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Vorstellung des Alsfelder Wintermärchens "Hans im Wald"Ein Wald voller märchenhafter Begegnungen

ALSFELD (akr). Sich einfach mal eine kreative Pause gönnen? Nicht mit Johanna Mildner und Jenny Wagner. Kaum begeisterte ihr für das 800-jährige Bestehen der Stadt konzipierte Jubiläumsmarktspiel die Zuschauer, widmete sich das Duo zugleich dem nächsten Schauspiel-Highlight – und zwar dem diesjährigen Wintermärchen „Hans im Wald“. Einen kleinen Vorgeschmack gab es am Freitagmorgen im Alsfelder Rathaus.

Zwergnase, das tapfere Schneiderlein, der gestiefelte Kater oder die Regentrude – sie alle waren bereits zu Gast auf der Bühne in der Alsfelder Stadthalle, die sich in diesem Jahr in einen Märchenwald verwandeln wird und in dem auch zahlreiche märchenhafte Begegnungen nicht ausbleiben werden. In diesem Jahr erinnern Johanna Mildner und Jenny Wagner an das Grimm-Märchen „Hans im Glück“, was der Titel „Hans im Wald“ auch schon vermuten lässt. Doch wer die beiden Frauen kennt, der weiß, dass sie durch die Marktspielgruppe eine ganz eigene Version zum Leben erwecken werden.

Im Gegensatz zu Hans im Glück, der auf seinem Weg nach Hause vielen verschiedenen Menschen begegnet, trifft Mildners und Wagners Hans unterwegs auf bekannte und unbekanntere Märchenfiguren. Und nicht nur das: er lernt auch den Waldgeist Kapu kennen, der all seine magische Energie aufgebraucht hat, als er Hans in den Märchenwald hineingelassen hat.

Denn eigentlich will Hans den Märchenwald nur durchqueren, um nach seiner abgeschlossenen Ausbildung zurück nach Hause zu gelangen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Raus kommt er nämlich nur, wenn er dem Waldgeist etwas zu essen bringt – etwas Bestimmtes. Nur so kann Hans Kapus magische Kräfte wiederherstellen und den Weg aus dem Wald finden.

Eine Collage aus mehreren Märchen

Genau auf dieser Suche nach den weihnachtlichen Leckereien, die Kapu so liebt, trifft Hans auf die verschiedensten Märchenfiguren – sei es Rotkäppchen, der böse Wolf, Schneewittchen oder Hänsel und Gretel, die ihm helfen, diese kniffelige Aufgabe zu lösen. Auch auf Gastauftritte von weniger bekannten Märchenfiguren dürfen sich die Besucher freuen. „Hans sorgt auch dafür, dass die Märchen so enden, wie sie enden“, erzählte Mildner auf der Pressekonferenz im Rathaus, während das Gesicht ihrer Intendantin-Kollegin Wagner nur auf ihrem Laptop zu sehen war.

Wagner ist nämlich bereits seit einiger Zeit in Italien, weshalb sie das Wintermärchen gemeinsam online schreiben mussten. „Die Konzeption haben wir noch zusammen am Schreibtisch gemacht“, erzählte Mildner, die natürlich nicht mit leeren Händen ins Rathaus kam, schließlich ist es bereits Tradition, dass sie ein kleines Miniaturbühnenbild im Gepäck hat.

Ein kleines Miniaturbühnenbild durfte natürlich nicht fehlen.

Während die kleine Variante von Mildner gebastelt wurde, ist für das richtige Bühnenbild in diesem Jahr wieder Inge Zuschlag verantwortlich. „Dieses Mal war es sehr viel Malerei“, erzählte Zuschlag. Bei der Regentrude wurden die kunstvollen Bühnenbilder hingegen aus Pappe angefertigt, „ich habe viel schnippelt und geklebt“, erinnerte sich die Künstlerin zurück. Viele Quadratmeter Stoff wurden für „Hans im Wald“ von ihr an ihrem Küchentisch bemalt – und zwar mit Abtönfarbe. „Man darf sich dabei keine Fehler erlauben, das war sehr aufwendig“, erzählte die Künstlerin.

Das Bühnenbild besteht in diesem Jahr zum Großteil aus Stoffbahnen, die von Inge Zuschlag bemalt wurden.

Zu den altbekannten Wintermärchen-Gesichtern zählt auch Schneidermeisterin Ruth Henkel, die aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Pressekonferenz teilnehmen konnte. Sie wird wieder dafür sorgen, dass sich die Schauspieler auch optisch in ihre Figuren verwandeln. „Einige Kostüme sind bereits vorhanden, die dann auf die entsprechenden Darsteller angepasst werden“, erklärte Mildner. Aber auch auf viele neue modische Kreationen dürfen sich die Zuschauer freuen.

Was die Besetzung angeht, gibt es in diesem Jahr eine „kolossale Veränderung“, wie Mildner beschrieb. Auf einige altbekannte Gesichter müssen die Zuschauer verzichten, dürfen sich aber zugleich auch über neue freuen, die schon beim Jubiläumsmarktspiel mitgewirkt haben. Mit „Hans im Wald“ werden sie dann ihr „Stadthallenbühnen-Debüt“ feiern, freute sich Mildner. Die Besetzung in diesem Jahr: Johann Kraus, Jussi Dimroth, Fee Pabst, Silvia Völker, Stefan Hädicke, Helmut Berger, Timea Kneip, Jette Ehrhardt-Gerst, Merit Ehrhardt-Gerst, Emil Dimroth und Holger Meier-Schabl.

Karten für die öffentlichen Aufführungen sind ab sofort im Vorverkauf im Buchladen Lesenswert erhältlich. Kinder zahlen zehn Euro, Erwachsene 18 Euro. „Die Karten wären auch ein schönes Nikolas-, oder Weihnachtsgeschenk“, merkte der Rathauschef an. Für die Schulvorstellungen wurden übrigens bereits 1.600 Karten verkauft, wie Simone Schneider von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing berichtete – und dabei handelt es sich nicht nur um Schulen aus Alsfeld. „Wir hoffen natürlich, dass auch die öffentlichen Termine so toll besucht werden“, so Mildner im Namen des gesamten Wintermärchen-Teams.

Die Termine der Aufführungen in der Alsfelder Stadthalle:

Samstag, 17. Dezember, 18 Uhr
Sonntag, 18. Dezember, 15 Uhr
Montag, 26. Dezember, 15 Uhr
Dienstag, 27. Dezember, 18 Uhr

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