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Fokus auf sozial-ökologische Wende und SolidaritätDIE LINKE Vogelsbergkreis beschließt Kreistagswahlprogramm

ALSFELD/VOGELSBERGKREIS (ol). In einer Kreismitgliederversammlung in Alsfeld hat DIE LINKE Vogelsbergkreis ihr Wahlprogramm für die Kommunalwahlen am 15. März 2026 einstimmig beschlossen. Das Programm setzt Schwerpunkte in den Bereichen sozial-ökologische Wende, Sozialpolitik, Migration, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergerechtigkeit und Demokratie. Die Partei betont die Notwendigkeit von Zuwanderung zur Stabilisierung des ländlichen Raums und fordert eine solidarische, nachhaltige Politik, die sich an den Bedürfnissen der Menschen statt an Profiten orientiert. Zudem wurden mögliche Kandidaturen in Lauterbach, Alsfeld und Mücke diskutiert.

In einer Kreismitgliederversammlung zur Vorbereitung der Kommunalwahlen am 15. März 2026 stellte die linke Wahlkampf-AG den Entwurf des Wahlprogramms für die Wahlen zum Kreistag vor. Das Wahlprogramm enthält unter anderem die Themen-Schwerpunkte sozial-ökologische Wende, Sozialpolitik, Rechtsruck/ Migration, Gesundheit (inkl. Drogenpolitik), Bildung, Geschlechtergerechtigkeit und Demokratie, so heißt es in der Pressemitteilung der Partei.

Nach ausführlicher Diskussion und verschiedenen Ergänzungs-Abstimmungen wurde das Kreistags-Wahlprogramm einstimmig beschlossen: In der Einleitung heißt es: „In seinem Buch „Das Landleben“ unterscheidet der Kulturgeograph Prof. Dr. Werner Bätzing fünf Typen ländlicher Räume. Der Vogelsberg gehört da sicherlich in die letzte Kategorie: strukturschwache periphere ländliche Räume, die gekennzeichnet sind von geringer Bevölkerungsdichte, noch geringerer Arbeitsplatzdichte, lückenhafter Infrastruktur, deutlich ausgeprägter Abwanderung und Überalterung und einer hohen Zahl an Auspendlern. Die zentrale Herausforderung besteht darin, die negative Spirale zu durchbrechen, die durch Bevölkerungsrückgang und Überalterung eingesetzt hat. Das wichtigste Ziel wäre es, die Bevölkerung dieser Räume dauerhaft zu stabilisieren, was ohne Zuwanderung nicht möglich ist. Wir müssen also Zuwanderung als Chance und Notwendigkeit begreifen, nicht als Bedrohung. Die Linke steht für eine solidarische Einwanderungsgesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Pass, Herkunft, Hautfarbe, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit die gleichen Rechte und Chancen haben. Dazu braucht der ländliche Raum entsprechende Mittel für eine gelingende Integration sowie eine Nachteilsfinanzierung, damit trotz des Bevölkerungsrückgangs die Gemeinden funktionsfähigbleiben und es nicht zu Schließungen von Schulen, Schwimmbädern oder Kindergärten kommt oder diese Leistungen zu hohen Gebühren angeboten werden müssen.”

Zum Thema sozialökologische Wende heißt es: „Wenn wir unseren Kindern eine Welt hinterlassen wollen, auf der es sich für alle Menschen zu leben lohnt, dann müssen wir sehr schnell radikale Schritte gehen, um die drohenden Katastrophen zu verhindern. Wir brauchen energische und effiziente Maßnahmen zu mehr Umwelt- und Klimaschutz, für eine Verkehrswende und für eine Gesellschaft, die sich mehr an der Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen als an den Gewinnen von Superreichen orientiert, für die Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt und gegen die Verseuchung der Böden. Wir müssen die Landwirtschaft umbauen, um sie sozial und ökologisch verträglich und nachhaltig zu machen sowie regionale Kreisläufe fördern. Eine nachhaltige Landwirtschaft muss gesunde Nahrungsmittel produzieren und dabei Tier- und Umweltschutz gewährleisten. Dabei ist es uns wichtig, für eine sozial ausgewogene Verteilung der Kosten zusorgen. Die Finanzvermögen der Superreichen sind im vergangenen Jahr um etwa 16 Prozent gestiegen, während tausende Arbeiter*innen, Angestellte und Soloselbständige um ihre wirtschaftliche Situation bangen. Das verschärft die soziale Kluft und ist das Gegenteil von „sozial ausgewogen“. Das Aufstiegsversprechen durch Bildung wurde gebrochen. Davon profitiert aktuell insbesondere die AfD.” Anschließend wurden die Möglichkeiten von Kandidaturen für die Stadt-/ Gemeindeparlamente Lauterbach, Alsfeld, Mücke erörtert.

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