Im Interview: Warum die Band sich auf das Konzert am 30.12. freutHeimspiel für die Dirk Lindemann BigBand in der Stadthalle Alsfeld
ALSFELD (ol). Warum das Konzert in Alsfeld für sie etwas Besonderes ist und was das Publikum erwarten kann – das hat OL die Akteurinnen und Akteure gefragt. Berichtet wird auch die eine oder andere heitere Anekdote aus der Band-Geschichte.
Dirk Lindemann ist Kopf, Namensgeber, Arrangeur und Organisator der Dirk Lindemann BigBand. Der Wunsch, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, begleitet ihn schon sehr lange. In seinen Zeiten als Keyboarder bei tmj, The Music Jokers, also schon in den frühen 2000ern schmiedete er dafür Pläne – auch zusammen mit seinen damaligen Bandkollegen Andreas Berger und Stephan Haus, die heute in der Dirk Lindemann BigBand als Bassist und Schlagzeuger mit dabei sind. Anlass, die lang gehegten Pläne in die Tat umzusetzen lieferte Lindemanns 40. Geburtstag im Jahr 2018 – vorher wollte er das erste Konzert auf jeden Fall gespielt haben. Und das hat funktioniert: Im Januar 2017 spielte die Dirk Lindemann BigBand ihr erstes Konzert in der Stadthalle Bad Hersfeld.
Am 30. Dezember dieses Jahres stehen außer den drei Genannten auch Manuel Spahn, Michael Hopka, Jenny Wagner, Melanie Sordel-Klippert und Meike Emrich mit auf der Bühne – allesamt Künstlerinnen und Künstler, die man in der Alsfelder und Schwälmer Kulturszene schon öfter gesehen hat. Markus Privat (Ernst Hutter und die Original Egerländer Musikanten), Niklas Müller, Peter Sagurna (u. a. Heino) und Andreas Deichmann (Roland Kaiser) stellen den ergänzenden Bläsersatz dar und Robert Varady aus Lich glänzt an der Geige.
Warum Udo Jürgens?
Dass Udo Jürgens für seine Big Band ein großes Thema sein würde, stand für Dirk Lindemann schon lange fest. Er war Udo-Jürgens-Fan der ersten Stunde – natürlich nicht der von Udo Jürgens. Schließlich war Lindemann zur Zeit seines Grand-Prix-Erfolgs Merci Cherie noch lange nicht auf der Welt. Es geht eher um eine von Lindemanns ersten Stunden. Denn seine Eltern nahmen ihn mit auf ein Konzert des großen Idols – bei dem er allerdings mit seinen sechs Jahren einschlief. „Erst später, als ich erfahren habe, dass der Mann, der da am Klavier saß, für die Titelmusik von Tom und Jerry verantwortlich war, da hat es mich gepackt.“ Seitdem ist Udo Jürgens aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Lachend fügt er hinzu: „Danach habe ich noch ein bisschen engagierter Klavier geübt.“
Zu Gast in Alsfeld?
Ist die Dirk Lindemann BigBand in Alsfeld zu Gast? Das kann man eigentlich kaum behaupten – sie ist in Alsfeld zu Hause. Dirk Lindemann und Jenny Wagner haben in Alsfeld gewohnt und sind kulturell auch immer wieder hier aktiv, zum Beispiel in Zusammenhang mit der Alsfelder Marktspielgruppe. Andreas Berger wohnt im Gegensatz zu den beiden nach wie vor in der Stadt. Für Stephan Haus ist Alsfeld eine Art zweites zu Hause, in dem er schon lange Jahre in der Obergasse seine Musikschule, die Rock- und Popwerkstatt betreibt, in der Melanie Sordel-Klippert Gesang unterrichtet.
Für die Band wird das Heimspiel also besonders spannend. Mit der Dirk Lindemann BigBand waren sie schon über die Landesgrenzen hinaus unterwegs. Doch das heimische Publikum scheint doch etwas Besonderes zu sein. Andreas Berger meint dazu: „Jetzt können wir auch den Alsfeldern mal präsentieren, was viele andere Städte schon genossen haben. Ich bin neugierig, ob an dem Sprichwort über den Propheten im eigenen Lande was dran ist. Ich hoffe, es stimmt in unserem Falle nicht.“ Da der Kartenvorverkauf für das „Musikalische Feuerwerk“, so der Titel des Konzerts, gut angelaufen ist, scheinen sich diese Befürchtungen nicht zu bewahrheiten. Auch Manuel Spahn freut sich: „Mir bedeutet es sehr viel, in Alsfeld mit diesem Programm aufzutreten. Das zu präsentieren, macht mich mega stolz.“
Meike Emrich und Melanie Sordel-Klippert sind sich einig, dass das Spielen vor heimischem Publikum zwar schön, aber auch mit mehr Nervosität verbunden sei.
Spaß an der Musik – und am Miteinander
Besonders wichtig ist allen Beteiligten zu betonen, dass die Band, die Musik und das Miteinander sehr viel Spaß machen. Der „bunt zusammengewürfelte Haufen“ aus den unterschiedlichsten Charakteren sei natürlich schon per se Grund zur Freude, schildert Meike Emrich. Andreas Berger ergänzt: „Ich merke, wie schön das klingen kann, wenn man mit vielen Musikern auf der Bühne steht. Der Bläsersatz strahlt, der Ladys-Chor macht Hula … Das hat schon was Erhebendes.“ Dirk Lindemann stimmt ihm zu: „Wenn wir merken, dass das ausgearbeitete Arrangement funktioniert und die verschiedenen musikalischen Puzzlestücke ineinandergreifen, bekommt man an vielen Stellen echt Gänsehaut – da fängt der Spaß erst richtig an.“
Melanie Sordel-Klippert grinst und erzählt: „Außerdem gibt es die Kategorie Pleiten, Pech und Pannen, die für Erheiterung sorgt. Wie neulich in Dringenberg. Dirk und ich waren mitten in unserem Duett, als plötzlich eine Leinwand vor uns auf die Bühne runtergelassen wurde und uns vor den Blicken des Publikums verbarg. Ich dachte nur: Oh, die Videoleinwand! Jetzt wäre es Zeit, sie wenigstens anzuhalten. Hm, ist wohl keiner für zuständig. Schade, jetzt sind wir weg. Lustig war es trotzdem.“ Aus dieser Kategorie sorgt auch eine andere Geschichte immer wieder für bandinterne Lacher, besonders beim Damenchor. „Es war bei einem unserer ersten Konzerte. Plötzlich drehte sich ein Bandmitglied während des Stücks zu uns um. In seinem Gesicht war die Panik zu lesen. Wie sich herausstellte, war seine Anzugshose bei einer unbedachten Bewegung so weit gerissen, dass ein großer Fetzen vom Po bis zur Kniekehle herunterhing und im Wind der Nebelmaschine flatterte. Hilfe kam vom Personal backstage, das noch während des Lieds mit Sicherheitsnadel zur Hilfe eilte, sodass dem Publikum gar nichts aufgefallen ist“, schildert Meike Emrich. Jenny Wagner ergänzt: „Das Lustigste daran war, dass Dirk nichts mitgekriegt hat. Während die Sicherheitsnadeln gesteckt wurden und der Betroffene halb im Bühnenvorhang stand, wollte er gerne mit ihm zusammen die Show moderieren. Das ist in dem Moment nicht auf viel Gegenliebe gestoßen.“
Die Freude auf das Konzert ist groß
Ob es ähnliche Geschichten auch am 30. Dezember geben wird? Die Beteiligten hoffen jedenfalls auf einen störungsfreien Konzertverlauf. Ganz sicher im Gepäck haben sie eine große Portion Udo Jürgens, den ein oder anderen kleinen Abstecher zu anderen Künstlerinnen und Künstlern, genauso viel gute Laune auf der Bühne wie beim Publikum und ganz viel Spielfreude.
„Ich freue mich riesig, im heimischen Alsfeld mit unserer BigBand gemeinsam auf der Bühne zu stehen und die Titel von Udo Jürgens zum Besten geben zu dürfen. Ich freue mich sehr auf ein tolles Jahresabschlusskonzert.“
Tickets als Weihnachtsgeschenk
Tickets gibt es im Buchladen Lesenswert in Alsfeld sowie an allen bekannten VVK-Stellen. Außerdem online bei Reservix.
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