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Nach eigenen Aussagen einen "wichtigen Schritt nach vorne gemacht"Kamax beteiligt sich an der Robert Schröder Gruppe

HOMBERG OHM (ol). Ende Oktober ist in den Verhandlungen um die Schließung des Alsfelder Kamax-Werks eine Entscheidung gefallen: Das Werk wird schließen, über 200 Mitarbeiter sind davon betroffen. Im Rahmen ihrer „neuen Unternehmensstrategie“ hat Kamax jetzt nach eigenen Aussagen einen „wichtigen Schritt nach vorne gemacht“ – das Unternehmen beteiligt sich nämlich an der Robert Schröder Gruppe.

„Die Kamax Gruppe hat im Rahmen ihrer neuen Unternehmensstrategie einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht: Mit der Mehrheitsbeteiligung an der Robert Schröder Unternehmensgruppe ergänzt der internationale Automobilzulieferer sein Produktportfolio in neuen Bereichen und Anwendungen, insbesondere in den wichtigen Märkten e-Bike und eDrives“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens – knapp zwei Monate, nachdem bekannt wurde, dass das Kamax-Werk in Alsfeld geschlossen wird.

Robert Schröder ist, wie es das Unternehmen erklärt, ein Hersteller von Präzisionsteilen in- und außerhalb der Automobilindustrie und auf die Weiterverarbeitung von Kaltformteilen durch Drehen, Fräsen, Schleifen, Verzahnen und Montage spezialisiert. Der Erwerb stehe unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe, der Vollzug sei noch im ersten Quartal 2021 geplant.

Weiter erklärt Kamax, dass die Zusammenarbeit und der Austausch von Know-how Vorteile auf beiden Seiten bringe. „Wir freuen uns über die Möglichkeit, uns gemeinsam mit unserem neuen Partner weiterzuentwickeln. Kamax erweitert damit seine Kompetenzen und das Angebot an unsere Kunden gemäß unserer neuen Unternehmensstrategie. Davon profitieren auch unsere Mitarbeiter, beispielsweise beim weiteren Aufbau der Produktion von für uns neuen Umformteilen am Standort in Homberg“, sagt Jörg Steins, CEO, Kamax-Gruppe.

Für Robert Schröder bedeute die Mehrheitsbeteiligung eine langfristige Perspektive durch die Zugehörigkeit zu einer globalen Unternehmensgruppe. Dabei wird Robert Schröder laut Pressemitteilung seine rechtliche Struktur beibehalten und eng mit Kamax kooperieren. „Die Zusammenarbeit mit einem starken Partner wie der Kamax Gruppe ermöglicht es Robert Schröder international zu wachsen und gleichzeitig unabhängig zu bleiben. Das ist für unsere Beschäftigten und Kunden ein wichtiges Signal und bedeutet auch für mich persönlich, dass ich die erfolgreiche Entwicklung unseres Hauses weiterhin mitgestalten kann“, freut sich André Casel, Gesellschafter und Geschäftsführer von Robert Schröder.

Robert Schröder ist laut Mitteilung von Kamax eine inhabergeführte Unternehmensgruppe mit Standorten in Wuppertal, Remscheid und Bydgoszcz in Polen sowie einem Joint Venture in den USA. Zu den Kernkompetenzen gehören, so heißt es weiter, die Herstellung von Präzisionszerspanungs- und Kaltumformteilen, gewalzten Steckverzahnungen und Schneckentrieben sowie deren Weiterverarbeitung durch unter anderem Hartdrehen, Verzahnen, spitzenlos Schleifen und Räumen. Die Unternehmensgruppe habe insgesamt etwa 300 Beschäftigte und soll 2019 einen Umsatz von circa 45 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Lesen Sie hier nochmal alle Artikel zu den Kamax-Verhandlungen.

2 Gedanken zu “Kamax beteiligt sich an der Robert Schröder Gruppe

  1. Was hier abgeht ist Wahnsinn. Das Geld wird zum Fenster rausgeworfen mit brachialer Gewalt ohne Sinn und Verstand. Nur Theoretiker, die nicht Mal wissen das hier im Werk Schrauben produziert werden , keine Ahnung von nichts. Da dreht sich der Kellermann im Grab nochmal rum .

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  2. „Das Werk wird schließen, über 200 Mitarbeiter sind davon betroffen.“ Kamax am Abgrund. Aber jetzt die gute Nachricht: „Kamax [hat] jetzt nach eigenen Aussagen einen ‚wichtigen Schritt nach vorne gemacht‘!“ Ich werd‘ mal den Bergdoktor anrufen. Wenn ich Zeit habe.

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