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SPD-Direktkandidat Felix Döring im Gespräch„Die direkten Gespräche liegen mir am Herzen“

ALSFELD (akr). Felix Döring möchte in den Deutschen Bundestag. Der 30-Jährige aus Pohlheim ist der Direktkandidat der SPD für den Wahlkreis 173 – also Gießen und einen Teil des Vogelsbergs. Trotz seines jungen Alters ist er schon seit über zehn Jahren politisch aktiv. Welche Themen ihm am Herzen liegen, was ihm im Wahlkampf besonders wichtig ist und was ein Bollerwagen damit zu tun hat.

„Der Junge macht das“ – dieser Slogan ziert die Wahlplakate des SPD-Politikers, der für den Wahlkreis 173 in den Bundestag einziehen will. Felix Döring ist gerade einmal 30 Jahre alt. Er ist Lehrer an einer integrierten Gesamtschule in Hungen, unterrichtet dort Sport sowie Politik und Wirtschaft. Aktuell jedoch nicht mehr. Für den Wahlkampf ist er nämlich freigestellt – auch in Sachen Gehalt, wie er erzählt. Die heiße Phase des Wahlkampfes hat längst begonnen. „Mein Terminkalender ist von morgens bis abends gefüllt“, lächelt der Gießener, als er am Freitag an seinem SPD-Stand auf dem Alsfelder Marktplatz mit den Bürgern ins Gespräch kommen will.

Auch wenn es anstrengend ist, Freizeit gerade ein Fremdwort ist, macht er es gerne und bereitet es ihm Freude, denn das direkte Gespräch mit den Bürgern sei für ihn eine Herzensangelegenheit. Auch über die Sozialen Medien sei er immer erreichbar und stehe den Bürgern Rede und Antwort. „Auf den Flyern steht auch meine Handynummer, man kann mich also gerne anrufen oder über Whatsapp kontaktieren“, sagt er. Sollte er in den Bundestag gewählt werden, würde er die Nähe zu den Bürgern auch weiterhin beibehalten. „Die direkten Gespräche liegen mir am Herzen.“

Der, mit dem Bollerwagen

Das Herzstück seines Wahlkampfes seien aber seine Touren mit dem Bollerwagen, mit denen er stundenlang durch die Städte und Dörfer zieht, um die Menschen zum Gespräch einzuladen und an seinen Info-Stand zu locken – mit Lautsprecher und Mikrofon bewaffnet. „Ich möchte auch in den kleinen Ortschaften zeigen, dass ich da bin“, erklärt er. Denn der ländliche Raum ist auch ein ganz wichtiger Punkt seines Wahlprogramms.

„Wir müssen es schaffen, dass im Land und in der Stadt gleichwertige Lebensverhältnisse herrschen“, betont er. Während größere Orte von der dortigen Infrastruktur profitieren, seien die Menschen im eher ländlichen Raum oft vor enorme Herausforderungen gestellt. Die Infrastruktur müsse erhalten und ausgebaut werden – von Bus – und Bahnverbindungen bis hin zum Glasfaserausbau.

Unterstützt wird Felix Döring von heimischen Sozialdemokraten. Am 17. September wird er wieder mit einem Stand auf dem Marktplatz vertreten sein.

Felix Döring will in den Bundestag, weil es „ganz viel zu tun gibt.“ Als Lehrer liegt im besonders auch das Thema Bildung am Herzen. Seiner Meinung nach sollte der Bund viel mehr Geld in diesen Bereich investieren. Für ihn habe die Investitionen in Bildung oberste Priorität. „Niemand wird zurückgelassen“ müsse der Grundsatz einer sozialdemokratischen Bildungspolitik sein.

Die Zukunft brauche Bildung. Kitas, Schulen und auch Hochschulen müssten in Sachen Digitalisierung besser ausgestattet sein, so gibt es beispielsweise noch immer kein flächendeckendes WLAN an Schulen. Kleinere Klassen, mehr Personal, kostenlose Bildung von der Kita bis zum Meister – für Döring braucht es eine Bildungsoffensive in Deutschland.

Das dritte Thema, das dem ehemaligen Gießener Stadtverordneten besonders am Herzen liegt, betrifft die Gesundheit, beziehungsweise medizinische Versorgung. „Die Zwei-Klassen-Medizin muss abgeschafft werden“, betont er. Gesundheit müsse für alle da sein. Deshalb fordert er eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen, ohne Beitragsbemessungsgrenze – „auch Politiker und Beamte.“

Politisch aktiv in Gießen

Dass Döring gerade einmal 30 Jahre alt ist, spiele für ihn keine Rolle – und würde es auch für andere nicht. „viele finden es toll, dass sich junge Menschen politisch engagieren“, erzählt er, „und den Altersdurchschnitt im Parlament zu senken ist sicher nicht schlecht“, lächelt der Sozialdemokrat, der auf der Fahrt von Gießen nach Alsfeld wieder einmal festgestellt habe, wie groß sein Wahlkreis ist.

Eine wirkliche Verbindung zum Vogelsberg habe er noch nicht, durch den Wahlkampf habe er ihn aber schon besser kennenlernen können. „Es wäre falsch zu sagen, dass ich eine große Verbindung hierher habe“, betont er. Politisch aktiv ist er schließlich in Gießen. Dort ist der ehemalige AStA-Sprecher stellvertretender Vorsitzender des SPD-Stadtverbands Gießen sowie Referent für politische Bildung im Unterbezirksvorstand der Gießener Sozialdemokraten.

Mitglied der SPD ist er seit 2008. Und er ist nicht der einzige in der Familie, denn auch sein Vater ist ein langjähriger Sozialdemokrat. „Es gibt Bilder von mir, da habe ich als Baby einen SPD-Strampler an“, lacht er. Dass sein Vater auch Mitglied der SPD ist, sei für ihn aber nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen. „Ich wollte mich einfach gerne engagieren und hab mir zuerst die SPD angeschaut“, erzählt der Direktkandidat. Das habe ihm so gut gefallen, dass er sich für die Sozialdemokraten entschied.

13 Jahre ist das mittlerweile her. Nun will der Lehrer die nächste politische Etappe erreichen: Den Deutschen Bundestag – denn es gebe schließlich noch ganz viel zu tun, wofür er sich einsetzen will. „Ich glaube ich kann da sehr hartnäckig sein“, lächelt er.

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