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Fall sorgte bundesweit für SchlagzeilenAnklageerhebung gegen Homberger „Promi-Hacker“

HOMBERG OHM (ol). Bundesweit sorgte der Homberger Johannes S. vor fast zwei Jahren für Aufsehen: Der soll die Daten von hunderten Politikern und Prominenten ergaunert und im Netz zugänglich gemacht haben. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen ihn erhoben.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) hat beim Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Alsfeld Anklage gegen den mittlerweile 22-jährigen Johannes S. wegen des Verdachts des Ausspähens und der Veränderung von Daten, der Vorbereitung des Ausspähens von Daten, der Fälschung beweiserheblicher Daten, der Datenhehlerei, der falschen Verdächtigung, des Vortäuschens von Straftaten, der versuchten Erpressung sowie wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Bundesdatenschutzgesetz erhoben. Der Homberger hatte Anfang 2019 ein Geständnis abgelegt.

Dem Angeschuldigten wird laut Pressemitteilung vorgeworfen, in der Zeit von August 2015 bis Januar 2019 in 73 Fällen personenbezogene Daten (insbesondere Telefonnummern, Anschriften, Kreditkartendaten, Bildaufnahmen und Kommunikation) von Politikern, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens ausgespäht zu haben. Zur Beschaffung der Zugangsdaten soll der Angeschuldigte in mehreren Fällen E-Mail-Anbieter unter Nutzung der Passwortrücksetzungsfunktion über seine Berechtigung getäuscht haben.

In weiteren Fällen soll der Angeschuldigte die bereits von Dritten ausgespähten Zugangsdaten von Geschädigten auf einer illegalen und von US-amerikanischen Behörden im Januar 2020 abgeschalteten Hacker-Webseite angekauft haben. Durch den Zugang zu den E-Mail-Konten und Online-Profilen der Geschädigten soll es dem Angeschuldigten möglich gewesen sein, den Geschädigten durch Änderung der Passwörter den Zugriff auf ihre Accounts zu verwehren und die in den Profilen hinterlegten persönlichen Daten unberechtigt zu verwenden.

In dem Zeitraum vom 1. Dezember 2018 bis 24. Dezember 2018 soll der Angeschuldigte die erlangten persönlichen Daten, darunter die von 993 Politikern, mittels des von ihm benutzten Twitter-Account „@_0rbit“ mit dem Nutzernamen „G0d“ im Rahmen eines von ihm so bezeichneten „Adventskalenders“ veröffentlicht haben (sogenanntes „Doxxing“).

Die Links zu den veröffentlichten persönlichen Daten der Geschädigten soll er unter Verwendung eines von ihm übernommenen Twitter-Accounts eines auf der Plattform YouTube aktiven Künstlers am 3. Januar 2019 erneut veröffentlicht haben.

Dem Angeschuldigten wird zudem die versuchte Erpressung von sechs Abgeordneten des Deutschen Bundestages vorgeworfen. Er soll versucht haben, die Geschädigten unter Hinweis auf die drohende Veröffentlichung ihrer Daten zur Zahlung von Bitcoins im Wert von etwa 900 Euro zu veranlassen.

Dem Angeschuldigten wird mit der Anklageschrift zudem zur Last gelegt, in drei Fällen der Polizei im Juni 2016 und im Dezember 2018 per Email angeblich bevorstehende Bombenanschläge und Amokläufe vorgetäuscht zu haben sowie im September 2017 und im Oktober 2018 in zwei Fällen durch falsche Verdächtigungen Ermittlungsmaßnahmen gegen eine andere Person initiiert zu haben.

Wegen des damaligen Alters des jungen Mannes könnte ein möglicher Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Dies ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.

3 Gedanken zu “Anklageerhebung gegen Homberger „Promi-Hacker“

  1. Sexual Straftäter, Kinderschänder und Mörder werden nicht so hart bestraft, wie dieses junge Talent! Nur weil ein paar Daten von Politiker an die Öffentlichkeit gekommen sind! Politiker sollten mal alles von ihnen öffentlich machen da würde soetwas ein Kinderstreich sein was der junge Mann gemacht hat!

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  2. Diesen 22jährigen sollte man nicht bestrafen.

    Man sollte sich mal überlegen was er damit alles machen hätte können.
    Oder wozu dieser junge Man jetzt schon in der Lage ist.

    Es war nicht richtig es öffentlich zu machen keine Frage.

    So ein junges Talent sollte gefördert werden und einige große Computer experten könnten bei Ihm noch was lernen.

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    1. Naja dies ist ein bisschen Weltfremd, es handelt sich hierbei bestimmt nicht um ein so großes Talent. Diese Methoden wie im Artikel genannt sind Experten längst bekannt, also was sollte man hieraus lernen?

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