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Ehemaliges Bürgerhaus in Brauerschwend dient künftig als zentrale AnlaufstelleNeue Büros für die Außenstelle Vogelsberg des Gießener Palliativteams

VOGELSBERGKREIS (ol). Mit der neuen Außenstelle des Palliativ Care Teams Gießen in Brauerschwend erhält der Vogelsbergkreis einen wichtigen Baustein für die regionale Palliativversorgung. Die frisch sanierten Räume im ehemaligen Bürgerhaus wurden im Beisein von Landrat Dr. Jens Mischak, Professor Dr. Ulf Sibelius und weiteren Gästen offiziell eröffnet. Über 200 Patienten in der Region profitieren künftig von der wohnortnahen, interdisziplinären Betreuung durch das SAPV-Team.

„Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir hier in der Gemeinde Schwalmtal die neue Außenstelle des Palliativ Care Teams Gießen einrichten konnten“, sagte Landrat Dr. Jens Mischak im Rahmen der feierlichen Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des Palliativ-Teams Gießen – Außenstelle Vogelsberg in Brauerschwend. Die frisch sanierten, freundlichen und modernen Räume im ehemaligen Bürgerhaus bieten eine optimale Basis für die Arbeit des Teams, berichtet die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung. Das Palliativteam hat dort vor etwa einem Monat seine Büros bezogen. „Die Mitarbeiter der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) sind ein unverzichtbarer Ansprechpartner für mehr als 200 Palliativpatienten in der Region. Die neuen, gut ausgestatteten Räumlichkeiten ermöglichen eine noch effizientere Versorgung der Patienten vor Ort“, unterstrich der Landrat und Gesundheitsdezernent.

Dr. Mischak betonte zudem die Bedeutung dieser Entwicklung für den Vogelsbergkreis: „Es ist essenziell, dass wir weiterhin eine qualitativ hochwertige Betreuung anbieten können. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit dem Klinikum Bad Hersfeld Ende 2024 konnten wir die Versorgung nahtlos durch das Universitätsklinikum Gießen als neuen Partner fortsetzen.“ Er unterstrich zudem die zentrale Rolle des Teams: „Die Betreuung durch das Palliativ-Team entlastet die Patienten und ihre Angehörigen erheblich und trägt maßgeblich dazu bei, die Lebensqualität in der letzten Lebensphase zu erhöhen.“

Professor Dr. Ulf Sibelius, Leiter der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Gießen, lobte die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern: „Die Kooperation zwischen den Gießener und den Vogelsberger Kollegen funktioniert hervorragend. Sie ermöglicht eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten.“ Der Mediziner, der als einer der Pioniere der Palliativbewegung gilt, betonte die Zielsetzung der Palliativbetreuung: „Es geht darum, den Patienten ein möglichst hohes Maß an Lebenszufriedenheit, Lebensqualität und Selbstständigkeit zu erhalten, auch wenn keine Heilung mehr möglich ist. Dafür braucht es ein engagiertes Team – und das ist hier vorhanden.“

Dr. Norbert Sehn, Vogelsberger Palliativmediziner, ergänzte: „Die enge Zusammenarbeit im interdisziplinären Team ist entscheidend, um den individuellen Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden und ihnen eine würdevolle Begleitung in der letzten Lebensphase zu ermöglichen.“ Er hob die Bedeutung der regionalen Versorgung hervor: „Ein gut funktionierendes Palliativ-Team vor Ort ist unverzichtbar, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und den Angehörigen Unterstützung zu bieten.“ Zudem betonte er die Bedeutung des Gemeinschaftsraums in den neuen Räumlichkeiten: „Hier können sich die Mitarbeitenden austauschen und auch einmal etwas von der Seele reden – eine wichtige Unterstützung in diesem sensiblen Bereich.“

Schwalmtals Bürgermeister Timo Georg zeigte sich erfreut über die Entscheidung: „Es ist schön, dass die Wahl auf die Gemeinde Schwalmtal gefallen ist und wir das Palliativ-Team bei uns willkommen heißen dürfen. Alle haben gemeinsam an einem Strang gezogen, um die Räume im ehemaligen Bürgerhaus umzubauen – und das hat hervorragend geklappt.“

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