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Ausbaustart im Vogelsberg soll im Januar seinTNG-Kunden üben Kritik an Kommunikation des Internetanbieters

REGION (jal). Die Firma TNG hat mitgeteilt, wann sie in der Region mit dem Glasfaserausbau starten will. Losgehen soll es demnach Anfang nächsten Jahres in Lingelbach und Grebenau. Die Nachricht kommt gut an – doch es gibt auch Kritik an dem Internetanbieter: Kundenvertreter wünschen sich eine bessere Kommunikation des Unternehmens.

Im Sommer 2021 soll der Ausbau in Grebenau abgeschlossen sein, heißt es in einer Mitteilung der Firma mit Sitz in Kiel. „Bis Ende 2022 wollen wir die Gemeinden ausbauen, die wir im Vogelsbergkreis erfolgreich vermarktet haben werden. Der Ausbau wird der Ortschaft Lingelbach und in Grebenau starten und künftig in mehreren Gemeinden parallel erfolgen“, wird darin Sven Willert, Vorstandsvorsitzender der TNG Stadtnetz GmbH, zitiert. Konkret ist die Rede von einem Baustart in Grebenau im Januar. Die nötigen Gespräche mit Verwaltung, Straßen- und Naturschutzbehörden seien dort im November geführt worden. 

Nach dem Auftakt in Grebenau will TNG künftig in mehreren Gemeinden parallel ausbauen. „Um dies zu ermöglichen, werden wir im Vogelsbergkreis mehrere Ausstiege für unsere Backbone-Trasse als Netzstartpunkte nutzen“, erläutert TNG-Projektleiter Hannes Szameitat. Auch für Gemünden und Romrod würden die Ausbauplanungen bereits laufen, heißt es in der Erklärung des Internet-Providers. 

In Gemünden und Romrod wird derweil die Nachricht des generellen Ausbaustarts zwar positiv ausgenommen, gleichwohl äußern Kundenvertreter dort jedoch auch leichte Kritik – und wünschen sich eine bessere Kommunikation des Unternehmens. “Es ist erfreulich, dass der Netzausbau – wie von der TNG versprochen – zeitnah startet. Zugleich wünschen sich viele Personen, die in Romrod einen Glasfaser-Vertrag abgeschlossen haben, mehr Details zum Zeitplan“, sagt zum Beispiel Thomas Liebau, der sich mit einer Bürgerinitiative für den Netzausbau in der Schlossstadt stark gemacht hat.

Die Kommune musste wie andere TNG-Ausbaugebiete auch eine Quote von 40 Prozent der Haushalte erreichen, damit das Unternehmen überhaupt mit der Glasfaserverlegung startet. Nach Abschluss des Vorvertrags und dem Ende der Vorregistrierungsphase habe es seitens der TNG “keinen proaktiven beziehungsweise individuellen Kundenkontakt” gegeben. “Eine persönliche Info an ihre künftigen Kundinnen und Kunden sollte die TNG zeitnah nachholen”, sagt Liebau weiter. 

Gerade jetzt in Pandemiezeiten sind wir auf dem Land auf schnelles Internet angewiesen.Tobias Reitz

Ähnlich äußert sich auch Tobias Reitz. Er sitzt für die Partei Bürgergemeinschaft Gemünden in der dortigen Gemeindevertreterversammlung. “Nachdem Gemünden aufgrund des tollen Engagements von vielen Bürgern als erstes die 40-Prozent-Ziellinie von TNG überschritten hat, freuen wir uns auf eine ebenso schnelle Umsetzung der Versorgung mit Glasfaser. Hierzu zählt aus meiner Sicht eine transparente Kommunikation über das weitere Vorgehen in unserer Gemeinde. Eine individuelle Ansprache der einzelnen Kunden halte ich für den nächsten wichtigen Schritt”, sagt der Kommunalpolitiker – und ergänzt: “Gerade jetzt in Pandemiezeiten sind wir auf dem Land auf schnelles Internet angewiesen.“

Am morgigen Sonntag endet die nächste Phase für einige Vogelsberger Ortschaften, um die 40-Prozent-Marke für einen Ausbau zu erreichen. In Freiensteinau und Ulrichstein sowie Teilgebieten von Schlitz und Alsfeld wurde die Schwelle gerissen. Eng sah es hingegen bislang bei den Ortschaften von Grebenhain aus, für die die Frist morgen abläuft. Grebenhain, Crainfeld, Ilbeshausen-Hochwaldhausen, Volkartshain, Vaitshain, Bannerod, Heisters, Zahmen und Wünschen-Moos lagen am vergangenen Montag – als die entsprechende Grafik das letzte Mal aktualisiert wurde – bei 25 Prozent. Bewohner in Bermuthshain, Hartmannshain, Herchenhain, Metzlos und Metzlos-Gehaag haben noch bis zum 15. März Zeit. 

Sebastian Stang, der Bürgermeister von Grebenhain, sieht die Lage dennoch entspannt. Es gebe in seiner Gemeinde eine “heterogene Mischung” von verschiedenen Anbietern, die einen Wettbewerb um den Netzausbau führen, dem sich die TNG stellen müsse. So sei in den Ortschaften, denen die Kieler bis zum März Zeit gegeben haben, die Firma Goetel gut aktiv. Auch die Telekom mischt bei dem Ausbau mit, zudem gibt es Angebote über Internet via Funk. Corona und die dadurch weggefallenen Informationsveranstaltungen seien in diesem Gesamtzusammenhang ein weiterer Grund, warum das Ausbauziel von 40 Prozent durch die TNG seiner Meinung nach vermutlich nicht erreicht werde, sagte Stang – der zugleich den Vorschlag machte, den Menschen überall in Grebenhain ein wenig mehr Zeit zugeben, um sich über Weihnachten nochmal Gedanken zu dem TNG-Angebot zu machen. Ein TNG-Vertriebsmitarbeiter war für eine kurzfristige telefonische Anfrage am Samstag nicht zu erreichen.

Ein Gedanke zu “TNG-Kunden üben Kritik an Kommunikation des Internetanbieters

  1. Da lache ich mich ja kaputt… Die Menschen kriegen kostenlos einen Anschluss gelegt, wollen jetzt aber quasi noch minütlich über jeden Fortschritt informiert werden. Dass auch eine solche Kommunikation Geld kostet, ist wohl keinem klar. Das Unternehmen kann auch in 100 Servicemitarbeiter investieren, nur würde der Anschluss dann halt deutlich mehr kosten. Dann würden genau diese Menschen, die keine Ahnung haben, auch wieder rumjammern.

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