Täterberatung bei Häuslicher Gewalt beim Diakonischen WerkVerantwortung übernehmen, Konflikten gewaltfrei begegnen
VOGELSBERG (ol). Das Diakonische Werk Vogelsberg stellt ihr kostenloses und vertrauliches Angebot zur Täterberatung bei häuslicher Gewalt vor. Neben der Aufarbeitung und der Übernahme von Verantwortung für die Tat, wird auch in die Zukunft geblickt, um vorzubeugen und künftigen Konflikten gewaltfrei zu begegnen.
Nach dem Gewaltschutzgesetz darf Mario M. für einen begrenzten Zeitraum die gemeinsame Wohnung nicht mehr betreten. Von den Polizeibeamten hat Mario M. erfahren, dass es eine Beratungsstelle gibt, die unter anderem „Beratung und Training für Männer/Frauen mit Gewaltproblemen“ anbietet. Mario kann kurzfristig bei seinen Eltern unterkommen, doch sehnt er sich nach seiner Frau und seiner Tochter.
Innerlich ist er sehr aufgewühlt. Soll er zu einer Beratungsstelle gehen? Was wollen die schon machen? Er ist hin und her gerissen, doch was könnte ihm schlimmsten Falles in der Beratung passieren? Seine größte Angst ist es seine Familie zu verlieren. Nach einer unruhigen Nacht hat Mario sich entschieden und ruft die Beratungsstelle des Diakonischen Werkes an. Er bekommt einen Termin in der kommenden Woche.
So oder ähnlich kommen Männer und auch Frauen in die Täter:innenberatung des Diakonischen Werkes, berichtet Lena Hoffmann in einer Pressemeldung. In den Gesprächen soll erreicht werden, dass Täter und Täterinnen die Verantwortung für ihre Tat übernehmen und nicht anderen Personen die Schuld für ihr Handeln geben. Im weiteren Prozess wird eingeübt, wie bestimmte Verhaltensmuster verändert werden können.
An welchen Stellen kann ich noch aus dem Konflikt heraustreten? Welche Alternativen habe ich, bevor es wieder eskaliert? Was kann ich tun, damit es nicht wieder geschieht? Die Partner werden, sofern vorhanden und sie das wollen, ebenfalls in diesen Prozess mit eingebunden. Beratung von Tätern kann zugleich Schutz der Opfer vor weiterer Gewalt sein. Von „Häuslicher Gewalt“ sind in der Regel nicht nur die Partner, sondern auch die Kinder betroffen – selbst wenn sie „nur Zuschauer“ sind.
Pandemie zeigt Herausforderungen auf
Insbesondere die vergangenen 16 Monate der Pandemie haben aufgezeigt, welchen unterschiedlichen Herausforderungen, Ängsten, Sorgen sich Familien, Paare oder Einzelne stellen mussten und welcher Druck auf den Schultern jedes Einzelnen lag und liegt. Das Diakonische Werk Vogelsberg möchte unterstützen diesen Druck zu minimieren und Selbstaktivierungsprozesse anzustoßen.
Lena Hoffmann ist seit April diesen Jahres im Diakonischen Werk Vogelsberg beschäftigt und bietet Termine in Alsfeld und Lauterbach an. Neben der Täterarbeit bei häuslicher Gewalt ist sie auch Ansprechpartnerin in der Erziehungsberatung und Paar-/Trennungsberatung. Sie erreichen Lena Hoffmann Montag bis Freitag via Email: Lena.Hoffmann@diakonie-vogelsberg.de oder telefonisch unter 06631/72031.
Das Beratungsangebot des Diakonischen Werkes ist kostenlos und vertraulich und kann von allen Menschen unabhängig von ihrer nationalen und religiösen Herkunft in Anspruch genommen werden. Termine können unter folgender Rufnummer vereinbart werden 06631/72031 oder 06641/646690.
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