Viel Anlass für DiskussionenDer Vogelsberggarten und die Arbeit für die Zukunft
ULRICHSTEIN (ol). Bei einem Besuch im Vogelsberggarten in Ulrichstein verschafften sich die Mitglieder der Partei Die Linke im Vogelsberg einen Eindruck über das Gelände und die Pflege der zahlreichen Pflanzen. Bei einem gemeinsamen Frühstück kamen viele Fragen über die Arbeit für die Zukunft auf, die auch Anlass für Diskussionen boten und gute Ideen in den Köpfen heran wachsen ließen, wie Pflanzen aus dem Boden.
Im Mai besuchten Mitglieder der Partei Die Linke den Vogelsberggarten in Ulrichstein. Richard Golle, der Gartenleiter, führte durch das einmalige Gelände und erläuterte die Pflege der zum Teil extrem seltenen Pflanzen der Roten Liste und der Verantwortungsarten der Hessenliste. Auch die extensive Landwirtschaft wird auf den 6,2 Hektar des Gartens gezeigt: Auf einer zwei- Felder- Ackerwirtschaft werden elf historische Getreidesorten und Leinen angebaut, sowie in Kooperation mit der Grundschule Ulrichstein Kartoffeln gepflanzt.
Die Kinder ziehen zudem Kürbisse aus Saaten und bringen sie auf der Ackerfläche aus. Diverses Gemüse wächst im Vogelsberggarten auf 600 Meter Höhe über NN heran, und dies ohne den Einsatz künstlichen Düngers. Historische Weiden zwischen Lesesteinriegeln werden extensiv von Rindern und Schafen beweidet und so die Artenvielfalt der Bergwiesen und Steinriegel erhalten.
Die Gruppe traf sich an die Führung anschließend an der Ernst-Happel-Hütte zum Frühstück. Aus der Sicht der Partei gab es viel Anlass für Diskussionen: Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus, so dass unsere Lebensgrundlagen und die kostbare endliche Ressource „Boden“ in seiner lebendigen Vielfalt erhalten bleiben? Welchen Anteil an Bildungsauftrag des Naturparks Vogelsberg kann der Garten mit seinem Artenreichtum und der gezeigten extensiven Landwirtschaft, die Ackerbau und Grünlandbewirtschaftung in ausgewogenem Verhältnis zeigt, für Kinder und Erwachsene leisten?
Welche Maßnahmen sind notwendig um die Artenvielfalt des Vogelsbergs zu erhalten, und kann der Garten das geplante Projekt „Pflanzenarche Vogelsberg“ realisieren, mit dem gefährdete autochthone Pflanzen nachgezogen und auf geschützten Flächen für die Renaturierung ausgebracht werden sollen? Wie kann die Integration von MigrantInnen im Garten gefördert werden?
Richard Golle informierte zudem zu der laut Pressemitteilung prekären finanziellen Situation des Gartens: jegliche öffentliche Förderung sei zurzeit ausgesetzt. Aus Spenden könne der Förderverein die notwendigen Mittel nicht aufbringen. Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Homepage des Vogelsberggarten. „Bleibt zu hoffen, das viele Spender helfen und Stadt und Kreis Wege finden, die eigentlich nicht einmal so hohen Mittel zum Erhalt dieses naturkundlichen, wissenschaftlichen und touristisch wichtigen Projektes bereit zu stellen“, so Karen Löffler, Kreisvorstandsvorsitzende von Die Linke im Vogelsberg.
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