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Bordfest und Schiffstaufe: Playmobil-Aktivschiff der Stadtschule offiziell eingeweihtKleine Seeräuber endlich an Bord

ALSFELD (akr). Augenklappen, Kopftücher, Säbel, Flaggen mit Totenköpfen: Über 200 Kinder der Stadtschule in Alsfeld haben sich am Freitag in kleine Seeräuber verwandelt. Das hatte auch einen ganz bestimmten Grund. Mit einem großen Bordfest und einer offiziellen Schiffstaufe wurde nämlich das neue Piratenschiff auf dem Schulhof feierlich eingeweiht und den kleinen Piraten zum Toben und Klettern übergeben.

Wer am Freitagvormittag an der Alsfelder Stadtschule vorbei lief, dem schallten ausgelassene Gesänge fröhlicher Seeräuber entgegen. Mit Augenklappen, Kopftüchern, Säbel und Flaggen ausgerüstet, stimmten sich über 200 Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern auf einen langersehnten Moment ein, denn in wenigen Minuten sollte endlich offiziell das große Playmobil-Schiff an die kleinen Seeräuber übergeben werden.

Seit der Gründung im Jahr 1995 hat die Stiftung Kinderförderung von des Spielzeugherstellers Playmobil insgesamt 23 Kindereinrichtungen mit so einem „Playmobil-Aktivschiff“ ausgestattet. Aktivschiff deshalb, weil durch das aktive Spielen auf den Schiffen das Bewegungsverhalten und die Entwicklung motorischer Fähigkeiten der Kinder „langfristig positiv beeinflusst werden“ soll. Ende Oktober kam Piratenschiff Nummer 24 hinzu, denn da durfte sich die Alsfelder Stadtschule über das dreieinhalb Tonnen schwere Geschenk der Stiftung freuen.

Geduldig warteten die kleinen Seeräuber, das Schiff endlich zu erobern. Fotos: akr

Um ein solches Piratenschiff gewinnen zu können, musste sich die Schule dafür mit einem Film bei der Stiftung bewerben. Darum kümmerte sich selbstverständlich die begabte schuleigene Theater-AG, die mit ihrem Piraten-Stück auch prompt begeisterte. Bis die Schüler aber auf dem Schiff herumtoben konnten, mussten sie sich noch gedulden. Die Fläche mit dem Fallschutz musste nämlich noch gegossen und das Umfeld hergerichtet werden. Das war für die kleinen angehenden Piraten sicherlich eine Tortur, die Nasen klebten förmlich die Wartezeit über am Bauzaun. „Sie haben sich brav daran gehalten, auch als der Bauzaun weg war. Sie waren sehr geduldig“, lächelte Schulleiter Peter Schwärzel.

Zwischen Musik, Tanz und Schauspiel

Nun, am Freitagvormittag hatte das lange Warten endlich ein Ende. Mit einem großen Bordfest und einer offiziellen Schiffstaufe wurde das neue Piratenschiff feierlich eingeweiht und den kleinen Piraten zum Entern übergeben – ein besonderer Tag für die geduldigen Schüler. Während sich Kapitän Schwärzel und zwei kleine Piraten zu Beginn der Feierlichkeit bereits auf das Schiff schlichen, um es für die Eroberung auf Vordermann zu bringen, eröffneten die Schüler gemeinsam mit den Lehrern das Fest mit dem einstudierten Piratenlied. „Ha, Ho so sind Piraten“ – schallte der fröhliche Gesang über den ganzen Schulhof.

Gemeinsam sang man das Piratenlied.

Ein wenig gedulden mussten sich die Kinder dann aber doch noch, denn einige der kleinen Seeräuber standen bereits in den Startlöchern für ihren großen Auftritt. Neben dem Piratenlied durfte natürlich auch der Piratentanz nicht fehlen. Die Seeräuber der Stadtschule haben es nämlich nicht nur musikalisch drauf, sondern auch tänzerisch und das stellten sie wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis. Auch die Theater-AG, die bereits die Jury der Playmobil-Stiftung mit ihrer Piraten-Inszenierung verzauberte, sorgte für ordentlich Applaus.

„Ahoi ihr Piraten“, rief es plötzlich vom dreieinhalb Tonnen schweren Schiff. Es war Kapitän Schwärzel – das Schiff war auf Vordermann gebracht. Mit Säbeln bewaffnet stand die Theater-AG auch schon bereit zum Entern. Doch einige wichtige Sache fehlte noch, das traditionell jedes Schiff braucht: einen Namen – und der war schnell gefunden. „Nadin“, taufte Elternbeiratsvorsitzende Tanja Knauf das riesige Playmobil-Aktivschiff, denn der Lehrerin Nadin Hill hat es die Stadtschule quasi zu verdanken, dieses Geschenk erhalten zu haben. Gemeinsam sang man zum Abschluss noch einmal das Piratenlied, ehe die Theater-Gruppe und die Klasse 1a die ersten waren, die das Schiff mit strahlenden Augen an Bord gingen. Dass der Spielzeughersteller mit der Riesenausgabe eines seiner Verkaufsschlager nun auf dem Schulgelände Werbung macht, schien an diesem Tag niemanden von der Schulgemeinde zu stören.

Viele weitere Eindrücke:

3 Gedanken zu “Kleine Seeräuber endlich an Bord

  1. Ich finde es sehr schade, dass eine so großartige Aktion und ein tolles Fest mit ihrem letzten Satz bezüglich der Werbung dermaßen negativen Beigeschmack bekommen soll. Wenn man sich näher mit der Stiftung Kinderförderung von Playmobil beschäftigt, sollte man bemerken dass es hier nicht unbedingt um Werbung geht. Es ist klasse, dass die Stadtschule und ihre Kinder ein solches Schiff bekommen haben und damit eine tolle Möglichkeit zum Spielen und Toben.

  2. Die Stiftung Kinderförderung von PLAYMOBIL wurde im Jahr 1995 von Horst Brandstätter ins Leben gerufen, um Kindern eine gesunde körperliche, geistige und seelische Entwicklung zu ermöglichen.
    Über 200 Schüler haben in einer tollen Projektwoche rund um das Thema Pirat nicht nur viel Neues lernen dürfen, nein die Kinder haben am Freitag morgen und auch am Nachmittag mit ihren Aufführungen und ihren Projekten überzeugt und begeistert! Genau diese zwei Adjektive nutze Herr Löffler (offizieller Vertreter der Playmobil Stiftung) in seiner Eröffnungsrede. Und genau diesen Adjektiven und unserer tollen Theatergruppe rund um Frau Wolff ist es zu verdanken, dass wir (die Stadtschule) nun ein Aktivschiff auf dem Schulhof stehen haben.
    Mit Werbung hat das wahrlich nix zu tun…. schade, dass ein so schön geschriebener Artikel mit einem solchen Satz endet! In diesem Sinne „Ahoi“ – Tanja Knauf Vorsitzende des Elternbeirats der Stadtschule

  3. Tja, mit der Werbung das ist schon ne knifflige Sache!
    Allerdings haben die Kinder bei dieser Art von Werbung wenigstens etwas von der Sache.
    Und ganz ehrlich, unser Playmobil Konsum wird sich aufgrund dieses Schiffes nicht gravierend verändern!
    Und wenn man denn unbedingt etwas negatives finden möchte tut man es auch…

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