Niels Pohlmann (AvH) über seine zwei Wochen an der Deutschen SchülerAkademieIn den Sommerferien erfolgreich lernen, Spaß haben und Freundschaften schließen
LAUTERBACH (ol). Niels Pohlmann, Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule (AvH) in Lauterbach, verbrachte zwei Wochen an der Deutschen SchülerAkademie (DSA) im Internat Louisenlund an der Schlei. Neben intensivem Arbeiten in einem Kurs zur Wirtschaftsphilosophie standen gemeinschaftliche Aktivitäten, Exkursionen und ein außergewöhnliches Lernklima im Mittelpunkt. Die DSA richtet sich an besonders leistungsfähige und engagierte Jugendliche und Bewerbungen sind auch ohne Schulvorschlag möglich. Für Pohlmann bleiben vor allem die neu geknüpften Netzwerke und das Erlebnis kooperativen Lernens prägend.
In den Sommerferien auf Lernreise gehen? Echt jetzt? Was sich ein wenig so anhört wie eine Spaßbremse für übermotivierte Schülerinnen und Schüler, das ist in Wirklichkeit eine unvergleichliche Zeit, eine im besten Sinne nachhaltige Erfahrung und ein Erlebnis, das vermutlich im ganzen weiteren Leben eine Rolle spielt: Niels Pohlmann, Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule, hat in den vergangenen Sommerferien zwei Wochen an der DSA, der Deutschen SchülerAkademie, verbracht, berichtet die AvH in einer Pressemitteilung. Ihm und 95 weiteren jungen Menschen standen im August die Türen des Internats Louisenlund an der Schlei offen, das hieß: Lernen, leben, Erfahrungen sammeln in einer wunderschönen Natur, mit vielen Freizeitangeboten und natürlich in einem außergewöhnlichen Lern- und Arbeitsklima.
Die Deutsche SchülerAkademie – mit Sitz in Bonn und gefördert von der gemeinnützigen GmbH Bildung und Begabung – richtet sich an besonders leistungsfähige und motivierte Jugendliche, die über eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft sowie über eine breite Interessenausrichtung verfügen. Unterschiedliche Wissenschaftsbereiche, neue Arbeitsweisen, Methoden und Denkansätze – mit diesen und vielen weiteren Eindrücken sollen die jungen Teilnehmenden nach zwei Wochen die Akademie verlassen. Niels Pohlmann kann all das nur bestätigen, und mehr: „Es hat sich gelohnt“, berichtet er strahlend und hat viele spannende Eindrücke im Gepäck. Zu den interessantesten Erfahrungen gehörte die Freude am gemeinsamen Tun: „Wenn in einer Gruppe alle begeistert bei der Sache sind, dann spielt die Zeit eigentlich keine Rolle. Man kann gemeinsam so viel erreichen, wenn man zusammenarbeitet, sich unterstützt und motiviert.“
Der Vorschlag, sich für eine Zeit an der DSA zu bewerben, kam von der Lehrkraft Silvia Diehl, die an der AvH für die Begabtenförderung zuständig ist. „Damit ein Schulvorschlag erfolgreich ist, reichen sehr gute Noten allein nicht aus. Der Schüler muss über ein breites Interessengebiet verfügen und sich auch sozial engagieren, in der Schule und darüber hinaus, z. B. in Vereinen“, unterstreicht sie die Qualifikation von Niels Pohlmann. Doch man muss nicht auf einen Vorschlag durch die Schule warten: Jeder interessierte Schüler, jede interessierte Schülerin kann sich auch selbst bewerben. „Das wissen viel zu wenige von uns. Ich möchte in der Schule dafür werben, selbst initiativ zu werden“, lautet ein nachhaltiges Anliegen, das Niels mitgebracht hat.
Foto: Traudi Schlitt
Warum? Weil er neben den Freundschaften und der Teamarbeit auch inhaltlich viel gearbeitet hat. Und das nicht einmal in seinem eigentlichen Interessensgebiet: „Ich habe Biologie-LK und möchte Medizin studieren, von daher hatte ich ‚Molekulare Neurowissenschaften‘ als bevorzugten Kurs angegeben.“ Gelandet ist Niels in der Wirtschaftsphilosophie, wo sich die Gruppe der Frage nach der Diversität in der Wissenschaft widmete. Schon im Vorfeld bekamen die Absolventen Material von der Akademie, mit dem sie sich zuhause gemeinsam vorbereiten mussten. Austausch auf die Ferne mit Unbekannten – auch das war eine neue, bereichernde Erfahrung für den 18-jährigen Angersbacher. In den Kursen arbeiteten sechzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit zwei Kursleitenden zusammen. Hier wurden Kursarbeiten zu den relevanten Themen erstellt, diskutiert, verbessert, weiterentwickelt. Noten gab es übrigens nicht in der Akademie: Es ging einzig und allein nur darum, sich mit Freude permanent zu verbessern und selbst zu erkennen, wie dies gelingt.
Foto: Traudi Schlitt
Der Tagesablauf in Louisenlund war genau aufgeteilt: Frühstück im Internat, Kurs am Vormittag und am Nachmittag, dazwischen Freizeit, die mit verschiedenen kursübergreifenden Angeboten, sogenannten KÜAs, gefüllt war: Hier konnten die jungen Leute ihren Interessen nachgehen und in zusammengefunden Gruppen Theater, Wikingerschach oder Badminton spielen, Henna malen, Sport treiben, kreativ werden, lesen, tanzen – es gab viele Möglichkeiten, Talente und Kompetenzen weiterzuentwickeln.
Die Atmosphäre auf dem Campus war geprägt von Wertschätzung und Vertrauen, berichtet Niels: Ein Kiosk mit einer für alle zugänglichen Kasse legte davon Zeugnis ab, genauso wie der Umgang mit den Kursleitungen. Verschiedene Exkursionen führten die Absolventen der SchülerAkademie an verschiedene Orte im Nordosten, u.a. in das Schifffahrtsmuseum nach Kiel. Überall galt es, voller Spaß und Freude in der Gemeinschaft seinen Horizont zu erweitern. Auch ein (legaler) Casino-Abend sowie eine Partyveranstaltung standen auf dem Programm, genauso wie ein Konzert, denn auch ein Akademie-Chor und eine Band hatten sich zusammengefunden. Sie gaben sowohl ein internes als auch ein externes Konzert, über das sogar in der regionalen Presse berichtet wurde.
Foto: Traudi Schlitt
Als größten Benefit der zwei Wochen an der Schlei bezeichnet Niels Pohlmann die Kontakte, die die jungen Menschen untereinander knüpfen konnten: Gemeinsame Interessen, gleicher Leistungswille und Gespräche über die Zukunft werden die Absolventen über die Dauer der Akademie hinaus verbinden. „Am Anfang waren wir alle fremd und hatten wahrscheinlich alle ein wenig Bammel vor dem, was so auf uns zukommen würde, doch wir sind als starkes Netzwerk auseinandergegangen“, fasst der Abiturient die persönliche Ebene des Aufenthaltes in der Akademie zusammen. Wie seine Kommilitonen wird er dem „Club der Ehemaligen“ angehören; viele von ihnen werden sich gegenseitig besuchen und über ihre Wege auf dem Laufenden halten.
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