
Jugendgottesdienst in Ober-Ofleiden setzt eindrucksvolles Zeichen für Mitmenschlichkeit und ZivilcourageFrieden ist zerbrechlich!
OBER-OFLEIDEN (ol). Unter dem Motto „Frieden ist zerbrechlich“ feierten rund 60 Jugendliche und junge Erwachsene am 9. November in Ober-Ofleiden einen bewegenden Jugendgottesdienst. Das Thema knüpfte an die Ereignisse des 9. November 1938 und 1989 an. Ein inszenierter Knall zu Beginn machte deutlich, wie zerbrechlich Frieden ist. Pfarrer Ingmar Bartsch rief in seiner Predigt dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, hinzuschauen und aktiv gegen Gewalt einzutreten.
Reichlich 60 überwiegend junge Besucherinnen und Besucher feierten am Sonntag, dem 09. November, einen Jugendgottesdienst in Ober-Ofleiden. Das historisch bedeutsame Datum gab auch das Thema vor: „Frieden ist zerbrechlich“ ist ein Anklang an die friedliche Revolution 1989 und an die Reichsprogromnacht 1938. Und so begann der Gottesdienst auch mit einem Knall: Zu Beginn rannte eine Person im Kapuzenpulli in die Kirche und zerstörte eine Fensterscheibe. Der Effekt war beeindruckend und vermittelte ein Gefühl, wie es sich anfühlen kann, wenn man machtlos zusehen muss, wenn Dinge zerstört werden, so heißt es in der Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats Vogelsberg.

Foto: Michael Haumann
Ausgehend von diesem Erlebnis sprach Pfarrer Ingmar Bartsch in seiner Predigt vom Frieden in der Welt und im persönlichen Umfeld. Jeder Akt der Gewalt – physisch und verbal – zerstört etwas und das lässt sich nicht so einfach reparieren. Deshalb sei es wichtig, um Vergebung zu bitten, wo man andere verletzt hat und nicht wegzuschauen, wenn Menschen Gewalt erleiden müssen. „Tut etwas Unerwartetes, wenn Ihr seht, dass jemand gemobbt wird,“ gab Pfarrer als Gedankenanstoß mit. So könnte es auch Jesus gemeint haben, wenn er sagte, man solle seine Feinde lieben.
Im Anfangsteil des Jugendgottesdienstes hörten die Jugendlichen eine Wortcollage. In jeder Ecke der Kirche und auf der Empore stand eine Person, die Worte und Sätze zum Thema Frieden sagte. Im Zusammenhang regte die Wortcollage zum Nachdenken an.

Foto: Michael Haumann
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Christine Geitl und einer kleinen Band begleitet. Nach der Predigt gab es noch die „Plauderzeit“. Dieses Mal interviewte Vikar Jan-Philipp Sunnus Sandra Schneider, die in der Grundschule Homberg Streitschlichterinnen und Streitschlichter ausbildet. Sie erzählte von ihrer Arbeit und betonte, wie wichtig es sei, einander zuzuhören. Das verhindert Streit und fördert ein friedliches Zusammenleben. Am Ende eines jeden Jugendgottesdienstes im Homberger Land können die Besucherinnen und Besucher eigene Gebetsanliegen auf eine Karte schreiben. Für diese Anliegen wird dann gemeinsam gebetet. Mit dem Segen endete der Jugendgottesdienst, von denen im Homberger Land jährlich fünf veranstaltet werden. Der nächste findet am 01. Februar um 18.00 Uhr in Büßfeld statt.


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