ALSFELD (ls). Die Freude war groß, als Viktoria Wahl vor einigen Tagen einen ganz besonderen Brief aus dem Briefkasten holte, einen Brief direkt aus dem Buckingham Palace in London, unterzeichnet von der Queen.

Die britischen Royals hatten wahrlich kein einfaches Jahr: Am 9. April starb Prinz Philip, der Gemahl der Queen, im Alter von 99 Jahren friedlich im Schlaf. „Nach 74 Ehejahren hat die Queen ihren Mann verloren, das hat mit sehr leid getan“, schildert die Alsfelderin Viktoria Wahl ihre damaligen Gedanken. „Je älter die Menschen werden, desto eher fallen sie in ein tiefes Loch, wenn der Partner wegfällt.“ Genau aus diesem Grund hat sich Wahl überlegt, in einem Brief an die Queen tröstende Worte aus Alsfeld zu senden.

Schon als Viktoria Wahl den Briefkopf sah, wusste sie: Das ist etwas Besonderes. Foto: Wahl

Nachdem die Queen dann noch ihren 95. Geburtstag feierte, wurde die Idee in die Tat umgesetzt. In dem Brief gratulierte sie der Queen nicht nur zu ihrem Geburtstag, sondern fand außerdem tröstende Worte und drückte ihr Beileid zum Tod von Prinz Philip aus. „Ich wollte ihr einfach ein paar nette Worte mit auf den Weg geben, die von Herzen kommen und habe ihr geraten, dass sie ihren Humor nicht verlieren darf und nicht alles so schwarz ist, wie es anfangs manchmal scheint“, erzählt Wahl. Das wären, so sagt sie, Worte gewesen, die ihr selbst nach dem Tod ihrer Mutter geholfen hätten, an die die Queen sie erinnert.

Offenbar hat Wahl dabei die richtigen Worte gefunden, denn zu ihrer eigenen Überraschung fand sie einige Wochen später einen Brief mit dem Stempel des Buckingham Palace in ihrem Briefkasten. „Mit einer Rückantwort habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagt Wahl. Um so größer sei die Freude darüber gewesen. „Da sieht man mal, was man alles aus Alsfeld erreichen kann.“

Täglich, so erzählt sie, bekomme die Queen über 300 Briefe, nicht jeder Brief werde beantwortet. Auch wenn es sich hier nicht um einen handgeschriebenen Brief der Queen selbst, sondern vielmehr um eine vorgedruckte Dankes-Karte handele, hat Wahl einen Luftsprung vor Freude gemacht. „Solche Briefe bekommt man nicht jeden Tag“, sagt sie.

Die Karte, die Viktoria Wahl erreichte.

Der erste besondere Brief ist das übrigens nicht für Wahl, schon vorher hat die Alsfelderin dem ein oder anderen prominenten und bekannten Menschen geschrieben – so wie beispielsweise Bundeskanzlerin Angela Merkel – und siehe da: auch hier gab es Antworten. „Man muss sich nur trauen“, rät Wahl.

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