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Neue Teststation in der Obergasse ausgebucht - Verhaltener Ansturm durch KundenModellprojekt gestartet: Alsfeld ist wieder geöffnet

ALSFELD (sd/tsz). Alsfeld ist Corona-Modellstadt – und ist als erste von drei Modellkommunen an diesem Donnerstag in das Projekt gestartet. Mit einer Teststrategie, einem zusätzlichen Testcenter in der Innenstadt, allen bekannten Corona-Beschränkungen und Hygieneauflagen haben fast 30 Einzelhändler in der Stadt wieder geöffnet. Wie läuft das Ganze in der Praxis ab? Wie war der erste Tag für die Einzelhändler – und wie war er für die Kunden? Ein Blick in die geöffnete Innenstadt.

Erst zum Schnelltest und dann auf Shoppingtour durch die Alsfelder Innenstadt: Das ist ab diesem Donnerstag in Alsfeld möglich, denn als eine von drei hessischen Städten wurde Alsfeld zur Modellkommune benannt und darf ähnlich wie Tübingen in der Praxis testen, wie Öffnungen der Einzelhändler mit einer bestehenden Teststrategie in die Pandemie möglich sind – jedenfalls solange es das Infektionsgeschehen im Vogelsberg zulässt. Sollte das Infektionsgeschehen so stark ansteigen, dass die Inzidenz im Kreis an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 200 liegt, muss das Projekt abgebrochen werden.

Die Vogelsberger Inzidenz lag an diesem Donnerstag zum Start des Modellprojekts bei 126,8 – deutlich unter der Marke von 200. Zunächst öffnete die Stadt also in kleinen Schritten. Fast 30 Einzelhändler warteten in der Stadt auf die Kunden, doch der große Andrang am Vormittag bleib zunächst eher aus. Einzig die Testzentren waren ausgebucht – insbesondere das DRK-Testcenter in der Obergasse. Bis 11.30 Uhr gab es dort keinen freien Termin, im fünf-Minuten-Takt wurde getestet.

Das Testcenter in der Obergasse war zum Start des Projekts gut besucht – sogar ausgebucht, sodass zwischenzeitlich spontan mehr Kapazitäten geschaffen wurden.

Zusätzlich dazu stehen den Menschen außerdem die das DRK-Testzentrum an der Stadthalle und das Testcenter der City Ambulanz Georg-Dietrich-Bücking-Straße zu Verfügung. Das Testen gehört zur Teststratege der Stadt: Bevor man in die Alsfelder Geschäfte darf muss man in einem der drei eingerichteten Testcenter einen Schnelltest machen – nur mit negativem Test darf man rein. Auch die Mitarbeiter aus dem Einzelhandel müssen einen negativen Schnelltest vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist.

Allen bis etwa 15 Uhr wurden in der Obergasse um die 118 Menschen getestet. An diesem Donnerstag habe man allerdings auch spontan reagieren müssen, da Passanten ohne vorherige Anmeldung gekommen seien, erklärte Alsfelds DRK-Kreisgeschäftsführer Thorsten Ellrich und bittet nochmals um vorherige Anmeldung über das Online-Portal, damit es vor dem Testcenter nicht zu großen Menschenansammlungen komme. Schon zum Wochenende wolle man reagieren und die Testkapazitäten von 600 auf 700 erhöhen.

Nur unter Vorlage eines negativen Testergebnisses geht es in die Läden.

Schon bevor das Projekt startete erklärte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, dass man im weiteren Verlauf des Projekts die Testkapazitäten auf bis zu 2.000 Schnelltests erhöhen könne, man allerdings zunächst kleinere Schritte gehe. Aus diesem Grund bleiben auch die Gastronomien zunächst noch geschlossen. Zunächst soll getestet werden, ob der Einzelhandel Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen hat – und ob Öffnungen möglich sind oder nicht.

Schon am Mittwoch will man ein erstes Zwischenfazit ziehen, danach soll weiter geschaut werden und über weitere Öffnungsschritte nachgedacht werden – insbesondere über die Öffnung der Gastronomie. Auch machen bislang nicht alle Einzelhändler bei dem Projekt mit, die dann künftig noch folgen könnten – mal von den Geschäften die ohnehin hessenweit geöffnet haben wie Metzgerei, Feinkost, Bäckereien, Buchhandlungen, Apotheken, Friseuren und vielen weiteren abgesehen.

Diese Alsfelder Geschäfte nehmen am Modellprojekt teil

21 Gedanken zu “Modellprojekt gestartet: Alsfeld ist wieder geöffnet

  1. Ich bin spät dran und werde für diesen Kommentar wenig Likes bekommen, aber das ist mir egal: Dieser Moedellversuch ist kompletter Bullsh*t! Würde man Geschäfte unter den Hygieneregeln aus dem Herbst öffnen lassen, dort eine Maskenpflicht haben und draußen, in der Fussgängerzone das Schnabeltragen wieder abschaffen, es würde sich rein gar nichts ändern. Jetzt lässt man sich in der Nase rumprokeln, wenn man negativ getestet ist, muss man trotzdem mit Maske und Abstand herumlaufen, unter lauter anderen negativ Getesteten. Was soll das denn? Draußen an der Luft ist die Infektionsgefahr nahe Null, und die Hygienekonzepte von Geschäften und Gastronomie haben im Sommer doch auch funktioniert. In geschlossenen Räumen mit hoher Belegung und fehlender Lüftung wird sich infiziert, nirgends sonst. Dieses Lockerungskonzept ist gar keins. Es ist eine Beruhigungspille, damit die Leute nicht durchdrehen und die Ladenbetreiber keine Hilfen mehr beantragen müssen. Solange diese Maskerade und die Hygieneregeln so redundant umgesetzt werden, wird nie auch nur der Anflug von Normalität zurückkehren. Und nein, ich bin weder Corona-Leugner noch Querdenker.

    Und da Alsfeld ja viele Infizierte hat: Wer sind die, wo wohnen sie, was arbeiten die, wo stammen sie her, wo haben sie sich infiziert? Egal, das Infektionsgeschehen soll ja diffus bleiben, sonst machen die Leute ja nicht mehr mit.

  2. Was als Modellstadt in der Pandemie in Alsfeld geöffnet wurde, hätte man sich gelinde gesagt auch sparen können.
    Ohne Außengastronomie, Kaffees und kulturellen Einrichtungen sind Öffnungen für die Bürger und Geschäftsleute sinnlos.
    Im übrigen ist jetzt eher nicht der richtige Zeitpunkt für solche Experimente.
    Impfen, impfen und noch einmal impfen, und das Tag und Nacht,bis ein großer Teil der Bevölkerung geimpft ist, dann sind im Juni Öffnungen möglich die auch sinnvoll sind.
    Eventuell befinden wir uns dann in einer sicheren Lage, und können alles wieder öffnen.
    Bis dahin sollte alles unterlassen werden, was diese hoffnungsvollen Aussichten gefährden könnte.

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    1. Wenn Sie es nicht möchten, nehmen Sie doch das Angebot einfach nicht an! Versetzten Sie sich mal in die Situation der Menschen, die keine Onlineoption haben. Die Außengastronomie braucht später nicht mehr öffnen, wenn die Geschäfte alle nicht überleben!

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    2. Solange millionenschwere Fußballer kicken dürfen, sogar mit Reisen in andere Länder, sollten Schulen, Läden, Restaurants etc. auch geöffnet sein. Ev. können ja die Millionäre, die ihr Einkommen dadurch behalten mal spenden fur die Tests?

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      1. Ein Fall von unlogischem Whataboutism! So lange Ihre millionenschweren Fußballer bei Kontakt mit dem Virus im Privatjet in die Quarantäne ausgeflogen werden, sollten „Schulen, Läden, Restaurants etc.“ einfach deshalb nicht geöffnet sein, weil deren Besuchern im Fall des Falles weder Privatflugzeuge noch Privatbetten in den Krankenhäusern zur Verfügung stehen. Profi-Sport und Alltagsleben der Bevölkerung sind einfach zwei Paar Fußballschuhe!

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  3. Alsfeld ist der Corona Hotspot des Vogelsberg.
    Die beste Stadt im Vogelsberg für Versuche.
    Inzidenz !!!! über 300 !!!! Stad 10.04.2021,
    zu lesen bei Oberhessen-live.
    Klasse macht weiter so.

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  4. Im Gegensatz zu meinen Vorrednern begrüsse ich das Öffnen der Läden! Denn mal ehrlich, was haben uns diese ganzen Lockdowns und Ausgangssperren denn am Ende gebracht? So langsam muss ja mal eine Lösung gefunden werden für die Einzelhändler, noch länger Alles dicht,bedeutet am Ende Geisterstädte nach Corona.
    Das Testen vor dem Shoppen ist doch eine gute Sache, Sicherheit für Händler und Kunden.
    Irgendwann, wenn ein Grossteil geimpft ist, wird man dankbar sein, das es noch ein paar Läden in der Stadt gibt!
    Natürlich ist es einfacher ein paar clicks im Netz zu machen, aber das hilft unseren Städten wenig!
    Wer von den Gegnern dieses Modells hat denn eine bessere Idee?
    Da wird grosses Schweigen kommen!!

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    1. Die Lösung heißt impfen, impfen, impfen. Nur wenn die desolate Regierung in Berlin zu wenig Impfstoff besorgt und noch auf EU Uschi hofft hängen wir nächstes Jahr auch im Lockdown. Danke Merkel, SPAHN und Co.

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    2. Wenn man einige Läden dicht macht, kann man mit der freiwerdenden Fläche benötigten Wohnraum schaffen. Ich frage mich, warum sich irgendwelcher Handel in den besten Innenstadtlagen breit machen muß. Wohnraum für Menschen halte ich für wesentlich wichtiger. Aber nee… stattdessen wohnen die Leute irgendwo an den Randbezirken und brauchen zwingend ein Auto, um wieder in die Innenstädte zu fahren um dort einkaufen zu können. Wohnraum statt Gewerbefläche!

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      1. Hallo Daniel,
        Du hast recht, siehe alter Weltladen in Untergasse.
        Der Eigentümer hat notwendigen Wohnraum geschaffen.

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  5. Liebe Alsfelder Mitbürger,
    für einen Schnelltest werden ca. 18-20 € fällig.
    Kosten pro Tag bei nur 500 Test gleich 10000,00 €.
    Davon entfallen täglich ca. 150 Test auf Angestellte und Inhaber
    der teilnehmenden Geschäfte.
    Den Preis den die Alsfelder Bürger für 3 Wochen bezahlen müssen,
    ist leicht zu berechnen.

    Die Inzidenz für Alsfeld ist, isoliert betrachtet, weit über 200.

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  6. Super der Umsatz steigt rasant, nicht bei den Geschäften, sondern bei den Zahlen um Corona.

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  7. @Ein Bürger aus dem VB: Keine Sorge, wir haben bald Wahlen, da überschlagen sich wieder alle vorher. Meine Befürchtung ist nur, dass wir gerade jetzt durch Zufall sehen, was sonst still vor sich geht.
    @Daniel: Ironisch gesagt, aber Ihre Kritik kann ich verstehen. Auf der anderen Seite finde ich es gut, dass auch mal andere Wege versucht werden – während die Führung des Landes „Ausgangsperren“ für ein probates Mittel hält.

    Achtung Ironie:
    „Wenn Chuck Norris in Berlin hobelt, dann fällt nur ein Spahn“

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  8. Ich lass mich dann testen wenn ich mich krank fühle und nicht weil ich einkaufen will.
    Blöder geht immer. Und die unsinnigen Impfkosten gehen zu Lasten des Steuerzahlers. Im Gegenteil, man holt noch Fremde aus anderen Regionen mit einer höheren Inzidenz an.

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  9. Man sieht ganz klar, dass bei der Bevölkerung die Sorge einer Infektion sehr groß ist und sich testen lassen. Traurig ist nur, dass es nicht möglich ist sich gleich impfen zu lassen in dieser Teststelle in der Obergasse. Warum? Weil unsere super schlauen Politiker um Merkel, SPAHN so unfähig sind um genügend Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Jeden Tag mehr Neuinfektionen, wieder mehr Tote. In den Arztpraxen läuft es auch nur schleppent, weil nicht genug Impfstoff bereit steht. Die Betten in auf den Intensivstation werden jeden Tag voller. Dann hört man noch, dass junge Politiker die stolz sein sollten im Bundestag zusitzen sich noch finanziell bereichern bei der Maskenaffäre. Was müssen die Bürger noch weiter ertragen?

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  10. Ich muß mich erst testen lassen. Bekomme dann den „Einlass“ in die weltweit bekannte und beliebte Einkaufszone in Alsfeld mit ihrer großen Auswahl. Und dann muß ich dennoch eine Maske tragen?

    Liebe Freunde. Da bestelle ich bequem bei Amazon, brauche keinen Test und keine Maske und pfeife auf den Einzelhandel.

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    1. Sehr richtig Daniel.
      Im zweiten „Öffnungsschritt“ setzen wir uns dann in die Aussengastronomie und frieren uns bei 7 Grad den Hintern ab.

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      1. Nun, @Thomas, ist es nicht in Wirklichkeit das, was wir alle vermissen? Draußen sitzen, einen Rotwein, Bier oder Kaffee genießen?

        Der Zeitpunkt der Öffnung war doch völlig bekloppt gewählt. An einem kalten Donnerstagmorgen im April! Was – bitteschön – will da jemand in Alsfeld?

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