So ist die aktuelle Lage des Rettungsdienstes im VogelsbergHilfsfrist kann im Vogelsberg nur zu 80 Prozent eingehalten werden
VOGELSBERG (akr). Wie schnell erhalten die Menschen im Vogelsberg durchschnittlich Hilfe? Wie sieht es generell mit der Hilfsfrist im Vogelsberg aus? Und wie stellt sich die Personalsituation im Rettungsdienst dar? Das sind nur einige Fragen, die die Fraktion Linke/Klimaliste in einer Anfrage im Kreistag stellte. Das sind die Antworten.
In der Regel soll der Rettungsdienst für Notfalleinsätze mit Sondersignal innerhalb von zehn Minuten ab Notrufeingang in 90 Prozent aller Fälle den Notfallort, der an einer öffentlichen Straße gelegen ist, erreichen – im Vogelsbergkreis kann diese Frist allerdings nur zu 80,06 Prozent (Stand 31.12.2022) eingehalten werden, wie der Kreis auf Nachfrage der Linken/Klimaliste mitteilt.
Das liege einerseits daran, dass die Anzahl der Hilfeersuchenden überdurchschnittlich zugenommen habe (demographischer Wandel, Pandemie, fälschliche Inanspruchnahme des Rettungsdienstes etc.), und andererseits daran, dass der Rettungsdienst derzeit nur über eine knappe Personalressource verfüge.
Die im Vogelsbergkreis tätigen Leistungserbringer – das sind der DRK-Rettungsdienst Mittelhessen und die Johanniter Unfall-Hilfe Regionalverband Mittelhessen – bringen die Patienten in die Häuser, die in einem hessenweiten Meldesystem (IVENA) als aktuell aufnahmebereit für diese Verletzung oder Erkrankung gemeldet sind.
„Da alle Krankenhäuser im Vogelsberg und darüber hinaus häufig wegen Überlastung einzelne Stationen oder Funktionsbereiche bei IVENA abgemeldet haben, ergeben sich zwangsläufig längere Fahrtzeiten“, heißt es weiter. Damit sei der Rettungsdienst zeitlich länger in einem Einsatz gebunden und es entstehe so eine Versorgungslücke in seinem eigenen Rettungsdienstversorgungsbereich. Dies habe in den letzten zwei Jahren deutlich zugenommen. Bei Notfalleinsätzen erhalten die Menschen im Vogelsbergkreis aber dennoch im Durchschnitt in sieben Minuten Hilfe.
Personalmangel als Hauptproblem
Das Hauptproblem im Rettungsdienst sei der Personalmangel. Laut Auskunft der Leistungserbringer JUH und DRK ist die Personalsituation im Rettungsdienst ganz allgemein extrem angespannt. „Der JUH gelingt es derzeit durch den überörtlichen Personaleinsatz von Beschäftigten aus den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Gießen, die beiden Standorte Ilbeshausen und Nieder-Ohmen zuverlässig zu besetzen“, schreibt der Kreis. Die angestrebte Verstärkung durch Stammpersonal im Vogelsberg sei bis heute mangels entsprechender Bewerber noch nicht erfolgt.
Beim DRK Rettungsdienst Mittelhessen gebe es derzeit eine Unterdeckung von rund sechs Vollzeitkräften über alle Berufsgruppen. „Die Qualifizierungsoffensive im Bereich der Rettungssanitäter hat für diese Berufsgruppe zu einer sicheren Personalverfügbarkeit geführt, im Bereich der Notfallsanitäter reichen die Ausbildungsbemühungen gerade so aus, um die laufende Fluktuation abfedern zu können. Derzeit kann die Personalsituation als angespannt, aber stabil bezeichnet werden“, heißt es seitens des Kreises.
Eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten sei aufgrund der für die Ausbildung bestehenden rechtlichen Vorgaben und der für eine qualifizierte Ausbildung erforderlichen Einsatzhäufigkeit absehbar nicht mehr möglich. Der DRK Rettungsdienst Mittelhessen bilde im Vogelsbergkreis bereits an der Obergrenze des vom Regierungspräsidium Darmstadt (zuständige Aufsichtsbehörde) akzeptierten Umfangs aus. „Eine Aufstockung des Personals aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt kann sicher ausgeschlossen werden.“
Eine Erhöhung der rettungsdienstlichen Vorhaltung stelle in nur wenigen Fällen eine Lösung dar, da das Hauptproblem des Rettungsdienstes über alle Leistungserbringer hinweg eben der Personalmangel sei. „Eine kurzfristige Erhöhung der Vorhaltestunden ist nach intensiven Gesprächen mit den Leistungserbringern und Kostenträgern daher zur Zeit ausgeschlossen. Wir versuchen derzeit die enorm angestiegenen Fehleinsätze zu verringern“, heißt es in der Antwort weiter.
Dazu sei es notwendig, dass die Notrufe in der Zentralen Leitstelle noch genauer abgefragt werden. Das Einsatzleitsystem wird daher um ein weiteres System, der Strukturierten Notrufabfrage, erweitert, was eine noch genauere Klassifizierung und Beurteilung ermögliche. „Es wird versucht, im Zusammenspiel mit dem Rettungsdienst viele Notarzteinsätze durch den Telenotarzt abzudecken, um die Ressource NEF nur für die wirklichen Notfälle zurückzuhalten.“
Neue Rettungswachen
Die Situation des Rettungsdienstes im Vogelsberg, was die baulichen Verbesserungen betrifft, stellt sich laut Kreis aktuell bereits deutlich stabiler dar, als in den vergangenen Jahren. So sind unter anderem neue Rettungswachen in Homberg Ohm, Herbstein, Kirtorf und Nieder-Ohmen entstanden und die Rettungswache in Freiensteinau ist in ein größeres Gebäude umgezogen, in dem nun auch ein 24/7 Betrieb möglich ist.
Derzeit stehen zudem noch der Neubau der Rettungswachen in Eulersdorf, in Schotten und perspektivisch der Neubau der Rettungswachen Grebenhain (am bisherigen Standort) und Freiensteinau an. „Für die Haupt-Rettungswachen des DRK RDMH in Alsfeld und Lauterbach werden ebenfalls derzeit die Grundlagen für eine Standortoptimierung und den Neubau dieser Wachen erarbeitet“, so der Kreis.
Die sind total überlastet, dementsprechend auch gelaunt bzw. z.t. agro drauf, ich traue nicht mehr da anzurufen seit über 1 Jahr für eine Pflegebedürftige und chronisch parkinson kranke Freundin, wenn es ihr Mal schlecht geht wegen den zig Medikamenten/Opiaten die sie einnimmt, wegen ihrer zig Krankheiten, 1x mal wurde mir sogar die Polizei auf den Hals gehetzt (incl. Anzeige)
Wurde deswegen nun auch verurteilt, absolut skandalös sowas.