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Nach Unfällen auf der B254 bei Schwalmtal: Verkehrserhebung an Knotenpunkten vorgenommen„Diese Szenarien braucht kein Mensch“

SCHWALMTAL (akr). Immer wieder passieren auf der B254 im Bereich der Gemeinde Schwalmtal schwere Verkehrsunfälle. Bürgermeister Timo Georg wünscht sich, dass endlich Maßnahmen ergriffen werden, damit die Anzahl der schweren Unfälle sinkt. Als erster Schritt fand eine Verkehrserhebung statt.

Am 21. September vergangenen Jahres ereignete sich zuletzt einer dieser schweren Verkehrsunfälle. Ein Transporter und ein Motorrad sind auf der Höhe von Renzendorf zusammengestoßen, der damals 20-jährige Motorradfahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Es war nicht der einzige Unfall, der in den vergangenen Jahren an einer der Schwalmtaler Auffahrten passierte.

Ein weiterer tragischer Unfall ereignete sich ein halbes Jahr zuvor, im März 2021. Es war an einem Freitag, als die Leitstelle des Vogelsbergkreises gegen 10.30 Uhr einen Verkehrsunfall auf der B254 bei der Ausfahrt Brauerschwend meldete. Als die Einsatzkräfte vor Ort ankamen, stellte sich heraus, dass ein Lkw mit einem Auto kollidiert war.

Der Fahrer des Lkw, der aus Richtung Brauerschwend kam und auf die Bundesstraße fahren wollte, soll die junge Autofahrerin aus Herbstein übersehen haben, sodass es zum Zusammenstoß kam, hieß es. Durch den Unfall wurde die Frau in ihrem Auto eingeklemmt. Auch sie wurde mit schweren Verletzungen in eine Klinik geflogen.

„Es sollen endlich Maßnahmen ergriffen werden, damit die Anzahl der schweren Unfälle sinkt. Ich war oft genug selbst mit der Feuerwehr vor Ort. Diese Szenarien braucht kein Mensch“, betont Schwalmtals Bürgermeister Timo Georg. Als Maßnahmen denkt Georg hierbei beispielsweise an Geschwindigkeitsbegrenzungen, Stoppschilder oder einfach Hinweise auf die gefährlichen Anschlussstellen. Seiner Meinung nach könnten hohe Geschwindigkeiten, die teilweise unübersichtlichen Stellen oder auch fehlende Beschleunigungsstreifen ursächlich für die Unfälle sein. “ Heute würde eine Bundesstraße so nicht mehr gebaut“, sagt Georg.

Verkehrserhebung an den drei Abfahren

Der Bürgermeister regte wegen der Unfälle an, etwas an der Situation der drei Abfahrten Hopfgarten, Renzendorf und Brauerschwend zu ändern. In Absprache mit Georg wurde von der Verkehrsbehörde des Vogelsbergkreises bis vor wenigen Tagen zunächst eine Verkehrserhebung vorgenommen: An allen drei Abfahrten wurden für jeweils zwei Wochen nicht nur die Anzahl der Fahrzeuge, sondern auch die Geschwindigkeiten erfasst. Die Erhebung lief 24 Stunden am Tag, teilt die Verkehrsbehörde des Kreises auf Nachfrage von Oberhessen-live mit.

„Vorab kann mitgeteilt werden, dass – bis auf die Abfahrt Brauerschwend – alle Abfahrten geschwindigkeitstechnisch unauffällig sind.“ Die Erhebung an der Abfahrt Brauerschwend erfolgte allerdings über die Weihnachtsfeiertage, an denen erheblich weniger Lkw-Verkehr registriert wurde. Eventuell erfolgt in diesem Bereich noch eine zweite Erhebung. Darüber hinaus habe die Polizei vorab mitgeteilt, dass es sich bei den Unfällen auf der B254 im Bereich Schwalmtal in der Regel um Abbiegeunfälle, also beispielsweise die Missachtung der Vorfahrtsregel, handelte. Die Geschwindigkeit sei nicht als ursächlich betrachtet worden.

Die Werte der Verkehrserhebung werden laut Kreis alsbald mit den zuständigen Stellen – Hessenmobil, Polizei und Gemeinde Schwalmtal – besprochen. Das Ergebnis – beziehungsweise eventuell notwendige verkehrsrechtliche Maßnahmen – würden sodann entsprechend kommuniziert.

Ein Gedanke zu “„Diese Szenarien braucht kein Mensch“

  1. Stimmt, traurig diese Unfallbilanz: Nur gegen den blendenden Sonnenstand und vielleicht einmalige Sicht auf den fließenden Verkehr beim Einbiegen, kann nur eine absolute, aufmerksame Teilnahme am Straßenverkehr helfen.

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