betrieben und Werkstattausstattern.

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