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Diskussionsveranstaltung in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel„Nationale Minderheiten in Europa – eine Aufgabe für die EU?“

VOGELSBERG (ol). Zu einer interessanten Diskussionsveranstaltung mit dem Thema „Nationale Minderheiten in Europa – eine Aufgabe für die EU?“ hatte kürzlich die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich in die Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union in Brüssel eingeladen.

Teilnehmer der Gesprächsrunde waren Bernhard Gaida (Sprecher der Deutschen Minderheiten in Polen), Herbert Dorfmann (MdEP), Rainer Hofmann (Universität Frankfurt am Main), Gitte Hougaard-Werner, (Vorsitzende des Minderheitenrats der vier autochthonen nationalen Minderheiten in Deutschland) und Patrik Schwarcz-Kiefer, (Mitglied im Ausschuss der Regionen, Rat des Komitats Baranya in Ungarn) sowie Andre Frederic Goebels (vom Radio Contact in Belgien) als Moderator.

Der ministeriellen Einladung waren rund 100 Personen aus der europäischen Politik und unterschiedlichen Institutionen in Brüssel gefolgt, darunter als Ehrengast auch der aus Wiesbaden angereiste Vorsitzende des Deutsch-Europäischen-Bildungswerks in Hessen, Siegbert Ortmann.

Ortmann konnte im Rahmen eines Grußwortes seine eigenen Erfahrungen aus den vielen Begegnungen mit nationalen Minderheiten in Europa und deren aktuelle Situation schildern konnte, heißt es in der Pressemitteilung des Bund der Vertriebenen.

Er stellte hierbei fest, dass sich der von ihm vertretene Verband in Sachen „deutsche Minderheiten“ und Pflege von deren Kultur und Sprache seit über 30 Jahren bei den durchgeführten, und von der deutschen Bundesregierung geförderten Seminarreisen auf einer „erfolgreichen Spur“ bei dem Einsatz für Freiheit und Toleranz in den Demokratien im östlichen Europa befinde.

Siegbert Ortmann bei seinem Grußwort. Alle Fotos: privat

Zuvor begrüßte die Ministerin die Erschienenen und erläuterte auch den Anlass zu dem besonderen Thema dieser Veranstaltung. Dabei führte sie aus, dass das Land Hessen durch die vielen Heimatvertriebenen ebenso wie die Spätaussiedler einen engen Bezug zu den in ihrer alten Heimat verbliebenen Deutschen, die in unseren Nachbarstaaten als nationale Minderheiten leben, habe.

Im Übrigen durchziehe das Schicksal nationaler Minderheiten mit ihrem kulturellen Reichtum die europäische Geschichte und repräsentiere besonders eindrucksvoll das Motto der Europäischen Union: nämlich in Vielfalt geeint.

Auch habe die besondere historische Beziehung zu den deutschen Minderheiten im Osten und deren Potential als Brücke zur Völkerverständigung die Hessische Landesregierung in Ihrem Koalitionsvertrag ausdrücklich gewürdigt und sich darauf verpflichtet, nach Möglichkeiten zu suchen, um die Kulturarbeit deutscher Minderheiten in Europa zu unterstützen.

Ministerin Lucia Puttrich und Vorsitzender Siegbert Ortmann

„Europa wird stark durch die Existenz von autochthonen Minderheiten geprägt“, so Ministerin Puttrich und deshalb sei sie an diesem Abend besonders über den Kreis der Diskutanten mit ihren unterschiedlichen Perspektiven erfreut.

Und so wurde letztendlich in der rund 2-stündigen Podiumsdiskussion deutlich, dass sich die Situation der Minderheiten in Europa nach wie vor sehr unterschiedlich darstelle und die EU darum bemüht sein sollte, mehr für den Schutz und die Förderung der nationalen Minderheiten zu tun.

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