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48. Kappensitzung des Leuseler Carneval ClubEine Zauberwelt im Faschingszelt

LEUSEL (akr). Was haben zwei Dragqueens, die Wahrsagerin „Olga von der Wolga“ und ein Protokollzauberer gemeinsam? Sie alle haben allesamt für ordentlich Stimmung in der Leuseler Festzeltnarhalla gesorgt. Doch das waren nicht die einzigen Highlights, die die 48. Kappensitzung am Samstagabend wieder zu einem vollen Erfolg machten.

Bereits im vergangenen Jahr haben die Narren aus dem Alsfelder Stadtteil bewiesen, dass es nicht auf die Räumlichkeit ankommt, sondern auf den Ort und auf die Menschen, mit denen man feiert. Kein Wunder also, dass sich auch zum 2. Zeltfasching wieder über 200 Karvenalisten in dem großen Zelt vor der Mehrzweckhalle in Leusel eingefunden haben, um gemeinsam mit dem Leuseler Carneval Club die fünfte Jahreszeit zu feiern. Die Stühle waren wieder restlos besetzt, die Stimmung ausgelassen, die Kostüme bunt und ausgefallen – genauso wie das Programm, das wieder einmal einige Highlights zu bieten hatte.

Das erste Highlight des Abends ließ nicht lange auf sich warten: die Funkelminis eröffneten die 48. Kappensitzung, verzauberten zugleich die Narren im Faschingszelt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Als kleine Hexen eroberten sie nicht nur die Bühne, sondern tanzten sich zu „Let it go“ aus dem beliebten Disneyfilm „Frozen“ auch direkt in die Herzen des Publikums. Aber auch die anderen Tänze konnten sich durchaus sehen lassen, wurden mit ordentlich Applaus und selbstverständlich mit Raketen, der höchsten Stufe des Applauses, belohnt. Egal ob die Funkelminis, die beiden Gardetänze, der Auftritt von Tanzmariechen Leonie Schäfer, der Showtanz oder das Männerballett: ein tänzerisches Highlight jagte das nächste.

Der Auftritt der Garde 2. Fotos: akr

Genau das war auch bei den anderen Programmpunkten der Fall, bei denen die Lachmuskeln der Gäste ordentlich beansprucht wurden. Die erste Büttenrede an diesem Abend ging an Gernot Stiebig, besser bekannt als „der Protokoller“, beziehungsweise in diesem Jahr, natürlich passend zum Motto, als „Protokollzauberer“.

Nun, ein richtiger Zauberer war er leider nicht mehr. Seine Zauberkräfte hatte er nämlich verloren. Hätte er sie aber noch, ja dann wäre hier einiges anders. England wäre noch in der EU, Klimaproteste wären abgeschafft, in Alsfeld müsste man nicht auf das in Alsfeld gebraute Bier verzichten, würde Pauleaner-Bier trinken und die Demonstrationen für den Bau der A49 würden in Leusel am Fastnachtssonntag stattfinden, damit die Leuseler wieder einen Faschingsumzug hätten.

Zwei Dragqueens – viele intime Themen

Heiß her ging es, als die beiden Dragqueens, aka Ralf Lämmer und Berthold Seil, die Bühne betraten. In knappen Kleidern, hohen Schuhen und mit ordentlich Schminke im Gesicht plauderten die beiden Grazien über allerhand intime Themen. Ob Intim-Operationen, Bordellbesuche, sexuelle Freiheit, das erste Mal oder einem Besuch auf der berühmten X-Party auf Schloss Romrod – die beiden Dragqueens hatten sich viel zu erzählen. Ihr Auftritt war nicht nur für die Ohren der Narren ein absoluter Höhepunkt, sondern auch für die Augen. Und wer sich jetzt fragt, wie das zu dem diesjährigen Motto „Zauberhafte Leusel“ passte, für den hatte Sitzungspräsident Sebastian Kristen eine ganz einfache Antwort parat: „Die beiden sind einfach zauberhaft“ – und das fand auch das Publikum.

Ein absolutes Highlight: Berthold Seil und Ralf Lämmer.

Eine absolute Glanzleistung legte Katharina Keller hin, die an diesem Abend als „Olga von der Wolga“ die Probleme der Leuseler löste und ihr ihre Wünsche erfüllte. Da gab es zum Beispiel Hans Jürgen Heger, der sich mehr Verstand wünschte und nach dem Zauberspruch der Wahrsagerin Olga plötzlich als Bernd das Brot die Bühne verließ. „Wird die SpVgg. Leusel nächstes Jahr in der Bundesliga spielen?“ wollte Marco Meier von Olga wissen.

Ein kurzer Blick in ihre Kugel und sie offenbarte, was sie sah: Mohammed Meyer, Präsident von Galatasaray Leusel. Anschließend gab es noch eine neue Stimme für Matthias Wilhelm, MVL-Frontmann, AIDA-Berühmtheit und Mikrofon-König, ehe sie in den wohlverdienten Feierabend gehen konnte.

Olga von der Wolga und ihre rechte Hand Martha.

Zum Abschluss gab es noch die Leuseler Zaubernachrichten von Oliver Ruppert, in denen er das Dorfgeschehen und den ein oder anderen peinlichen Faux-Pas der Leuseler auf die Schippe nahm. Nach dem offiziellen Programm war die Fastnachtssause aber noch lange nicht vorbei: Kaum war die Bühne frei, verwandelte sie sich zur Tanzfläche, die zugleich von den Narren erobert wurde – und das bis in die frühen Morgenstunden.

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