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Hüttentour im HochgebirgeDie Bergkameraden auf dem Meraner Höhenweg

GEMÜNDEN (ol). Sechs Freunde aus Gemünden haben kürzlich den herausfordernden Meraner Höhenweg erfolgreich absolviert, obwohl sie mit Gewittern und extremen Wetterbedingungen konfrontiert waren. Die Hüttentour führte sie durch die beeindruckende Texelgruppe und umfasste eine Gesamtstrecke von 92 Kilometern und 10.000 Höhenmetern.

Wie bereits in den vergangenen Jahren unternahmen sechs Freunde, die alle aus Gemünden stammen, laut einer Pressemitteilung von Klaus-Dieter Jensen im Juli eine Hüttentour in den Bergen. Diesmal sollte es der Meraner Höhenweg sein. Abschnitte des Weges sind vielen Südtirol-Urlaubern bekannt, komplett gegangen seien ihn dann doch wenige.

Ausgangspunkt der Tour war das Dorf Tirol. Anders als üblich, gingen die Bergkameraden den Weg entgegen dem Uhrzeigersinn an. So konnte man die Tagesetappen langsam steigern und sich einlaufen. Die ersten beiden Tage oberhalb des Passeier Tals, seien dann mit jeweils gut fünf Stunden Gehzeit auch noch recht entspannt gewesen. Erst am dritten Tag wurde die Tagesetappe dann länger. An diesem Tag verließ man für einen Schlenker über den sehenswerten Ulfaser Waalweg kurz den eigentlichen Höhenweg.

Dieser alte, historische Pfad diente einst zum Unterhalt der Bewässerungskanäle, die zur Bewirtschaftung der Felder notwendig waren. Nachdem die Wanderung bislang eine regelrechte Hitzeschlacht mit über 30 Grad gewesen war, erwartete man am Nachmittag des dritten Tages ein Gewitter. Das kam dann etwa eine Stunde bevor man das Tagesziel Gasthaus Zeppichl oberhalb Pfelders erreicht hatte, wie aus dem Nichts mit Starkregen und Sturm.

Bei so einem Unwetter hätte auch die beste Regenkleidung nicht geholfen und so musste in einem glücklich erreichten Unterstand abgewartet werden, bis Regen und Sturm etwas nachließen. Im schönen Gasthaus mit ausgezeichnetem Essen konnten sich die Bergkameraden dann für den nächsten Tag erholen.

Der vierte Tag brachte sie ins Hochgebirge. Über den Alpinsteig ging es hoch hinauf zur Stettiner Hütte. Auf dem Weg zum Gipfel geriet man wie am Tag zuvor in ein schweres Gewitter. Nur diesmal gab es keine Gelegenheit zum Unterstellen. So hoch am Berg sei dies kein Spaß gewesen. Da hieß es durchhalten und möglichst zügig weitersteigen. Kurz bevor man die Hütte erreichte, klarte es zum Glück dann wieder auf.

Einige Jahre zuvor hatte eine Lawine die schöne alte Hütte zur Hälfte weggerissen und sie war daraufhin neu erbaut worden. Der neu entstandene Zweckbau ohne Charme hätte jedoch nicht jedem gefallen.

Nach der Mittagsrast ging es noch ein Stück weiter hinauf zum Eisjöchl. Mit 2.908 Meter der höchste Punkt der Woche. Kurz darauf kam der 900 Meter tiefer gelegene und noch gut zwei Stunden Gehzeit entfernte Eishof in Sicht. Das Ziel dieses Tages. Nun folgten mit jeweils gut acht Stunden Gehzeit, 2.000 Höhenmetern und 20 Kilometern die beiden längsten Tage der Tour.

Zunächst ging es oberhalb des Pfossen- und Schnalstals entlang, bis man ins Vernatschtal abbog und in der Ferne wieder Meran zu sehen war. Man übernachtete an diesem Tag auf dem schön gelegenen Pirchhof. Der letzte Hüttenabend sei stets der schönste. Aber noch galt es den nächsten langen Tag zu bewältigen.

Direkt hinter dem Pirchhof begann die letzte Etappe dann mit der 1.000-Stufenschlucht. Der vielsagende Name hielt, was er versprach. Auch der Aufstieg zum Hochgang-Haus musste noch bewältigt werden. Aber schließlich war auch das geschafft und von nun an ging es überwiegend bergab. Über den Hans-Friedens-Weg, der nochmal eine herrliche Aussicht bot, gelangten die Bergkameraden wohlbehalten wieder zum Dorf Tirol, wo sie sechs Tage zuvor gestartet waren. Sie hatten in diesen Tagen auf dem Meraner Höhenweg die Texelgruppe umrundet und dabei 92 Kilometer mit rund 10.000 Höhenmetern zurückgelegt.

Da es so spät am Tag war, ging es erst am nächsten Tag auf die Heimfahrt, die man noch für eine Übernachtung in Kempten unterbrach. Das sei wieder ein schöner Abschluss der erlebnisreichen Urlaubswoche für die Bergkameraden gewesen.

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