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Die letzten Wochen von "Der Vulkan kocht" auch an kalten Tagen genießenWie sich Gastronomen auf den Corona-Winter vorbereiten

VOGELSBERG (ol). Kalt, nass und ungemütlich: Der Herbst steht vor der Tür, die warme Jahreszeit ist vorbei – und damit auch die Zeit der Außenterrassen und Biergärten. Gleichzeitig steigen die Fallzahlen in ganz Deutschland. Die Gastronomen stehen nun also vor einer zusätzlichen Herausforderung: dem Corona-Winter. Wie haben sich die Gastronomen vorbereitet, um auch in Innenräumen sicher bewirten zu können, damit sich die Gäste wohlfühlen und die letzten Wochen von „Der Vulkan kocht“ genießen können? Oberhessen-live hat nachgefragt.

Seit dem 1. September feiern regionale Genüsse bei „Der Vulkan kocht“ ihr filmreifes Debüt auf den Tellern von 17 Gastronomiebetrieben. Lamm, Wild, Kartoffeln und Äpfel sind die Hauptdarsteller, die Aufführungsorte sind Landgasthöfe und Restaurants in der Vulkanregion Vogelsberg – und das noch bis zum 8. November. War es im September noch überdurchschnittlich warm, wird es nun immer kälter und damit auch das „Draußen-Sitzen“ immer ungemütlicher.

Aus Angst vor Corona meiden allerdings viele Gäste die Innenbereiche von Restaurants, denn an der frischen Luft fühlen sich viele Menschen einfach wohler – gerade auch hinsichtlich der steigenden Fallzahlen in ganz Deutschland. Wie haben sich also die Gastronomen auf den bevorstehenden Corona-Winter vorbereitet, damit die Gäste auch noch die letzten Wochen von „Der Vulkan kocht“ genießen können? Oberhessen-live hat bei drei teilnehmenden Betrieben nachgefragt.

Der Landgasthof Porta in Pfordt

„Wir haben uns schon im Juni Gedanken über dieses Thema gemacht und deshalb einen Luftreiniger angeschafft“, erklärt Heinz Riepl vom Landgasthof Porta im Schlitzer Stadtteil Pfordt. Dadurch werde sozusagen frische Luft mit der alten, abgestandenen Luft ausgetauscht. Natürlich werde auch weiterhin regelmäßig gelüftet – allerdings müsse es dadurch eben nicht mehr so oft gemacht werden. Natürlich gelten in dem kleinen Familienbetrieb auch die bekannten Corona-Vorkehrungen: Die Tische sind weit auseinandergestellt, es gibt Desinfektionsmittel, Gäste müssen sich registrieren und auch das Personal trägt die ganze Zeit über einen Mund-Nasen-Schutz.

Da der Landgasthof derzeit sowieso nur wenige Gäste habe, müssten sich die Leute auch keine Sorgen machen sich mit vielen Menschen in einem Raum aufzuhalten. „Durch die zweite Welle kommen jetzt schon viel weniger Gäste“, erzählt Riepl. Wer sich dennoch unwohl fühlt, sein Essen im Inneren des Restaurants zu genießen, der könne sich natürlich auch im Außenbereich einen Platz suchen. „Da ist es auch wind- und regengeschützt“, erklärt Heinz Riepl.

Zwar gebe es auch die Möglichkeit, sich in Decken einzukuscheln, aber dennoch sollte man sich natürlich warm anziehen, wenn man sich dafür entscheidet draußen zu sitzen. „Wir versuchen einfach das Beste aus der Situation zu machen“, erzählt der Chef des Landgasthofes Porta, in dem man sich im Rahmen von „Der Vulkan kocht“ derzeit neben Kartoffel- und Apfelgerichten allerhand Leckereien aus Wild schmecken lassen kann – sei es Wildgulasch, Wildschweinschnitzel oder Rehrücken.

Das Gasthaus Graulich in Rainrod

Zu den Aufführungsorten von „Der Vulkan kocht“ gehört auch das Gasthaus Graulich mit Sitz im Schwalmtaler Ortsteil Rainrod. Hier kann man aktuell im Rahmen der kulinarischen Wochen unter anderem Lamm- und Wildteller, einen vegetarischen Belugalinsen-Gemüse-Feta-Rösti oder leckere Apfelgrütze genießen. „Wir arbeiten mit den Demeter-Höfen in Storndorf und Hopfgarten zusammen“, erklärt Anja Graulich. Natürlich gelten auch hier die bekannten Abstands- und Hygienevorschriften. „Die Tische sind weit auseinander gestellt, man hat sehr viel Platz“, erklärt sie.

Darüber hinaus könne man auch den Glaspavillion mit seinen Hohen Decken durch eine Glaswand in zwei Räume teilen. Oben, im großen Saal, gibt es eine Frischluftanlage, „die tauscht fünf mal in der Stunde die Luft aus“, sagt Graulich. Anhand einer Co2-Ampel werde auch die Luftqualität angezeigt.

Die Gäste können in dem Gasthaus, das seit 1967 von Karl und Helma Graulich geführt wird, auch „Tisch-Buffets“ genießen, erklärt Anja Graulich. Dabei muss man nicht aufstehen, um sich sein Essen zu holen, so wie es bei einem Buffet normalerweise der Fall ist. Nein, alle Gerichte stehen vor einem auf dem Tisch und jeder kann sich selbst bedienen – „wie früher bei Oma“, so Graulich. So versuche man auch, die Kontakte so gering wie möglich zu halten. „Wir wollen einfach, dass sich die Leute hier wohl fühlen und sich keine Sorgen machen müssen“, sagt Anja Graulich.

Das Landhotel Gärtner in Flensungen

Weiterhin die Terrasse geöffnet hat das Landhotel Gärtner in Flensungen. „Wir haben Heizpilze und weitere Heizmöglichkeiten, man muss sich natürlich trotzdem sehr warm anziehen“, erklärt Chefin Christine Gärtner. Die Heizpilze würden ja schließlich nicht plötzlich 20 Grad zaubern. Im Inneren selbst gelten auch weiterhin alle Maßnahmen, die schon mit dem ersten Lockdown eingeführt wurden.

Auch hier wurden die Sitzmöglichkeiten weit auseinandergestellt. „Im großen Raum war ursprünglich Platz für 120 Personen, jetzt nur noch für 45“, erklärt Gärtner. Buffet gebe es keines mehr. Wenn man sich außerhalb seines Platzes bewegt, müsse auch ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Auch regelmäßiges Lüften gehöre zur Tagesordnung. Wenn es dann durch das Lüften mal kühler wird, kann man sich gerne auch in die Decken oder Felle kuscheln, die das Hotel seinen Gästen zur Verfügung stellt – sowohl drinnen als auch draußen. „Man kann sich natürlich auch seine eigene Decke mitbringen“, erklärt die Chefin. Da die Plätze sehr begrenzt sind – obwohl viele Räume zur Verfügung stehen – sollte man vorab reservieren.

Auch für das Weihnachtsgeschäft hat sich das Landhotel bereits Gedanken gemacht. „Wir beginnen in diesem Jahr schon am 20. Dezember mit unseren Weihnachtsmenüs“, erzählt Gärtner. Dadurch solle der Andrang sozusagen auf mehrere Tage verteilt werden. Bis es so weit ist, können die Gäste aktuell noch im Rahmen von „der Vulkan kocht“ Lamm- und Wildkreationen genießen, beispielsweise Rehgulasch, Beutelches mit Wildschweinfleisch oder Pastinakencremesuppe mit der „blauen Annelise“, einer blauen Kartoffelsorte.

Der Landgasthof Porta, das Gasthaus Graulich und das Landhotel Gärtner sind aber nicht die einzigen Gastronomiebetriebe, die sich an der 1. Staffel dieser kulinarischen Wochen beteiligen. Die Köchinnen und Köche von insgesamt 17 Betrieben kreieren schmackhafte Gerichte mit heimischen Kartoffeln, Äpfeln, Lamm- oder Wildfleisch. Für das Frühjahr 2021 sei übrigens die „Staffel 2“ geplant , und zwar mit regionalen Spezialitäten wie Erdbeeren, Lamm oder Forelle. Weitere Informationen sowie alle teilnehmenden Akteure findet man hier.

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