Panflöte, Harfe und HerzensmomenteSeniorengruppe des Hauses Stephanus genießt den Nieder-Mooser Konzertsommer mit allen Sinnen
ALSFELD/NIEDER-MOOS (ol). Sechs Seniorinnen und Senioren des Hauses Stephanus aus Alsfeld erlebten am 10. August einen unvergesslichen Abend beim Nieder-Mooser Konzertsommer. Neben musikalischen Darbietungen mit Panflöte, Harfe und Orchesterklang gab es spontane Überraschungen, Picknickpausen und gemeinsame Erinnerungen, die den Tag besonders machten. Der Ausflug zeigte eindrucksvoll, wie Kultur und Lebensfreude auch im hohen Alter bereichernd wirken können.
Ein Sommerabend, der alle Sinne berührte: Sechs Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Stephanus aus Alsfeld erlebten am 10. August beim „Nieder-Mooser Konzertsommer“ nicht nur Musik auf höchstem Niveau, sondern auch viele kleine Momente, die den Tag unvergesslich machten. Panflöte, Harfe und Orchesterklang verbanden sich mit spontanen Gesten, lebendigen Erinnerungen und gemeinsamem Lachen, so heißt es in der Pressemitteilung der Einrichtung.
Schon der erste Halt in Romrod setzte einen besonderen Akzent: Betreuungskraft Inge Haber lud die Gruppe spontan zu einem Eis ein. „Damit hatte niemand gerechnet“, sagte Minh Luis, Leiterin des Betreuungsdienstes. „Das war eine spontane Überraschung und eine schöne Geste.“ Die Stimmung im Bus war gelöst.
Die Route führte nicht nur über Landstraßen, sondern auch durch die Dörfer des Vogelsbergs. Vorbei an vertrauten Häusern und Plätzen. Plötzlich begann der älteste Mitreisende, 99 Jahre alt, zu singen. Andere stimmten ein, und für einen Augenblick füllte jugendliche Lebenslust den Bus. „In Gedanken waren wir wieder mitten im früheren Leben unserer Bewohner“, so Luis.
In der altehrwürdigen Kirche von Nieder-Moos erwartete die Gäste ein Programm mit Panflötistin Hannah Schlubeck, Harfenistin Silke Aichhorn und der Philharmonia Frankfurt unter Leitung von Juri Gilbo. Neben Werken von Mozart und Grandjany gaben humorvolle Anekdoten dem Konzert eine persönliche Note. „Wir verlieren beide täglich an Spannkraft“, witzelte Aichhorn über sich und ihr 40-Kilo-Instrument.
In der Pause packte die Gruppe auf dem Kirchhof ein Picknick aus. Abendessen, Nachtisch, Obst. „Organisation von A bis Z Top, da kann man nicht meckern“, lobte eine 85-Jährige. Für den ältesten Teilnehmer war es mehr als Musik: „Seit meine Frau und ich jedes Wochenende in die Kirche gingen, hat dieser Ort für mich etwas Besonderes. Auch wenn ich alles schon kenne, es ist immer wieder schön.“
Zurück im Haus Stephanus wartete gekühlter Sekt. „Weil es so schön war“, sagte eine 81-Jährige lachend. Am Folgetag blieb der Tenor unverändert: „Es war wunderschön. Danke für diesen Tag.“ Für Luis zeigt der Ausflug, „dass Lebensfreude und kulturelle Teilhabe auch im hohen Alter ihren Platz haben und dass ein Konzertbesuch manchmal mehr bewirkt als viele Worte.“
Fotos: Minh Luis
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