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Veranstaltung in Zell betont die Bedeutung von Engagement zum Schutz unserer DemokratieWeil Demokratie und Ehrenamt nur gemeinsam funktionieren

ROMROD (ol). Unter dem Motto „Demokratie braucht dich“ luden der SPD-Ortsverein Romrod, die AfA, der DGB und die Jusos zu einer Diskussionsveranstaltung nach Zell ein. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Demokratie und Ehrenamt gestärkt werden können und welche Rolle gesellschaftlicher Zusammenhalt dabei spielt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gewerkschaft und Ehrenamt betonten, dass Demokratie vom Mitmachen lebt und ohne freiwilliges Engagement nicht funktionieren kann.

Unter dem Motto „Demokratie braucht dich“ luden der SPD-Ortsverein Romrod gemeinsam mit der AfA, dem DGB und den Jusos zu einer Diskussionsveranstaltung ins Dorfgemeinschaftshaus Zell ein. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Demokratie und Ehrenamt gestärkt werden können und warum Zusammenhalt gerade in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je, das berichtet die SPD Romrod in einer Pressemitteilung.

Die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Julia Rausch, machte in ihrer Begrüßung deutlich, worum es geht: „Das Vertrauen in die Demokratie nimmt ab, rechtsextreme Gewalttaten in Hessen erreichen neue Höchststände, und Wahlerfolge rechtsextremer Parteien erschüttern unsere Gesellschaft. Das zeigt: Demokratie braucht uns – sie braucht dich, mich, uns alle. Und sie wartet nicht.“ Demokratie, so Rausch weiter, lebe vom Zusammenhalt, den Ehrenamtliche jeden Tag aufs Neue schaffen: „Ob im Verein, in der Nachbarschaft oder in der Kommune – ohne das Engagement von Ehrenamtlichen läuft nichts. Sie tragen dazu bei, dass der Vogelsberg Heimat mit Zukunft bleibt.“

Einen inhaltlichen Impuls gab Ulf Immelt vom DGB Mittelhessen. Er stellte eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung vor, die den Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen, sozialer Sicherheit und Demokratievertrauen untersucht. „Wenn Menschen weniger Angst vor dem sozialen Abstieg haben und im Arbeitsleben mitbestimmen können, stärkt das die Demokratie“, so Immelt. Solidarität, Zugehörigkeitsgefühl und ein respektvolles Miteinander seien entscheidende Faktoren, um rechtsextremen Narrativen den Boden zu entziehen. „Wir brauchen nicht den Abbau des Sozialstaats, sondern das Ernstnehmen von Sorgen und das Fördern von Gemeinschaft.“

Foto: SPD Romrod

Wie diese Gemeinschaft in der Praxis aussieht, verdeutlichten mehrere Ehrenamtliche aus der Region bei einem anschließenden Interviewformat. So betonte Benedikt Theiß aus der evangelischen Jugendarbeit: „Ehrenamt bedeutet, dass eigene Ideen gesehen und umgesetzt werden können. Man merkt: Ich werde wertgeschätzt und kann etwas verändern – das macht Mut.“ Auch Sabine Seim von der Romröder Theatergruppe unterstrich wie wertvoll persönliches Engagement ist: „Ja, Ehrenamt ist viel Arbeit. Aber wenn man im Supermarkt angesprochen wird, wie toll die letzte Aufführung war, weiß man, warum man es macht. Es ist eine Bereicherung für das eigene Leben und für unsere Heimat.“

Der vielseitig aktive Erwin Roth aus Lautertal wies darauf hin, dass Vereinsleben Demokratie ganz praktisch erlebbar mache: „Wer im Ehrenamt aktiv ist, spürt Zusammenhalt, hilft sich gegenseitig und lernt generationsübergreifend voneinander. Antidemokraten sind oft eben diejenigen, die sich dieser Erfahrung entziehen.“ Christof Croonenbrock, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung, warf auch einen Blick auf Anfeindungen im Ehrenamt, machte aber klar: „Dauerndes Meckern bringt keine Lösungen hervor. Demokratie lebt vom Mitmachen und Gestalten – das lernen wir auch in unseren Vereinen.“

Zum Abschluss waren die Teilnehmenden selbst gefragt: Auf großen Plakaten konnten sie Fragen wie „Was ist mir an Demokratie wichtig?“ oder „Wie können wir das Ehrenamt stärken?“ beantworten. Die Ergebnisse machten deutlich, wie sehr das Thema die Menschen bewegt. „Demokratie braucht dich“ – diese Botschaft, da waren sich die Organisatoren einig, ist an diesem Abend angekommen.

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