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Jahrgangsstufe 7 der Alexander-von-Humboldt-Schule übt wiederbelebende MaßnahmenHelfen, wenn es um Leben und Tod geht

LAUTERBACH (ol). Im Rahmen einer Unterrichtseinheit übten alle Siebtklässler der Alexander-von-Humboldt-Schule unter Anleitung von Biologielehrerin Vanessa Heil lebensrettende Sofortmaßnahmen. Mit realitätsnahen Dummies der Björn-Steiger-Stiftung lernten sie, wie man bei einem Kreislaufstillstand richtig reagiert. Das Projekt soll Handlungssicherheit schaffen und den Grundstein für langfristige Ersthelfer-Kompetenz legen.

Was tun, wenn ein Mensch plötzlich Hilfe braucht? Wenn er – beispielsweise unter der Hitze dieses Sommers – kollabiert und nicht mehr zu sich kommt? Wenn auf dem Nebenplatz im Bus oder an der Kasse im Laden ein Mensch zusammensackt und man als Anwesender helfen muss? Was kann man tun? Wie schnell muss man sein? Und wie kann man die Wartezeit überbrücken, bis ein Notarzt eintrifft, und mit geeigneten Maßnahmen das Leben eines Menschen retten?

Darum geht es in der Unterrichtseinheit „Lebensrettende Sofortmaßnahmen – Wiederbelebung“, den die Biologie-Lehrerin und Sanitätsdienstverantwortliche Vanessa Heil jedes Jahr mit der gesamten Jahrgangsstufe 7 durchführt, wie es in der Pressemitteilung der Lauterbacher AvH heißt.

Dabei gilt es auch, das Herz, den Lebensmotor des Körpers, erst einmal kennenzulernen. Auf diese Weise kann man ermessen, was die Ursachen für einen Zusammenbruch aufgrund von Herzversagen sein können und entsprechend reagieren. Die Schülerinnen und Schüler lernen, was sie tun können, wenn man eine leblose Person vorfindet: Prüfen, was mit ihr sein könnte (Bewusstsein und Atmung kontrollieren) und den Notarzt alarmieren. „Es ist wichtig, auch Umstehende mit einzubinden, etwa um anzurufen oder das Notarztfahrzeug einzuweisen“, erläuterte die Expertin während der diesjährigen Durchführung Ende Juni.

Dann gab es genaue Anweisungen, was zu tun ist, wenn eine Person wiederbelebt werden muss. Dazu sahen die Schülerinnen und Schüler ein Video, konnten aber auch selbst Hand anlegen. Dies taten sie mit Dummies der Björn-Steiger-Stiftung. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, Leben zu retten und möglichst früh Menschen diese Kompetenzen zu vermitteln. Auf der Website der Stiftung heißt es: „Bereits junge Menschen ab der siebten Klasse sind in der Lage, Erwachsene zu reanimieren. Unsere Initiative ‚Herzsicher in der Schule‘ setzt genau hier an. Wir bilden Lehrer an weiterführenden Schulen in der Reanimation aus, anschließend können sie selbstständig ihren Schülern die Wiederbelebung und die Laiendefibrillation beibringen.“ Um diese Inhalte im Unterricht zu vermitteln, hat das Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung differenzierte Fortbildungs- und Unterrichtsmaterialien entwickelt und Lehrkräfte geschult.

Für Vanessa Heil als ausgebildete Ersthelferin sind die Inhalte wohlbekannt, die Hilfsmittel der Stiftung sind dennoch eine große Hilfe, auch um den Siebtklässlern die Bedeutung von erster Hilfe in solchen Fällen zu vermitteln. „Die meisten solcher gravierenden Zusammenbrüche ereignen sich im Haushalt; häufig finden Angehörige die Patienten. Es gilt dann, schnell einen Arzt zu verständigen und mit Wiederbelebungsmaßnahmen zehn Minuten zu überbrücken“, schärfte sie den Siebtklässlern ein – die sich auch an den Dummies wie in der Realität abwechseln sollten.

Zwei Schulstunden lang hatte jede Klasse Zeit und lernte nebenbei auch viel über den menschlichen Körper. Und: Am Ende dieser kleinen Kurseinheit sind die Sinne geschärft und das Gefühl der Hilflosigkeit ist auf jeden Fall kleiner geworden. Auch wenn eins sicher ist: Man muss dranbleiben und das Gelernte immer wieder auffrischen.

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