Stabwechsel beim THW Alsfeld: Steffen Zulauf folgt auf Jochen Weppler - zahlreiche EhrungenEin würdiger Nachfolger für große Fußstapfen
ALSFELD (akr). Jochen Weppler hinterlässt große Fußstapfen. Seit 2003 war er der Ortsbeauftragte für den THW-Ortsverband in Alsfeld, stellte jederzeit die Einsatzbereitschaft seines Teams sicher. Nach 18 Jahren wurde er am Montag feierlich verabschiedet und sein Nachfolger Steffen Zulauf ins Amt eingeführt, der von nun an die Verantwortung trägt, die Weppler all die Jahre übernommen hatte.
Es ist schon ein ganz besonderer Termin gewesen, der am Montag im Sitzungssaal des Alsfelder Rathauses stattfand – und zwar der Amtswechsel an der Spitze des THW Ortsverbandes Alsfeld. Kein Wunder also, dass zahlreiche Gäste an dieser Feierlichkeit teilnahmen, sich bei Jochen Weppler für sein jahrelanges Engagement und seine geleisteten Dienste bedankten und seinem Nachfolger Steffen Zulauf alles Gute für die Zukunft wünschten und sich auf eine gute Zusammenarbeit mit ihm freuten. Dazu aber später mehr.
Zunächst aber nochmal eine kurze Erklärung, was genau ein Ortsbeauftragter (OB) eigentlich ist. Der Ortsbeauftragte ist der Dienststellenleiter des jeweiligen THW Ortsverbandes. Er leitet ihn in eigener Verantwortung. Das oberste Ziel seiner Arbeit ist, dass die ganzen Einheiten jederzeit Einsatzfähig sind. Er ist aber nicht nur für die Einsatzbereitschaft verantwortlich, sondern auch für den Ausbildungsstand seiner Helfer. Der OB ist im Einsatzfall der Ansprechpartner für die Gefahrenabwehrbehörden und sonstigen Bedarfsträger im Zuständigkeitsbereich seines Ortsverbandes.
Viele Gäste aus der „Blaulichtfamilie“ waren zu diesem besonderen Anlass erschienen. Fotos: akr
Einer der zahlreichen Gäste war Marcus Hantsche, THW-Landesbeauftragter für Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland, der sich im Namen des Technischen Hilfswerk freute, diesen feierlichen Amtswechsel vollziehen zu dürfen. Er bedankte sich nicht nur bei den Mitgliedern des THW für ihre Leistungen, sondern auch für die Zusammenarbeit mit anderen Spielern aus dem Bereich der Gefahrenabwehr – sei es das Deutsche Rote Kreuz, die Feuerwehr, die Polizei oder aber die Bundeswehr.
Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit sei für das THW von extremer Bedeutung – gerade in einem solch großen Einsatz, wie man ihn aktuell im Ahrtal habe. „Viele Kameraden – auch aus Alsfeld – haben schon eine etliche Zeit im Ahrtal verbracht, das ist besonders wichtig, weil wir damit auch zeigen können, was unsere Leistungsfähigkeit ist“, betonte Hantsche. Das habe aber auch immer den Wehrmutstropfen dabei, dass das ein großes Schadensereignis ist.
Marcus Hantsche, THW-Landesbeauftragter für Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland.
Das THW habe dort in den vergangenen Wochen rund 1,5 Millionen Stunden geleistet. „Diese Solidarität, die wir im Landesverband haben, ist extrem wichtig“, so Hantsche, der sich auch über die tolle Rückmeldung freute, die das THW dafür erhalten habe, „denn das, was wir tun, wird dadurch auch gesehen“, betonte er. Dafür brauche es aber einen funktionierenden Ortsverband, in dem alle anpacken, ein Team sind – so wie es eben in Alsfeld der Fall ist, dank Jochen Weppler, der das Team bereits seit 2003 zusammenhält. „Gerade in einer Zeit, die wirre Blüten trägt, ist es wichtig zu zeigen, dass Hilfe da ist und sie auch funktioniert“, betonte Hantsche – genau das habe Weppler maßgeblich gezeigt.
Ehrungen für besondere Leistungen
Hantsche war aber nicht nur angereist, um Weppler zu verabschieden, sondern auch um Ehrungen für besondere Leistungen im THW auszusprechen. So wurden Niklas Suntheim und Friedrich Stoll mit dem Helferzeichen in Gold, Jonas Ratz, Dominik Bodenstein und Andreas Ruhl mit dem Helferzeichen in Gold mit Kranz ausgezeichnet. Allesamt legen sie ein „überdurchschnittliches Engagement“ an den Tag.
Die Geehrten.
Wie zum Beispiel Niklas Suntheim, der sich um die Jugendarbeit im THW kümmert, sie nach einem kompletten Stillstand neu aufgebaut habe und nun die Junghelfer betreut und in verschiedenen Bereichen ausbildet. Oder aber Friedrich Stoll, der nach seiner Zeit im Hauptamt das THW nun auch im Ruhestand weiterhin ehrenamtlich unterstützt, seine Erfahrungen einbringt und zum Helfersprecher gewählt wurde und eine tragende Rolle für den OV übernommen habe.
Geehrt wurde auch Dominik Bodenstein, erster Vorsitzender des Fördervereins, der sich in allen Bereichen überdurchschnittlich engagiere und eine ganze Reihe verantwortungsvoller Tätigkeiten übernimmt. Andreas Ruhl, der als Baufachberater unter anderem die Einsatzleitung und die THW-Einheiten insbesondere in Fragen der Baukunde und Einsatztaktik bei Bauwerksschäden berät, sei ein Mensch, der nie aufgibt. „Sie bringen ein großes Organisationstalent mit und ihre Zuverlässigkeit zeichnet sie aus“, lobte der Landesbeauftragte.
Nicht zu vergessen: Jonas Ratz, stellvertretender Ortsbeauftragter, der nicht nur ehrenamtlich, sondern auch Hauptamtlich im THW arbeitet. Mit hoher Motivation habe er eine Reihe von Aufgaben übernommen und die Verwaltung mit aufgebaut. „Sie sind ein wertvoller Ansprechpartner, sie erkennen Problemstellungen, lösen sie und eröffnen neue Wege und sind zu einer tragenden Stütze im Ortsverband geworden“, so Hantsche.
Jonas Ratz bekam das Helferzeichen in Gold mit Kranz.
Während Jochen Weppler anschließend die Ehrenurkunde erhielt, gab es für seinen Nachfolger Steffen Zulauf die Berufungsurkunde. „Ich darf Ihnen ganz herzlich für ihre Bereitschaft, dieses Amt zu übernehmen, danken – Sie haben ein tolles Team“, freute sich Hantsche, der ihm viel Freude, Glück und Erfolg in seinem neuen Amt wünschte. Anschließend wollte sich natürlich auch Weppler für die Ehrung und Ansprache bedanken, und auch bei allen, die ihn all die Jahre auf seinem Weg begleitet haben – allen voran seiner Frau Claudia, ohne deren Unterstützung er dieses Amt nicht hätte ausüben können.
Wepplers Nachfolger Steffen Zulauf.
Viele Gäste, viele Grußworte
Grußworte von den so zahlreich erschienenen Gästen durften an diesem besonderen Ereignis auch nicht fehlen. „Wenn man in Alsfeld Dienst tut, kommt man an ihnen nicht vorbei“, begann Bürgermeister Stephan Paule seine Ansprache. Jochen Weppler ist nämlich nicht nur seit 35 Jahren Mitglied im THW, sondern auch darüber hinaus in vielen Bereichen ehrenamtlich aktiv.
Seit 2009 ist er Vorsitzender des Geschichts- und Museumsvereins, 2002 bis 2008 war er Sitzungspräsident des ACC, er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, beim DRK Kreisverband Alsfeld und war zehn Jahre als Ortsgerichtsschöffe tätig. Dieses ehrenamtliche Engagement, für das sich Paule im Namen der Stadt recht herzlich bedankte, wurde auch schon mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Paule bedankte sich auch bei Steffen Zulauf, der elf Jahre lang Wepplers Stellvertreter war, für die Bereitschaft, das Amt zu übernehmen. „Ich bin mir sicher, dass du trotz dieses guten Vorgängers auch Gutes und Großes im Amt leisten wirst“, betonte Paule.
Bürgermeister Stephan Paule.
Landrat Manfred Görig erinnerte sich zurück an den Bücking-Brand 2013, an dieses „einschneidende Erlebnis“, wo auch das THW eine super Arbeit geleistet habe oder aber an die Flüchtlingssituation 2015, als innerhalb kürzester Zeit für 1000 Flüchtlinge eine Unterkunft geschaffen wurde. „Ohne den THW-Fachberater hätte das nicht funktioniert“, so Görig. Weppler Nachfolger werde in große Fußstapfen treten – da es sich aber bei Steffen Zulauf um einen Romröder handelt, traut ihm das der Landrat auch „locker zu“.
Den Dank der evangelischen Kirchengemeinde überbrachte Pfarrer Peter Remy. „Es ist mir ein Herzensanliegen heute hier zu sein.“ Remy erinnerte sich an eine besondere Abseilübung des THW Alsfeld – und zwar als diese sich vom Turm der Walpurgiskirche abseilte und ihre Fähigkeiten demonstriert. Das sei nicht nur spektakulär, sondern auch ein symbolisches Bild gewesen. Wenn Opfer, die Hilfe vom THW erfahren haben, manchmal sagen „euch schickt der Himmel“, dann seien damit die Einsätze trefflich beschrieben. „Euch schickt wirklich der Himmel. Möge Gott euch in allen Einsätzen hüten“, so der Pfarrer.
Gute Weichen für die Nachfolge
Thomas Wagner, Leiter der Polizeistation Alsfeld betonte, dass die Geschehnisse aus den letzten sieben Wochen gezeigt haben, dass man für große und schwierige Ereignisse Strukturen und Menschen braucht, die sich engagieren. Das zeige sich auch immer wieder vor Ort. „Die Polizei Alsfeld ist froh, dass wir sie hier haben.“
Thomas Wagner und Heinrich Muhl.
Als Vertreter der Bundeswehr war Heinrich Muhl zu Gast. Man habe gute Weichen für die Nachfolge gestellt. „Bei Steffen weiß ich, dass der Stab an den richtigen Mann geht“, so Muhl – als Techniker gehöre er einfach ins Technische Hilfswerk. An die Grußworte schloss sich schließlich noch Andreas Fischer vom DRK Alsfeld an, der sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Nachfolger freute und Kreisbrandinspektor Sven Holland, der betonte, dass man sich auf das THW in Alsfeld immer verlassen könne.
Abschließend bedankte sich auch noch Dominik Bodenstein im Namen des ganzen Teams und des Fördervereins bei Weppler. „Wir blicken in Dankbarkeit zurück, auf all die Jahre, in denen du dem THW Alsfeld ein Gesicht gegeben hast. Du hast den Ortsverband geprägt“, so Bodenstein. Mit Leidenschaft habe sich Weppler für die Dinge eingesetzt, die im am Herzen gelegen haben, ihm sei es immer wichtig gewesen, dass das THW am Standort Alsfeld eine gute Perspektive habe.
Dominik Bodenstein und Jochen Weppler.
Nun blicke man mit Zuversicht in die Zukunft, denn mit Steffen Zulaufe habe man einen erfahrenen und engagierten Nachfolger gefunden. „Wir freuen uns, dass du dich bereit erklärt hast, die Funktion des Ortsbeauftragten zu übernehmen. Wir gratulieren dir herzlich und wünschen dir alles Gute für die vielen Herausforderungen, die auf dich warten werden“, so Bodenstein. Zulauf bedankte sich, „ich glaube wir sind auf dem richtigen Weg, wir sind gut aufgestellt“ – der Zukunft des THW sehe er sehr positiv entgegen.
Was wäre diese Veranstalldung ohne die schönen Uniformen mit den Orden und Abzeichen es ist wie zu Kaisers zeiten. Keiner kennt sie aber es ssieht Geil aus.